Franken
Renten-Report

Alarmierende Zahlen im Renten-Report: eine Stadt besonders armutsgefährdet

Der DGB hat einen ausführlichen Rentenreport für Bayern veröffentlicht - und auch die aktuelle durchschnittliche Rentenhöhe in den Städten und Kreisen in Oberfranken bekannt gegeben. Die Zahlen sind aus Sicht des Regionsgeschäftsführers alarmierend.
Renten in Oberfranken: So wenig Geld bekommen Rentner im Schnitt - ein Landkreis besonders armutsgefährdet
In Oberfranken liegen die Renten schon jetzt deutlich unter jener Schwelle, die als armutsgefährdend gilt. Foto: Collage inFranken.de: Pavlovov ; bboellinger (beide Pixabay)
  • Renten in Oberfranken: So wenig Geld bekommen Rentner bereits jetzt
  • DGB-Rentenreport: Alle Städte und Kreise im Überblick 
  • Geschäftsführer schlägt Alarm - "deutlich unter Armutsgefährdungsschwelle"
  • Eine Stadt besonders betroffen - hier sind die Renten am niedrigsten

Aufgrund neuester Zahlen der Deutschen Rentenversicherung sehe der DGB Oberfranken in Bamberg "weiteren Handlungsbedarf zur Stärkung der gesetzlichen Rente", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung zum neuen Rentenreport des Gewerkschaftsbunds. Sowohl Männer als auch die Frauen in den Städten und Landkreisen liegen demnach im Durchschnitt "deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von zuletzt 1236 Euro im Jahr 2021".

Sehr niedrige Renten in Oberfranken: Gewerkschaftler mit klaren Forderungen - der Stadt- und Landkreis-Überblick

So seien etwa Männer, die 2021 in Bayreuth erstmals eine Altersrente bezogen haben, nur auf durchschnittlich 1021 Euro pro Monat gekommen, im Landkreis seien es 1278 Euro gewesen, so der DGB. Frauen mussten demnach im Schnitt mit 747 Euro auskommen, im Landkreis mit 843 Euro. Damit sind die Durchschnittsrenten in der Stadt Bayreuth am niedrigsten in ganz Oberfranken. "Einschlägige Ökonomen und Lobbyisten fordern dieser Tage wieder Leistungskürzungen in der gesetzlichen Rente – wahlweise verbunden mit immer gleichen Forderungen nach einer längeren Lebensarbeitszeit. Die Rechnung sollen die Beschäftigten zahlen. Sie sollen mehr private Vorsorge leisten, niedrigere Renten akzeptieren und länger arbeiten", so die Kritik von Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt. 

"Der Niedriglohnsumpf – einer der größten in Europa – ist trockenzulegen. Hierzu braucht es als Sofortmaßnahme dringend ein bayerisches Tariftreue- und Vergabegesetz", fordert man hier. Darüber hinaus brauche es eine "Erwerbstätigenversicherung, in die auch Selbstständige oder Politiker*innen einbezahlen". Zudem müsse das Rentenniveau "weiter stabilisiert und in einem zweiten Schritt wieder deutlich auf mindestens 50 Prozent angehoben werde", heißt es. Zur Landtagswahl wolle man den Kandidaten und Kandidatinnen hierzu "auf den Zahn fühlen, wie diese sich den Arbeitsmarkt der Zukunft und damit die Basis für eine gute Alterssicherung vorstellen", so Eckardt abschließend. Und das sind die regionalen durchschnittlichen Rentenhöhen in Oberfranken im Schnitt (alle Angaben in Euro): 

  • Stadt Bamberg: Männer 1100, Frauen 843 
  • Landkreis Bamberg: Männer 1348, Frauen 816 
  • Stadt Bayreuth: Männer 1021, Frauen 747
  • Landkreis Bayreuth: Männer 1278, Frauen 843
  • Stadt Coburg: Männer 1174, Frauen 954
  • Landkreis Coburg: Männer 1342, Frauen 930
  • Landkreis Forchheim: Männer 1432, Frauen 851
  • Stadt Hof: Männer 1026, Frauen 831
  • Landkreis Hof: Männer 1158, Frauen 841
  • Landkreis Kronach: Männer 1222, Frauen 842
  • Landkreis Kulmbach: Männer 1223, Frauen 836
  • Landkreis Lichtenfels: Männer 1142, Frauen 857
  • Landkreis Wunsiedel: Männer 1128, Frauen 820

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