Regionalwerke Bamberg bekommen ein Gesicht

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Von Photovoltaik bis Windkraft: Hubert Treml-Franz ist der neue Geschäftsführer der Regionalwerke Grafik: FT
Von Photovoltaik bis Windkraft: Hubert Treml-Franz ist der neue Geschäftsführer der Regionalwerke Grafik: FT
Im Beisein ihrer engsten Mitarbeiter stellten Oberbürgermeister Andreas Starke (links) und Landrat Günther Denzler den neuen Geschäftsführer Hubert Treml-Franz (vorne Mitte) vor. Foto: Michael Gründel
Im Beisein ihrer engsten Mitarbeiter stellten Oberbürgermeister Andreas Starke (links) und Landrat Günther Denzler den neuen Geschäftsführer Hubert Treml-Franz (vorne Mitte) vor.   Foto: Michael Gründel
 
 
 
 

Der Baunacher Hubert Treml-Franz soll ab Juni die Geschicke der neuen Gesellschaft von Stadt und Landkreis Bamberg leiten. Bisher baute der 46-jährige Wirtschaftsingenieur Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energien in den neuen Bundesländern. Er wurde vom Aufsichtsrat einstimmig befürwortet.

Offenbar ist man auf seinen Wunschkandidaten gestoßen. Bei der Vorstellung des neuen Geschäftgsführers gab es rund um Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Günther Denzler jedenfallsnur freudige Gesichter. Dabei habe der Aufsichtsrat der Regionalwerke habe keine leichte Aufgabe gehabt, resümierte Denzler. Insgesamt waren 77 Bewerbungen für den Geschäftsführer-Posten eingegangen, die meisten aus dem In-, aber auch solche aus dem Ausland. Das zeige, wie viel Perspektive man dem Vorhaben von Stadt und Landkreis zugestehe, das zumindest in Bayern eine Pilotfunktion innehabe. Deshalb könne es auch Aufgabe des künftigen Geschäftsführers sein, die Erfahrungen auf dem Gebiet der Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu geben.

Oberbürgermeister und Landrat zeigten sich sehr zufrieden darüber, dass den Regionalwerken dieser gute Start gelungen ist. Der OB sprach jedenfalls von einer "sehr guten Ausgangsbasis". Landrat Günther Denzler hob hervor, dass der gebürtige Baunacher zum einen um die Belange der Region wisse und zum anderen viel einschlägige Erfahrung mitbringe. So sei er derzeit noch für ein Erlanger Unternehmen vor allem im Brandenburgischen mit der Projektierung von Energieunternehmen befasst. Von daher hat Treml-Franz klare Vorstellungen mitgebracht: "Die Reihenfolge ist eigentlich immer die gleiche. Am Anfang steht die Einigung mit den Grundstücksbesitzern, das können bei allen regenerativen Energien eine ganze Reihe sein. Danach braucht es einen Einspeisepunkt bei einem Energieversorger und als letztes geht man auf die Suche nach Investoren, ohne die ein solches Vorhaben nicht machbar ist".

Sowohl Oberbürgermeister Starke wie auch der Personalchef der Stadtwerke, Christian Neumann, bekräftigten, dass die Stadtwerke als Investor auftreten könnten, so wie dies andere Stadtwerke auch tun. Der Unterschied liege darin, dass man die Ressourcen der eigenen Region nutze und damit die Erträge von Wind, Sonne und Biogas bei den eigenen Bürgern blieben.

Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl von Hubert Treml-Franz war offenbar dessen Bekanntheit unter heimischen Kommunalpolitikern. "Nicht wenige Bürgermeister und Kreisräte hatten früher schon mit ihm zu tun", meinte Landrat Denzler. Der Baunacher wisse um die Belange der Region und bringe kommunalpolitische Erfahrungen mit. Von 1996 bis 2008 gehörte er dem Baunacher Stadtrat an, bevor er dieses Mandat aus beruflichen Gründen niederlegen musste.Im Rahmen seiner Tätigkeit bei dem Erlanger Unternehmen führte er in den letzten Jahren Projekte im Biogas-Anlagenbau deutschlandweit und im europäischen Ausland als Generalunternehmer aus.

Bürgerbeteiligung erwünscht

Als Geschäftsführer der Regionalwerke Bamberg soll Treml-Franz die dabei gewonnenen Erfahrungen in seiner Heimat nutzen. Die regionale Beteiligung von Gemeinden und Bürgern an den Projektgesellschaften sei dabei durchaus erwünscht, um die Wertschöpfung in der Region zu halten. Die Gemeinden könnten sich informieren, bevor Spekulanten die heimischen Gefilde für ihre Vorhaben nutzten.

In Frage kämen für die neuen Regionalwerke dabei vor allem Flächen im Landkreis, wenngleich auch auf städtischen Dächern bereits Photovoltaik-Anlagen montiert sind. "Auf der anderen Seite bringen die Stadtwerke viel Sachverstand in das gemeinsame Vorhaben ein", betonte Landrat Günther Denzler. Und die Stadtwerke würden vom Energiehändler zum Energieerzeuger.

Im Landkreis sieht Treml-Franz das Potenzial für viele Projekte zum Beispiel bei Wind und Biogas. Es gelte, die Möglichkeiten zu bewerten und abzustimmen. Vor allem in Sachen Windkraft wolle man "den Fuß in der Tür" behalten und den Willen von politischen Gemeinden und Bürgerschaft zusammenführen.