Auch in dieser Linie bekommt jeder Fahrgast ohne Probleme einen Sitzplatz. Die Fahrt läuft flüssig, es geht durch die Lange Straße, über den Markusplatz bis zum Margaretendamm. Dort muss der Bus einige Ampelschaltungen abwarten, bis er nach rechts in die Magazinstraße einbiegen kann.
Danach fährt der Bus umso zügiger weiter, um die verlorenen Minuten wieder einzuholen. Um 15.27 noch ein Stopp vor dem Media-Markt und dann schnell weiter zum Ertl-Zentrum. Doch es hilft alles nichts, der Bus kommt mit vier Minuten Verspätung an.
Damit hat er für die Strecke ZOB-Ertl, mit zwölf Haltestellen, 20 Minuten gebraucht. Insgesamt dauerte die Busfahrt vom Klinikum über ZOB zum Ertl somit 35 Minuten - ohne Wartezeit.
Platz 2: Falschparker bremst Radler
von Markus Klein Zeiten: Strecke 1 (Klinikum - ZOB): 9:45 Minuten; Strecke 2 (ZOB - Ertl-Zentrum): 12:45 Minuten obald das Zweirad am Kaulberg so richtig ins Rollen kommt, ist drei Mal Bremsen angesagt. Einmal abrupt, als mir ein abbiegendes Auto keinen Platz zum Vorbeifahren lässt. Einmal den Ehrgeiz, weil ich zwar schneller als die Kollegin im Auto sein, aber das Tempolimit 30 nicht überschreiten will. Und schließlich auch, weil ich eine teure, geliehene Mini-Kamera dabeihabe. Bis zur Oberen Pfarre komme ich entspannt voran, doch um die Schranne stauen sich die Autos weit hinauf (Zwischenzeit: 6:25 Minuten). Also nehme ich eine Abkürzung übers Pfahlplätzchen. Wären die Absperrketten wie angedacht beiseite geschafft, hätte ich mich beim Abbiegen sicherer gefühlt. Denn die Gegenfahrbahn ist wegen der langen Autoschlange schwer einsehbar. An der Polizeiwache Schranne vorbei sehe ich eine Fußgängermasse durch die Karolinenstraße rollen und entscheide mich für den Geyerswörthsteg. Ums Schloss durch die enge Baustelle ist Schritttempo angesagt, ebenso über den Brucknersteg. Zum Glück ist nichts los.
In der Generalsgasse zwingt mich ein geparktes Lieferfahrzeug zum Absteigen. Trotz äußerster Vorsichtig ernte ich in der Keßlerstraße ein paar böse Blicke von Fußgängern, an der Ecke Franz-Ludwig-Straße zieht dann aber ein rabiat-hupender Autofahrer die Wut auf sich. Nach insgesamt 9:45 Minuten komme ich am ZOB an. Weiter geht's langsam durch die Fußgängerzone. Dann Slalom an der Kettenbrücke zwischen Baustellen-Absperrungen und Fußgängern. In der Siechenstraße bremsen mich mehrere auf dem Radweg geparkte Autos.
Ab Laubanger bis zum Ziel atme ich den Diesel der vorbeiziehenden Lastwagen ein, die Menschenmuskeln kommen gegen die Pferdestärken nicht an, spätestens jetzt dürfte die Kollegin im Auto einen Vorsprung haben. Im Kreisel muss ich länger warten als nötig, weil drei entgegenkommende Autos blinken nicht für nötig erachten. Vom Klinikum über den ZOB bis zum Ertl habe ich mit dem Rad 22:30 Minuten gebracht. Das geht besser, Fahrradstadt Bamberg!
Platz 1 (ohne Parkplatzsuche): Flott mit dem Auto unterwegs
von Lea Schreiber Zeiten: Strecke 1 (Klinikum - ZOB): 9:00 Minuten; Strecke 2 (ZOB - Ertl-Zentrum): 11:00 Minuten Am Klinikum starte ich mit dem Auto. Mit Tempo 30 mache ich mich auf den Weg in die Stadt Richtung Kreuzung Friedrichstraße und Willy-Lessing-Straße. Hier stoppe ich die Zeit, um eine Vergleichbarkeit zu bekommen. Ich folge dem kürzesten Weg - jedenfalls laut Google Maps.
Der Münchener Ring ist relativ leer, ich muss nur an der roten Ampel Richtung Rhein-Main-Donau-Damm kurz halten. Stadteinwärts ist wenig Verkehr, ich überhole viele Radler. Nur am Wilhelmsplatz-Kreisel staut es sich und der Verkehr fließt nur zäh. Hier werde ich nun wieder reihenweise von Radfahrern überholt. Nach gut neun Minuten bin ich in der Innenstadt am ZOB.
Von dort starte ich in Richtung Ertl-Zentrum nach Hallstadt. In der Willy-Lessing-Straße lasse ich einige Radler hinter mir, die mich allerdings in der Luitpoldstraße wieder einholen. Bevor ich am Bahnhof links in die Ludwigstraße abbiege, staut es sich noch einmal kurz. Über die Kronacher Straße fahre ich zügig ins Industriegebiet. Etwas nervenaufreibend sind dort die vielen Autos, die sich von den unzähligen Parkplätzen zurück in den fließenden Verkehr einordnen wollen. Hier verliere ich etwas Zeit.
Über die Hallstadter Straße geht es schließlich zum Ziel: Nach insgesamt 20 Minuten erreiche ich schließlich, wie von Maps vorhergesagt, das Ertl-Zentrum. Mit einer besseren Ampelschaltung allerdings, hätte ich mir sicher etwas Zeit sparen können.
Wenn der Radfahrer sich an alle Verkehrsregeln gehalten hätte, also in der Fußgängerzone abgestiegen wäre und eben nicht verkehrswidrig dort gefahren wäre, hätte er länger gebraucht, oder er hätte anders fahren müssen. Aber die Beschreibung ist genau das, was fast alle Radfahrer in Bamberg tun, sich nämlich nicht an irgendwelche Verkehrsregeln halten.
Und dass der Bus als vermeintlicher Verlierer da steht, war auch vorauszusehen, denn er ist an eine Linienführung gebunden und muss sich am Fahrplan orientieren.
Die Vergleichsfahrt ist auf Grund ihrer Relation weitgehend sinnfrei. Zudem ignoriert sie die Unzulänglichkeiten des Linienbusses mit unverträglichen Fahrplantakten, großen Bedienungslücken sowie fehlenden Netzbindungen abseits der City.
Tatsächlich ist es wiederholt vorgekommen, daß ich auf Strecken bis fünf, ja sieben Kilometer zu Fuß schneller war als mit dem Bus (Wartezeiten eingerechnet, denn die sind ja da) - eben auf Grund der Erschließungsqualität.
Außerdem kann (und darf) es nicht darum gehen, welches Verkehrsmittel zu welcher Zeit auf welcher Relation das schnellste ist. Wir benötigen ein abgestimmtes Mobilitätsangebot, in dem der Umweltverbund, die intelligente Vernetzung von Gehen, Radfahren und öffentlichen Verkehrsmitteln, das Rückgrat bildet und der motorisierte Individualverkehr die Lücken schließt, die anders nicht abzudecken sind.
Nur so lassen sich Lebensqualität, attraktive Aufenthaltsräume, gesunde Verhältnisse und Mobilität sicherstellen und vereinbaren.
Ob unsere Politiker allerdings willens und in der Lage sind, sich mit komplexen Zusammenhängen zu befassen, statt in veralteten, linearen Denkmustern zu verharren, bezweifle ich in zunehmenden Maße. Das hat sich leider, ungeachtet aller Aufbruchstimmung nach den jüngsten Kommunalwahlen, nicht wirklich geändert.
Klarer Sieger ist das Auto und zweiter vermutlich der Bus, wenn die Regeln der Straßenverkehrsordnung befolgt worden wären. Fand der Versuch vor 10Uhr morgens oder 18 Uhr abends statt? Fußgängerzone ist ist soweit ich weiß den Fußgängern vorbehalten auch wenn Radler Schrittgeschwindigkeit fahren würden. Der Geyerswörthsteg und die Verbindung zum Brucknersteg ist mit blauen Fußgängerschildern gekennzeichnet und nicht für den Fahrradverkehr zugelassen. Im Video ist zu sehen, dass der Fahrer in der Generalsgasse nicht absteigt,wie es im Artikel erwähnt wird, sondern am geparkten Handwerkerauto vorbei fährt bzw auf dem Gehweg ausweicht. Böse Blicke, weil ein Radler schnell durch eine als Spielstraße fährt?
Rad fahrende Menschen (hoffe dies ist gendergerecht) dürfen doch überall fahren wie sie möchten, ohne Rücksicht auf zu Fuß gehende Mitmenschen nehmen zu müssen. Achja Bamberg wird ja Radfahrstadt. Rücksicht ist nur von kraftbetriebenen Fahrzeuglenkenden gefordert!
Die Routenwahl des Radfahrers war auch eher typisch für Gelegenheitsradfahrer. Über die Nonnenbrücke, Schönleinsplatz und Promenade wäre er schneller und besser zum ZOB gekommen. Der Bereich altes Rathaus ist für ernsthafte Radfahrer praktisch nicht nutzbar, da Touristen- und Fussgängerversperrt. Ausserdem will da ja nicht wirklich jemand mit dem Rad hin, abstellen kann man es da nicht.