Public Viewing in Bamberg: Der Maxplatz darf wieder jubeln

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Der Maxplatz bebte, als sich vor zwei Jahren die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum Weltmeister spielte. Archivfoto: RiegerPress
Der Maxplatz bebte, als sich vor zwei Jahren die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum Weltmeister spielte.  Archivfoto: RiegerPress

Fußballeuropameisterschaft und Basketball-Play-offs: Beide Sportveranstaltungen werden auch in diesen Sommer auf Großbildleinwand übertragen.

"Ja, diese beiden dürfen übertragen werden." Die Bestätigung kommt direkt von Ordnungsamtsleiterin Christine Feldbauer. Vorausgegangen war die Frage, ob nach dem Start der Basketball-Play-offs und mit Blick auf die anstehende Fußballeuropameisterschaft überhaupt ein Public Viewing am Maxplatz stattfinden wird.

Folgendes ist geregelt: Öffentlich übertragen werden bei der Fußballeuropameisterschaft die Spiele mit Beteiligung der deutschen Männer-Nationalmannschaft. Bei den Brose Baskets sind es die Meisterschaft entscheidenden Spiele der Playoffs. Die genauen Termine stehen dabei noch nicht fest, "wir planen allerdings auf der Basis von Erfahrungswerten mit dem Zeitraum vom 12. Juni (Spiel 3) bis 19. Juni (Spiel 5)", wie Feldbauer sagt.
Damit fallen die entscheidenden Basketballspiele mit dem Beginn der Fußball-EM zusammen. Die findet vom 10. Juni bis 10. Juli statt. Die Leiterin des Ordnungsamtes hat weiter gerechnet: "Während der Fußball-EM werden maximal sieben Spiele übertragen - vorausgesetzt, dass die deutschen Herren es bis ins Finale schaffen."

Heißt: Im Juni und Juli werden nachmittags und abends bis zu 6500 Sportfans den Maxplatz bevölkern. Dass diese nicht mit lauten Tröten Krawall machen, Glasflaschen werfen oder Pyrotechnik zünden, dafür soll ein Sicherheitskonzept sorgen, das das Ordnungsamt vom Veranstalter verlangt. In diesem ist auch geregelt, wie der Maxplatz zügig geräumt werden kann, Stichwort "Sommergewitter". Klar ist: Die Absperrungen rund um den Platz sind nötig, "damit wir kontrollieren können", sagt Mischa Salzmann. Er ist Geschäftsführer von Radio Bamberg und zugleich Veranstalter der Fanmeile. Er kündigt an, dass auch dieses Jahr Eintritt verlangt wird - "wir nennen es Sicherheitsgebühr, um die Security zu bezahlen".

Mit dieser hatte eine Anwohnerin in der Vergangenheit offenbar diskutiert, weil der Sicherheitsmann die Dame nicht über den Maxplatz zu ihrer Wohnung lassen wollte. Laut Veranstalter Salzmann habe es sich wohl um eine "Stresssituation" gehandelt. Er habe mit den Sicherheitskräften gesprochen und kündigt an: "Die Anwohner werden auf jeden Fall durchkommen." Sabine Sauer vom Bürgerverein Mitte will sogar konkret von drei Leuten wissen, die während einer Public-Viewing-Übertragung nicht zu ihrem Haus durchgelassen worden wären.
Andere Klagen betreffen Schmutz, Schäden an der Hausfassade und "die Lärmbelästigung: Man versteht in der eigenen Wohnung das Wort nicht mehr".


Spezielle Soundanlage

Veranstalter Salzmann betont dagegen, dass man eigens eine Soundanlage einsetze, die wegen ihrer technischen Ausstattung mit relativ geringer Gesamtlautstärke auskomme. "Über die Lautstärke beim Torjubel möchte ich wirklich nicht diskutieren."

Auch werde der Platz direkt nach den Spielen gesäubert und zügig frei geräumt, spätestens eine dreiviertel Stunde nach Abpfiff sei Schluss und die Absperrgitter abgebaut.
Apropos: Manche Händler sehen den Zugang zu ihren Läden durch die Gitter offenbar blockiert, sprechen bei Übertragungen während der Geschäftszeiten laut der Bürgervereinsvorsitzenden Sabine Sauer von Umsatzeinbrüchen.

Dem hält der Veranstalter entgegen, dass man für die Gewerbetreibenden kostenlos Werbung auf der knapp 25 Quadratmeter großen LED-Wand mache. Salzmann betont: "Wir wollen diese Veranstaltungen so verträglich wie möglich gestalten. Wir machen keine Party draus."

Gerade unter den Anliegern gebe es durchaus unterschiedliche Haltungen - neben mancher Ablehnung sei einigen die Fanmeile egal, andere würden sich sogar darüber freuen. "Eine Familie, die direkt am Maxplatz wohnt, lädt sich zu den Spielen immer extra Gäste ein." Doch genau den Standort Maxplatz möchte der Bürgerverein Mitte nicht mehr. "Die Sportevents sind die, die aus unserer Sicht nicht in der Innenstadt sein müssten", sagt Sabine Sauer. Über Alternativstandorte hatte es in der Vergangenheit bereits rege Diskussionen gegeben, ohne konkretes Ergebnis.

Der Veranstalter hält von einem ausgelagerten Standort aus organisatorischen und finanziellen Gründen nichts. Salzmann merkt an, dass er dieses Jahr auch in Hof zum ersten Mal ein Public Viewing anbiete. Dort sei die Vorfreude bereits groß. Und auch in Bamberg habe sich in der Vergangenheit gezeigt: "Die Fanmeile ist ja voll."

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