Online in der Region einkaufen auf Rakuten.de/ Bamberg

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Das Medienhaus Hübscher hat einen eigenen Onlineshop, eine App und ist auf Online-Marktplätzen wie Rakuten.de präsent. Foto: Ronald Rinklef
Das Medienhaus Hübscher hat einen eigenen Onlineshop, eine App und ist auf Online-Marktplätzen wie Rakuten.de präsent. Foto: Ronald Rinklef
Der Blick auf die Startseite von Rakuten.de/bamberg (Screenshot)
Der Blick auf die Startseite von Rakuten.de/bamberg (Screenshot)
 

Der Onlineshop Rakuten.de hat zu "Bamberg zaubert" und dem Blues- und Jazzfestival einen lokalen Internet-Marktplatz für Bamberg geschaffen. Die Idee: Wer online einkauft, soll das in der Region tun.

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Raphael Thierschmann bringt es auf den Punkt: "Bevor man online bei irgendeinem namenlosen Riesen einkauft, sollte man das lieber in einem Geschäft tun, in das man auch unter der Woche geht." Thierschmann ist Pressesprecher beim Onlinehändler Rakuten.de und erklärt: Virtuell einkaufen kann man seit kurzem auf dem neuen lokalen Online-Markplatz www.rakuten.de/bamberg.

Wenn die Läden in der Stadt geschlossen haben, läuft in der digitalen Welt das Geschäft weiter. Auf dem Computer oder Mobilgerät kann man seinen Einkaufskorb füllen und Ware bestellen. Das System von Rakuten funktioniert für den Kunden ähnlich wie bei großen Anbietern, etwa Ebay.
Für die Händler läuft das Ganze über Grundgebühr und Provision. Laut Rakuten-Sprecher Thierschmann sind derzeit zwischen 40 und 50 Bamberger Läden online auf der Plattform vertreten. Darunter befinden sich Geschäfte aus der Innenstadt aber auch solche, die gar kein stationäres Geschäft mehr haben und nur noch online verkaufen.

Deutsche Firmenzentrale in Bamberg

Kurz vor "Bamberg zaubert" ist die lokale "Bamberger Shoppingwelt" online gegangen. Pünktlich zum Blues- und Jazzfestival, das nun startet, wurde die Seite noch einmal "aufgehübscht", so Thierschmann. Der Onlineshop ist einer der Hauptsponsoren beider Veranstaltungen und hat seine deutsche Firmenzentrale - in Bamberg. Hier arbeiten rund 150 Mitarbeiter, teilweise auch für den Europäischen Markt. Das japanische Unternehmen hatte 2011 das in Bamberg ansässige Unternehmen "Tradoria" aufgekauft, das nach einem ähnlichen Modell funktioniert hat.

Rakuten fungiert als Webshop, ist also eine Art virtueller Zwischenhändler und bietet keine eigenen Waren an. Diese Plattform nutzt seit 2013 zum Beispiel das Buch- und Medienhaus Hübscher. Das Unternehmen hat eine eigene Internetseite, auf der man online bestellen kann, außerdem eine eigene App - und ist auf diversen Online-Marktplätzen vertreten, darunter auch Rakuten oder "Buy Local" (übersetzt "kaufe lokal").
Jürgen Reichert, Mit-Inhaber von Hübscher, vertritt die Meinung: "Wenn man im Internet etwas bestellt, dann sollte das Geld in der Region bleiben."

Online als "Kompetenzwert"

Den Hauptumsatz macht das Haus laut Reichert nach wie vor im stationären Handel. In der Region Bamberg gibt es eine Filiale in der Innenstadt und eine in Hallstadt. Aber: "Online muss man dabei sein, das ist ein Kompetenzwert", sagt der Chef. Gleichzeitig ist er sich sicher: Der Handel vor Ort wird immer existieren, denn der Kunde wolle auch Kontakt zu Menschen haben. Reichert spricht vom "Einkaufsfeeling". Rakuten sieht er als Ergänzung zum bisherigen Online-Angebot von Hübscher. Er wünscht sich, dass die Plattform in Bamberg noch etwas bekannter wird.

Das möchte natürlich auch Rakuten selbst. "Die Leute sollen wissen, dass wir hier sitzen", sagt Sprecher Thierschmann. Er ist sich der Vorbehalte dem "E-Commerce", sprich "elektronischem Handel", gegenüber bewusst und betont: "E-Commerce in einer klassischen Innenstadt ist nicht Böses, sondern etwas Ergänzendes."
Ähnlich sieht das Citymanager und Stadtmarketing-Geschäftsführer Klaus Stieringer. Er weiß: Bei manchem existiert das "Feindbild, dass Online per se schlecht ist". Für den ein oder anderen stationären Händler sei es schwierig, "von der Fleisch-Welt in die Online-Welt zu wechseln". Man habe deswegen mit Informationen und Newslettern bei den Händlern auf Rakuten hingewiesen. "Es bietet dem stationären Handel die Möglichkeit, im Internet einzusteigen." Stieringer hätte nichts dagegen, wenn zusätzlich zum Handel vor Ort noch mehr "virtuelle Angebote" geschaffen werden würden.

Rakuten seinerseits ist nicht nur ausschließlich digital unterwegs. Als "Online-Player" könne man auf dem "Offline-Markt" nicht einfach mit ein paar Luftballons kommen, so Thierschmann. Während des Blues- und Jazzfestivals will das Unternehmen mit Aktionen beide Welten verknüpfen.