Nicht alle Freizeitbuslinien im Kreis Bamberg kommen an

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Diese Freizeitlinie funktioniert: Der "Steigerwald-Express" wird auch in den kommenden zwei Jahren fahren. Das hat der Umweltausschuss des Landkreises am Dienstag beschlossen. Foto: Archiv
Diese Freizeitlinie funktioniert: Der "Steigerwald-Express" wird auch in den kommenden zwei Jahren fahren. Das hat der Umweltausschuss des Landkreises am Dienstag beschlossen.  Foto: Archiv

Die Freizeitbusse in der Region Bamberg sind unterschiedlich ausgelastet. Während der Steigerwald-Express bei den Fahrgästen beliebt ist, steht eine andere Linie vor dem Aus. Der Umweltausschuss des Landkreises gewährt aber noch ein "Gnadenjahr".

Die VGN-Freizeitbuslinie 977 könnte bald aus dem Fahrplan verschwinden. Grund: Der "Brauereien-Fachwerk-Express" mit dieser Nummer kommt bei der Hauptzielgruppe, den Wanderern, kaum an. Der Umweltausschuss des Landkreises gewährt der Linie zwar noch eine Gnadenfrist: In seiner Sitzung am Dienstag beschloss das Gremium, die Linie für ein Jahr auf Probe fahren zu lassen. Sollte sich dann aber nichts ändern, dürfte es bald vorbei sein: Zuletzt nutzten im Schnitt täglich elf Personen das Angebot - deutlich zu wenig.

Wenn es nach Georg Kestler und Bruno Kellner geht, wäre die Linie bereits eingestellt worden: "Wir sind der Meinung, dass sich das Defizit eher vergrößern wird. Die Linie ist so nicht tragbar", sagte Georg Kestler in der Sitzung. Er und Kellner hatten gegen eine probeweise Fortführung gestimmt. Das Defizit der Linie, die an Sonn- und Feiertagen dreimal am Tag in einer Schleife von Hirschaid über Buttenheim und Strullendorf fährt, war bereits seit Einführung 2012 gewachsen.


Bis August nur 215 Fahrgäste

Nach einer Rechnung der zuständigen Wirtschaftsförderung des Landkreises ist im Jahr 2013 nach Abzug der Einnahmen jeder Fahrgast mit über 25 Euro subventioniert worden. Ein Draufzahlgeschäft, das seit Einführung der Linie anhält.

Die Fahrgastzahlen seien seit drei Jahren rückläufig, sagte Inge Werb von der Wirtschaftsförderung. Im Jahr 2012 nutzten den Bus zwischen Mai und Oktober noch 411 Fahrgäste. 2013 waren es nur noch 340, in diesem Jahr 215 (ohne Zahlen für September und Oktober).


Hirschaid steigt aus

Finanziert wird die Freizeitlinie vom Landkreis mit einem Drittel (bisher 3040 Euro), die restlichen zwei Drittel teilen sich bisher die Gemeinden Hirschaid, Buttenheim, Strullendorf (je 1927 Euro) und Heiligenstadt (300 Euro). Hirschaid hat nun entschieden, aus der Linie auszusteigen. Demnach steigt die Beteiligung der Gemeinden Buttenheim und Strullendorf auf über 2640 Euro.

Gerlinde Fischer (Grüne/AL) zweifelte daran, ob eine Weiterführung überhaupt Sinn mache. Schließlich würden die meisten am Bahnhof Hirschaid aus dem Regionalexpress zusteigen. Landrat Johann Kalb (CSU) machte deutlich, dass eben das Testjahr dies zeigen soll. Danach werde man sehen, ob die Linie noch eine Zukunft hat.


Der "Steigerwald-Express" rollt

Weiter geht es dagegen ohne Bedenken für die Freizeitlinie 990, dem "Steigerwald-Express". Knapp 2000 Radfahrer und Wanderer nutzen jedes Jahr das Angebot. Der Bus fährt zwischen Mai und Oktober an Sonn- und Feiertagen auf zwei Linien. Von Bamberg geht es über Schlüsselfeld, bzw. Hirschaid bis Ebrach. Dort soll voraussichtlich auch der geplante Baumwipfelpfad ab kommendem Jahr angebunden werden. Die Gesamtkosten für 2015 belaufen sich auf über 40 000 Euro. Sieben beteiligte Gemeinden sowie die Stadt Bamberg bezahlen davon zwei Drittel, der Landkreis übernimmt auch hier ein Drittel der Kosten. Der Umweltausschuss stimmte geschlossen für eine Fortführung der Linie für weitere zwei Jahre.

Und auch bei einer anderen Freizeitlinie gab das Gremium grünes Licht: Der Landkreis würde sich bei der Freizeitlinie 230 "Brauereien-Wander-Express" erneut finanziell einbringen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Partnerlandkreise Forchheim und Bayreuth sowie die Gemeinde Heiligenstadt ebenso wieder an der Linie, die von Ebermannstadt nach Hollfeld führt, beteiligen.

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