Wer baut die neue Arena? OB Starke (SPD) hat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Zukunft des Bamberger Basketballs beschäftigt.
Die Stimmungslage im Bamberger Rathaus ist volatil wie an der Börse: Noch vor einer Woche reagierten Bamberger Stadträte erleichtert. Für den Bau einer neuen Basketballarena schien zu diesem Zeitpunkt anders als erwartet kein öffentliches Geld benötigt zu werden. Eine Woche später ist die Euphorie wieder verflogen. Michael Stoschek, Aufsichtsratschef der Bamberger Basketball GmbH, hatte am Freitag mitgeteilt, dass das nicht zu halten sein wird: Ohne städtische Beteiligung oder Absicherung sei die Finanzierung einer neuen Halle wohl kaum realistisch.
Keine Halle ohne Förderung
Merkwürdig ist an dem Rückzieher wenige Tage nach einer vielversprechenden Informationsveranstaltung nicht nur der Zeitpunkt. Die Skepsis eines großen bayerischen Bauunternehmens, das ernst zu nehmendes Interesse an einer solchen Immobilie in Bamberg gezeigt haben soll, gründet sich auf eine Faktenlage, die keinen Kenner wirklich überrascht. Es gibt in Deutschland bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Multifunktionshalle, die unter Verzicht öffentlicher Mittel für den Bau oder für die Absicherung des Risikos entstanden ist. Horst Feulner, Geschäftsführer der Arena Bamberg Betriebs GmbH, weiß das nur zu gut: In einer Branche, in der jeder jeden kennt, ist es kein Geheimnis, dass man eine Halle mit kleinem Gewinn betreiben, aber nicht bauen kann.
Wer übernimmt Zins und Tilgung?
Nachzuvollziehen ist das auch an der bestehenden Brose-Arena in der Forchheimer Straße. Dort stand seit der Übernahme der Immobilie durch die Stadt im Jahr 2010 stets eine schwarze Null im Betriebsergebnis. Hört man Horst Feulner, können die Einnahmen aus Mieten, dem Namensrecht und der Werbung die Kosten für Energie, Mitarbeiter und laufenden Bauunterhalt decken. Doch das ist nur die halbe Rechnung, da sie die Gestehungskosten nicht beinhaltet: "Unterm Strich ist eine Halle in Deutschland nur dann wirtschaftlich, wenn ein anderer sie baut und Zins und Tilgung übernimmt", sagt Feulner.
Bei einem Projekt mit einem Volumen von 50 Millionen Euro, von dem in Bamberg die Rede ist, kann man es an einer Hand abzählen, dass einem kleinen Plus durch den Betrieb voraussichtlich Millionenbeträge gegenüberstehen, die durch den Kapitaldienst und die Zinserwartungen anfallen. Für Feulner ist deshalb klar: "Eine solche Multifunktionshalle ist ein Zuschussprojekt wie ein Hallenbad oder der öffentliche Personennahverkehr."
Feulner sagt dies, ohne die Vorteile des Basketballs für die Stadt in Frage zu stellen. Er bedauert die manchmal polemische Auseinandersetzung, die die unbestreitbaren Effekte des Basketballs für die Stadt ignoriere. Bamberg bekomme Spitzensport auf europäischem Niveau gewissermaßen zum Nulltarif. Denn obwohl der Basketball jährlich 240 000 Besucher anzieht, mehr als die meisten anderen Institutionen, koste das den Steuerzahler nichts.
Wie geht die Stadtspitze mit der veränderten Sachlage um? Helmut Müller (CSU) zweifelt, dass mit der Absage des Bauunternehmens das letzte Wort gesprochen ist. "Wenn Stoschek etwas will, wird er es schon irgendwie hinkriegen", meint er und weist darauf hin, dass sich die CSU-Fraktion noch nicht beraten hat. Klar sei, dass die Stadt in einer Zeit mit erheblichem Sanierungsstau vor allem an Schulen kaum großes Geld in eine neue Basketballhalle stecken könne. "Sollte es bei der jetzigen Situation bleiben, wird es sehr schwer."
Die Brose-Arena los werden?
Ernüchterung auch bei Ursula Sowa (GAL), die sich letzte Woche noch von der Aussicht hatte beeindrucken lassen, dass keine Baukosten auf Bamberg zukommen. Die Grüne hätte sich vor allem darüber gefreut, die bestehende Brose-Arena samt deren hohen anstehenden Investitionskosten loszuwerden. Sie glaubt, dass ein Verkauf den kommunalen Spielraum erhöhen könnte. Jetzt sagt sie: "Unter diesen Gegebenheiten wird es deutlich schwerer, dass die GAL einem solchen Projekt zustimmt."
Bambergs OB Starke (SPD) will die neuen Erkenntnisse nicht kommentieren. Veränderte Rahmenbedingungen seien eine Denksportaufgabe für die neue Projektgruppe, die am Dienstag das erste Mal tagte. Starke setzt darauf, dass das Team bis zum Frühjahr 2019 die Grundlagen dafür recherchiert, wie der Basketball in Bamberg wettbewerbsfähig gehalten werden kann. Erst dann könne man eine Entscheidung treffen. Grundsätzlich sieht Starke wenig Spielraum für die Stadt, bei der Finanzierung einzuspringen: "Ich bleibe dabei. Als Investor kommt die Stadt für eine solche Halle nicht in Frage."
Ich halte mich lieber an die Fakten, statt zu spekulieren.
Das in Rede stehende Gelände in der Greuth (stadtauswärts rechts der Forchheimer Straße) ist derzeit als „Sonderfläche für eine Mehrzweckhalle für Sport, Kultur und Freizeit“ ausgewiesen.
Kurz nach dem Gebiet ist die Stadtgrenze, südlich kommt das Wasserschutzgebiet. Das Areal liegt also am äußersten Rand der Stadt (um nicht noch einmal das Wort Walachei zu gebrauchen).
Die Umwandlung in ein Wohngebiet, falls ein solches Vorhaben tatsächlich ernst gemeint sein soll, braucht in einem normalen Verfahren ein paar Jahre. Die ganze Sache ist als ein Bluff!
Die Realität scheint eher zu sein, dass die Halle der Stadt aufgedreht werden soll und die Bürger mit dem Versprechen von Wohnland eingelullt werden sollen.
OB sage lieber gleich unverblümt, dass aus einem solchen Coup nichts wird, jedenfalls nicht mit Deiner Zustimmung. Du bist kein Zauberer. Du kannst aus einem Grundstück, das bisher die Kriterien für Bauland nicht erfüllte, kein Bauland machen.
aussage brose braucht basketball nicht, deadline 2019 wegen neuer halle, aufgalopp das sponsoruing dann 2019 einzustellen, begründung oder entschuldigung, dass die stadt keine halle auf die beine stellt, so ist das szenario der zukunft
Also Erpressung - nein kein Spitzenbasketball um jeden preis. Soll sich der Coburger Multimillionär ein anderes Hobby suchen .
Die Bamberger Basketball GmbH, um die es hier geht, ist ein Wirtschaftsunternehmen mit (nach eigenen Angaben) ca. 90 Angestellten. Inhaber und Aufsichtsrat ist Herr Michael Stoschek. Das angegliederte Sport- bzw. Basketballunternehmen Brose Bamberg ist kein (gemeinnütziger) Verein! Versuchen Sie mal dort Mitglied zu werden.
Man stelle sich vor, dass Weyermann oder Wieland (die sich bekanntlich auch im Privatbesitz befinden), eine Forderung an die Stadt stellen, die lautet: Wir benötigen für die weitere Entwicklung unserer Firmen zum einen einen geeigneten Standort von ca. 30.000m² um eine neue Lagerhalle mit integrierter Produktion bauen zu können. Damit der Standort Bamberg erhalten bleibt, fordern wir die Stadt auf, uns sowohl den Platz gratis zur Verfügung zu stellen als auch die Lager- und Produktionshalle zu finanzieren!
Noch Fragen?
Wie doch ein Mensch, der noch nicht einmal in Bamberg wohnt, unsere Stadt so aufmischen kann!
Der Plärrerplatz wird ersatzlos vernichtet, das Parkhaus wird geschliffen, das Biotop, welches entlang des Plärrerplatzes sich entwickelt hat, wird einfach auf die andere Seite der Memmelsdorfer Straße nach neuen Ideen umgesiedelt, Bambergs Sportvereine müssen weichen und sich auf neuen Plätzen einrichten usw. usw. Wer weiß, was noch so alles an Ideen in den Schubladen unserer Verwaltung deponiert ist.
Und jetzt soll unsere beschauliche Weltkulturerbestadt auch noch in der höchsten Liga Basketball spielen. Wenn das unbedingt sein soll, so könnten doch die Fans gemeinsam mit Herrn Stoschek diese Projektgruppe bestreiten. Unsere Verwaltung der Stadt hat genug andere Probleme zu lösen, die den restlichen Bürgern auf den Nägeln brennen.
Und was macht das schon, wenn unsere Freaks ab und zu mal nach Nürnberg zu einem Spiel ihrer Mannschaft fahren?