Nach zehn Jahren hat die Mannschaft "Meikahamu" wieder das Ehemaligen-Turnier am CG gewonnen. Das muss gefeiert werden. Leider verschwindet in der rauschenden Nacht auch der traditionsreiche Bert-Peßler-Pokal.
Ein großer Sieg verlangt nach einer großen Siegesfeier. So ist es bei den Profis der Brose Baskets, so ist es auch bei den Amateur-Basketballern der Ehemaligen-Mannschaft "Meikahamu" des Clavius Gymnasiums. Das Team gewann am 25. Oktober die 24. Auflage des traditionellen CG-Turniers. Ob die Mannschaft gespielt hat wie die Profis, ist zwar nicht überliefert, gefeiert haben die Spieler danach aber allemal wie Weltmeister.
Bis tief in die Nacht ließ es die Truppe krachen. Schließlich ist der Ü30-Mannschaft ein kaum mehr für möglich gehaltener Triumph nach 2004 geglückt. Bei der Feier immer dabei: Der begehrte Bert-Peßler-Wanderpokal. Die Feier wurde später in den Mojow-Club verlagert. Gegen 3 Uhr morgens stellten die glücklichen Sieger mit Schrecken fest: Der Pokal ist weg.
Hinweise erbeten Spieler Florian Weber hat noch vor dem Verschwinden aus dem massiven Zinnpokal einen tiefen Siegerschluck genommen. Nun ist er wie seine Mannschaftskameraden tief getroffen, schließlich war es der erste Wettbewerb ohne den verstorbenen Namensgeber. "Das erste Turnier ohne Bert Peßler und dann verlieren wir Trottel ausgerechnet den Pokal", sagt Weber geknickt. Nach dem Verlust haben sich die Spieler entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen: Die volle Blamage zwar, wie Weber sagt, aber da müssten sie jetzt durch. Sie erhoffen sich Hinweise.
Ein solcher Hinweis ist bisher aber nicht eingegangen. Der Pokal bleibt seit der Siegesnacht trotz intensiver Suchmaßnahmen verschwunden. Unerklärlich, wie es bei den Sportlern heißt. Der Pokal hat für die ehemaligen CGler einen hohen individuellen Wert. Die Namen der Turniersieger der vergangenen 23 Jahre sind darauf eingraviert. "Zwar ist es unter den Turniermannschaften eine Tradition, zu versuchen, den Pokal zu stehlen", sagt Kapitän Ulf Jensen. Doch: "Stünde ein eingeweihtes Team hinter dieser Geschichte, hätten wir schon längst eine Lösegeldforderung erwartet."
Das Team löst den Pokal gerne aus Das Team appelliert an die Ehrlichkeit des "Entführers": "Wir haben bewusst keine Anzeige erstattet und sind auch niemandem böse, der den Pokal entwendet hat", beteuert Jensen. Im Gegenteil: Man sei sich der Tradition des Turniers bewusst. Deshalb löse das Team den Pokal gerne aus, wenn sich derjenige meldet, der ihn jetzt hat. "Egal ob gestohlen oder gefunden", betont Jensen.
Auch der sportliche Gegner hofft, dass der Pokal wieder auftaucht. Dennoch kann sich Thorsten Vogt, Mediendirektor bei den Profis der Brose Baskets und selbst Teilnehmer am CG-Turnier, einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Wir haben den Pokal nach unseren Siegen am nächsten Tag immer noch gehabt", scherzt Vogt.
Aufruf: 50-Liter-Fass und eine Feier als Finderlohn Die verzweifelten Turniersieger bitten um einen ehrlichen Hinweis per E-Mail an pokal@meikahamu.de. Würde der 23 Jahre alte Wanderpokal nicht wieder auftauchen, wäre das ein herber Verlust für das Traditionsturnier, so die Ehemaligen des Clavius-Gymnasiums. Auch über einen Finderlohn in Form eines 50 Liter-Fässchens Bamberger Bier ließe sich reden, sagt Florian Weber. Die Feier würde dann gemeinsam stattfinden. Selbst wenn jemand den Pokal im nächtlichen Rausch in der Regnitz versenkt hat, sei das kein Problem. Notfalls würde ein Taucher eingesetzt, um den Pott wieder zu bergen, sagt der Meikahamu-Spieler.