Möbel am Maxplatz in Bamberg: "Bequem sieht anders aus"

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Als Spielgeräte sind die neuen Maxplatz-Möbel durchaus beliebt. An den optischen Qualitäten scheiden sich die Geister. Foto: Ronald Rinklef
Als Spielgeräte sind die neuen Maxplatz-Möbel durchaus beliebt. An den optischen Qualitäten scheiden sich die Geister.   Foto: Ronald Rinklef
Bambergs Grüne posierten schon einmal auf den neuen Sitzgelegenheiten. Ihnen gefallen die bunten Möbel. Die GAL-Fraktion schlägt deshalb vor, Sponsoren für die Möbel zu suchen. Foto: p.
Bambergs Grüne posierten schon einmal auf den neuen Sitzgelegenheiten. Ihnen gefallen die bunten Möbel. Die GAL-Fraktion schlägt deshalb vor, Sponsoren für die Möbel zu suchen.  Foto: p.
 

Glaubt man den Zuschriften auf inFranken.de sind die neuen Möbel auf dem Maxplatz nicht gerade der Hit. Viele Kommentatoren ziehen schonungslos vom Leder.

Fünf Tage sind die drei so genannten Enzi-Möbel jetzt in der Stadt. So viel lässt sich bis jetzt sagen: Sessel und Liege auf dem Maxplatz haben eine rege Debatte ausgelöst. Jedoch darf gezweifelt werden, ob das bunte Hartplastik in der Lage ist, die Fronten in der Frage Maxplatz-Gestaltung zu versöhnen. So ist die Zahl der rückhaltlosen Bewunderer eher überschaubar. Auch eine nicht repräsentative Abstimmung auf inFranken.de spiegelt diesen Trend: 74 Prozent von 231 Teilnehmern plädieren dafür, die Teile nicht aufzustellen. Die Minderheit, rund 21 Prozent, will genau das.


Foeds : Es ist schier atemberaubend, mit welcher traumwandlerischen Sicherheit aus den Myriaden von Möglichkeiten hier die schlechtest mögliche Wahl getroffen wurde. Ist das Vorsatz im Sinne von "versteckter Kamera", oder sind da einfach nicht mehr messbar negative Intelligenzen am Werke? Es ist sicher, dass ein Affe, der einen Katalog durchblättert, per Zufall eine bessere Wahl trifft. Oder waren diese Kunststoffbehälter vielleicht kostenlos? Normalerweise ist doch so was mit Wasser gefüllt, um Auslaufzonen an Rennstrecken oder Airfields zu ersetzen.

Blauer_Klabauter: Ich finde, dass die Kunststoffdinger passen... Das eigentliche Problem mit dem Maxplatz bleiben aber die unseligen Großveranstaltungen. Solange die Begehrlichkeiten in diese Richtung gehen, bleibt die Weiterentwicklung blockiert und es wird nicht zu einer grundlegenden Aufwertung kommen. Gerade weil der Platz sich im Sommer so aufheizt, braucht es dort eine richtige Grünfläche mit Bäumen und Brunnen. Aber dafür müsste man wohl die Tiefgarage zuschütten. Das alles benötigt Zeit und Geld. Das wäre ambitioniert, aber nicht illusorisch. Und für Bamberg wohl das Beste.

newsticker: Grauenhaft. Einfach grauenhaft.

Heiner Lauer: Es gibt immer Befürworter und Gegner, gerade der Bamberger ist für seine Gegnerschaft gegen alles Neue bekannt, aber in diesem Fall bin ich froh, dass wir auf dem Land so etwas nie aufgestellt bekommen...

Peter Arndt: Bei einem Besuch im französischen Carcassonne konnten wir kürzlich erleben, wie sich eine Welterbe-Stadt öffentlich möblieren kann. Und dass es durchaus möglich ist, geschmackvollen Bewuchs in passenden Gefäßen an öffentlichen Plätzen auf ansprechende Art zu platzieren. Interessanterweise geht so was ebenfalls im österreichischen Graz, im britischen Winchester und Salisbury und an vielen anderen altehrwürdigen Orten. Mit Phantasie, Mut und dem Willen zu Neuem. Warum geht so etwas in Bamberg regelmäßig schief? Das Bamberger Auswahlverfahren für Architektur im öffentlichen Raum, für Straßenbeleuchtung, für die Möblierung und Begrünungsversuche am Maxplatz kommt mir irgendwie manisch depressiv vor: Lange Phasen von Antriebslosigkeit, Mutlosigkeit (historisierende Stadtbau- und St-Josephs-Bauträgerästhetik) und Selbstzerstörung (siehe Radwegeentscheidung in der Langen Straße) werden unterbrochen von vollkommen durchgeknallten Vorschlägen. Was die trashigen Legomöbel betrifft: Der Röhrenbrunnen läßt grüßen. Money for Nothing. Voll daneben.

Franke-bbg: Hätte nie gedacht, dass es in Bamberg immer wieder gelingt, Hässlichkeiten aus der Schublade zu ziehen. War da nicht eine Summe über 25 000 Euro genannt? Stellt lieber einen Parkwächter für dieses Geld ein.

KlaRa: Ich sag schon mal vorsichtshalber "scheußlich"...LEGO von und für Spießer!

pege71: Ja is denn heut der 1. April? Der Maxplatz an sich lädt schon in seiner Tristheit nicht zum Verweilen ein, da machen es ein paar Sitzmöbel irgendwo auf dem Platz auch nicht besser. Gerade bei wärmeren Temperaturen heizt sich der Platz so auf, dass man ja selbst am Rand kaum jemanden sitzen sieht. Aber mit Kunstobjekten hat Bamberg ja meist nicht den Geschmack der Bürger getroffen.

Heinrich: Bequem sieht anders aus!


erivonmei: Diese klobigen Ungetüme passen zur historischen Stadtkulisse wie die Faust aufs Auge! Kinder werden darauf herumturnen, Jugendliche sich darauf lümmeln, Senioren und fußmüde Touristen jedoch weder Entspannung noch Bequemlichkeit finden. Ein Schmarrn - nur ja nicht anschaffen!

Johanna1: Ich glaube, es wird uns Bambergern nicht gefallen, ich bin zwar nicht gegen das "Moderne", aber mir gefallen die Holzbänke, die rechts zu sehen sind, viel besser; ja es könnte ein Aprilscherz sein, aber die Bamberger würden jetzt sagen, hom die an "Badscher"? Schaut Euch den Coburger Marktplatz an, der gefällt mir.

adolphcd:
1. Werden auf den großen "Sesseln" bestenfalls zwei Leute herumlümmeln können. 2. Sind gerade mal die kleinen Sessel etwas für ältere Menschen zum Anlehnen und wieder aufstehen können. 3. Heizt sich der Kunststoff in der Sonne auf. 4. Dürfte sich bei entsprechender Hitze ein gewisser "Wärmestau" zwischen Ruhesuchendem und Sitzmöbel entwickeln. 5. Ist dieser wunderschöne Platz für solch ein modernes Experiment zu schade. 6. Kann es denn so schwer sein, schöne Ruhebänke zu errichten, verteilt in kleinen Inseln mit entsprechender Begrünung oder ansprechenden Skulpturen, vielleicht dazu ein Springbrunnen. 7. Wollte man in der alten Hofhaltung die Geranien verbannen, da diese in der damaligen Zeit nicht vorhanden waren. 8. Aber dass man überhaupt in Erwägung zieht, für so viel Geld zwischen diese zum Teil doch alten Häuser solche unpassenden Sitzgelegenheiten zu stellen, ist äußerst fragwürdig. 9. Reihen sich für mich diese Möbel nahtlos in die lange Reihe der Bamberger "Bausünden", z.B. des Röhrenbrunnens oder der im Bau befindlichen Sterzermühle ein. Lange Rede, kurzer Sinn: Sie passen nicht zu Bamberg als Tourismusstadt, die Besucher werden uns für verrückt halten.


Von der Klasse 8b der Heidelsteigschule erreichte uns diese Meinung: Der Trend aus Wien kommt nach Bamberg. Seit einer Woche stehen die Enzis auf dem Maxplatz, damit die Menschen sie testen können. Unsere Meinung zu den Enzis ist: Wir finden sie praktisch. Für Eltern ist es angenehm, wenn sie sich zusammen mit ihren Kindern nach dem Einkaufen ausruhen können. Es ist auch ein schöner Chillplatz für Jugendliche, die sich mit Freunden treffen wollen. Dadurch werden auch nicht mehr so viele am ZOB "rumgammeln" und die Sitzbänke dort belagern. Außerdem wird so der Maxplatz endlich mit Leben gefüllt. Die Enzis gestalten den Maxplatz zu einem schönen, bunten Ort. Bamberg wird durch diese Dekoration zu einer freundlich aussehenden Stadt. Das lockt mehr Touristen nach Bamberg. Wir finden, Bamberg sollte mehr von diesen Veränderungen bekommen, damit die Stadt modern und ansprechend aussieht.