Am Ende wurde es für die Gegner einer Ostumfahrung noch einmal knapp. Dennoch ist nun sicher: Bamberg verfolgt die umstrittene Ostumfahrung nicht mehr.
Seit Mittwochabend kurz nach neun Uhr kann als sicher gelten: Bamberg wird sich nicht mehr mit dem Bau einer Ostumfahrung entlang der Autobahn befassen.
Bevor es zur Entscheidung kam, mussten die Gegner der Ostumfahrung noch einmal bangen. Denn nach den ersten Wortbeiträgen war klar: CSU, SPD, FDP und Bambergs Unabhängige Bürger standen einem etwa gleich großen Block von Bamberger Allianz, Grünen, Bamberger Bürger-Block gegenüber, zu denen sich auch die beiden Gärtnerstadträte Anna Niedermaier (CSU) und Sebastian Niedermaier (SPD) gesellten.
In der Kampfabstimmung kam es dann tatsächlich zum ungewöhnlichen Ereignis eines Stimmenpatts im Bamberger Stadtrat. Befürworter und Gegner einer Prüfung der Osttrasse durch den unabhängigen Gutachter VWI in Stuttgart standen sich mit jeweils 22 Stimmen gegenüber.
Dennoch wird es keine Überprüfung der Osttrasse mehr geben, wie sie der Vorsitzende der Bamberger Allianz, Dieter Weinsheimer, gefordert hatte. Denn bei Stimmengleichheit gelten Anträge als abgelehnt.
In der Debatte verfochten Stadträte aus allen Lagern noch einmal leidenschaftlich ihre Position. Helmut Müller (CSU) und Klaus Stieringer (SPD) warnten e indringlich davor, die Ostumfahrung noch Rennen zurückzuholen. Ursula Sowa (GAL), aber auch Norbert Tscherners Bürger-Block sprachen sich aus Chancengleichheit und um der Gewinnung neuer Erkenntnisse willen für eine "neutrale Überprüfung" aus. Dieter Weinsheimer (BA) machte deutlich, dass sich die Allianz nicht für die Ostumfahrung ausgesprochen habe. "Wir möchten nur, dass ein unabhängiger Gutachter diese Variante einer eingehausten Güterzugumfahrung untersucht."
Vor dem Beginn der Stadtratssitzung hatten sich auf dem Schillerplatz etwa 30 Personen versammelt, die mit Spruchbändern gegen die Ostumfahrung demonstrierten. Unter den Protestierenden befanden sich Freie Wähler, Anwohner aus Kramersfeld und Bamberg-Ost. Sie befürchten eine weitere Zerschneidung des Hauptsmoorwaldes und, wie die Mitglieder des Bamberger Golfclubs, die Beeinträchtigung eines wichtigen Natur- und Naherholungsraumes. Welche Folgen der Beschluss für für den Entscheidungsprozess in Bamberg hat, lesen Sie demnächst auf infranken.de.
Und aus welchem Grund sollte die überhaupt eingehaust sein? Absurde Luxuswünsche der Bamberger Provinzbürger (wie auch eine 10.000er-Halle). Die direkt neben einer möglichen Ostumfahrung liegende A73 ist schließlich auch nicht eingehaust. Ebenso wenig wie der Rest der ICE-Strecke.
nun gut das muss man halt jetzt so hinnehmen, die lösung ostumfahrung untertunnelt oder eingehaust wäre wohl die beste gewesen und hätte die stadt vor immensen baumassnahmen über jahre hinweg bewahrt, aber es sollte nicht sein, vlt gibt ja der bundesverkehrswegeplan noch etwas her und die bahn diktiert schon aus kostengründen was gemacht wird, andernfalls werden wir sehen wie sich unsere bürgervertreter verhalten, wenn es um die abholzung von 80 ha wald auf dem munagelände geht
Gedacht!
Die Ostumfahrung ist solange „endgültig“ aus dem Rennen, bis wieder jemand im Stadtrat die Aufhebung des gestern gefassten Beschlusses beantragt und das Gremium erneut darüber abstimmt.
Das ist halt so, weil manche Stadträte meinen, partout ihren Kopf durchsetzen zu müssen.
Dass sich Weinsheimer dazu hergibt, verstehe ich nicht. Bei den Grünen wundert es mich. Beim Tscherner-Block ist es einerlei – da ist Hopfen und Malz verloren.
Und warum das To¬hu¬wa¬bo¬hu? Weil sich der Bamberger Stadtrat in Verkennung seiner ihm nach der Bayerischen Gemeindeordnung zugewiesenen Zuständigkeit in Angelegenheiten einmischt, die ihm im Grunde genommen nichts angehen. Deshalb gibt es das Fiasko.
Nur gut, dass diese Zombie-Variante endgültig vom Planungstisch ist! Wie hätte man auch Ersatz für den unersetzlichen Hauptsmoorwald finden können? Stadtlauringen hat schon abgewunken
Aber eigenartig ist schon, dass ausgerechnet die GAL diese Variante am Leben halten wollte. Vielleicht sollte sich die Partei einmal ihrer Wurzeln erinnern. Früher stand sie mal für Naturschutz...
sehr schade
Bei dieser Variante wären endlich genug Parkplätze für die Bahnpendler möglich gewesen. Andere Städte haben das vorgemacht.