Während aus Mittelfranken Rücktrittsforderungen gegen CSU-Chef Horst Seehofer laut werden, wollen ihm die Bamberger Kreisverbände noch den Rücken stärken.
MdB Thomas Silberhorn sieht noch nicht den richtigen Zeitpunkt für eine Personaldebatte gekommen. "Wir stehen vor sehr schwierigen Koalitionsgesprächen mit CDU, FDP und den Grünen, in dieser Reihenfolge. Die Leute erwarten von uns, dass wir als CSU gerade bei den Themen Sicherheit und sozialer Ausgleich unsere Positionen einbringen." Er komme gerade aus der Sitzung der CSU-Landesgruppe, in der Alexander Dobrindt zum neuen Landesgruppenchef gewählt wurde. Neuwahlen stünden ohnehin beim Parteitag im November an. "Horst Seehofer hat gesagt, dass er zur Wiederwahl antreten wird, dass aber gern auch noch andere kandidieren können."
Christian Lange will Ministerpräsident Horst Seehofer und CSU-Spitzenkandidat auf keinen Fall geschwächt, sondern "mit gestärktem Rücken" in die anstehenden Gespräche gehen lassen. "Horst Seehofer hat die Messlatte für sich sehr hoch gesetzt, nun müssen wir sehen, was er inhaltlich und personell durchsetzen kann." Unter anderem gehe es darum, ob und wie Seehofer die geforderte Flüchtlingsobergrenze durchsetzen kann, auch um CSU-Positionen wie eine Ausweitung der Mütterrente. Ein wichtiger Termin sei der Parteitag am 17./18. November. "Bis dahin wissen wir, was die CSU im Bund erreicht hat, und dann steht es uns als einer Mitmachpartei gut an, die Entscheidung über die Zukunft in die Hand der Delegierten zu legen." Es sei daher momentan noch zu früh, über den Parteivorsitzenden zu diskutieren, da die Wahl auch erst mit der Regierungsbildung ende. "Im November werden wir die Weichen für die Landtagswahlen stellen und die Spannweite der Möglichkeiten ist dann sehr breit, von einem durch die Koalitionsverhandlungen gestärkten Horst Seehofer bis hin zu einem Neuanfang. Und meine Sympathien als Franke gelten natürlich einem Markus Söder."
"Das Ergebnis muss man in aller Ruhe analysieren und wir tun ja auch seit Sonntagabend nichts anderes", sagt Thomas Silberhorn. Er verstehe den Unmut und die Enttäuschung an der CSU-Basis. Eine "reflexartige Suche nach einem Schuldigen" sei jedoch nicht zielführend. Vielmehr müssten die Probleme gelöst werden, die viele Wähler erst zur AfD getrieben hätten.
Den Unmut an der Basis hat auch der langjährige Kreisrat und CSU-Querdenker Georg Pfister erfahren. "Ich hab's immer wieder gesagt, Seehofer hätte mehr auf die Stammtische hören sollen", sagt er. Einen Rücktritt des Parteivorsitzenden fordert jedoch auch er nicht: "Die Schuldige ist die Merkel, die müsste zurücktreten."
Angela Merkel wird am Ende „in Gottes Namen“ den Dauerauftrag unterschreiben. In dessen Namen hat sie übrigens auch die Verantwortung für die Wahlniederlage übernommen. Verbal.
Die etablierten Parteien haben völlig versagt: Trotz brummender Wirtschaft kein sozialer Fortschritt!
Ich hoffe, die Etablierten begreifen endlich, dass die Bevölkerung keine ungezügelte, teure Massenmigration will.; sonst wird der Protest immer lauter ...
Mal wieder falsch: 13 Prozent der Teilnehmer an der Bundestagswahl haben signalisiert, dass sie mit der Politik der anderen im Bundestag vertretenen Parteien nicht einverstanden sind. Dass die "Bevölkerung keine ungezügelte teure Massemigration will" kann man aus diesem Votum nicht schließen. AfD und Pegida überschätzen sich total. Im Übrigen: Wegen der brummenden Wirtschaft können wir es uns erlauben, die soziale Hängematte für Transferempfänger hübsch auszupolstern. Nu gebt mal Ruhe und träumt weiter vom Schlaraffenland, aber bitte nur im stillen Kämmerlein. Dass der Protest gleichwohl immer lauter wird, ist zu befürchten. Aber wer viel und laut schreit, riskiert die sehr unangenehme Dauerheiserkeit und muss auf Rezept die Klappe halten...
Gauland, der am Wahlabend in typischen NS-Duktus eskalierte, hat übersehen, dass den knapp 13% AfD-Wählern 87% an AfD-NICHTwählern gegenüberstehen. Aus einer derartigen Konstellation einen irgendwie gearteten "Volksauftrag" abzuleiten ist äußert vermessen und zeigt die Hybris dieser Bande. Ähnlich verhält es sich mit dem kleinen PEGIDA-Häuflein, das immer noch "Wir sind das Volk!" krakeelt.
nur mal zum Vergleich
67,1% wollten nicht die CDU/CSU
79,5% wollten nicht die SPD
87,4% wollten nicht die AfD
89,3% wollten nicht die FDP
satte 90,8% wollte nicht die Linken und
ganze 91,1 wollten nicht die Grünen.
Aber die FDP und die Grünen, die prozentual weniger Stimmen erhalten haben, bekommen nun höchstwahrscheinlich einen "Volksauftrag" mit der CDU?
Für mein Rechtsverständnis sollten eigentlich die Parteien den Volksauftrag erhalten, die prozentual die meisten Stimmen eingefahren haben. Es sei denn, man zieht sich wie die SPD zurück und überlässt den anderen Parteien das Feld.
Somit müssten eigentlich CDU, AFD und FDP den "Volksauftrag" erhalten, um alle Wähler repräsentativ zu vertreten.
89,3% wollten nicht die FDP