Dagmar Haarkötter und Adolf Koch aus Bamberg erhielten das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für hohen ehrenamtlichen Einsatz.
Dagmar Haarkötter und Adolf Koch sind frisch ernannte Träger des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten. Seit 1994 wird die hochkarätige Auszeichnung an Frauen und Männer mit besonderen Verdiensten im Ehrenamt verliehen.
Voraussetzung sind eine "langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit", die mindestens 15 Jahre umfassen soll. Haarkötter wie Koch hätten sie mehr als verdient, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) bei der Verleihung im Rokokosaal des Alten Rathauses.
Ein Herz für Behinderte
Dagmar Haarkötter sei als Mutter eines schwerst mehrfachbehinderten Sohnes vor 37 Jahren erstmals in Kontakt zur Lebenshilfe gekommen, so Starke. Seither engagiere sie sich in wechselnden Ehrenämtern. Sie sei zu einer unermüdlichen Ideen- und Impulsgeberin im Interesse der Menschen in den Lebenshilfe-Einrichtungen geworden.
Als Vorsitzende des Elternrats der Bertold-Scharfenberg-Schule etwa setzte sie sich dafür ein, dass die Reit- und die Musiktherapie Einzug in den Schulalltag hielt. Nach dem Übertritt ihres Sohnes in die Förderstätte 1994 habe sie als Elternsprecherin viele öffentlichkeitswirksame Aktionen ins Leben gerufen.
Seit 2011 sei sie Sprecherin des Arbeitskreises Wohnen. Zu ihren Verdiensten gehöre es, dass ambulante Angebote für Personen geöffnet wurden, die vorher aufgrund der Schwere ihrer Behinderungen ausgeschlossen waren.
Die Gaustadterin war darüber hinaus Jahre lang ehrenamtlich im Ortsverband des VdK und im Caritas-Seniorenzentrum St. Josef tätig.
Im Sand vielseitig engagiert
Adolf Kochs ehrenamtlicher Einsatz kommt seit Jahrzehnten vor allem den Bewohnern des Sandgebiets und allen Freunden der Sandkirchweih zu Gute. Der OB nannte Koch augenzwinkernd den "starken Mann im Hintergrund, der seiner Frau den Rücken frei hält".
Dazu muss man wissen, dass Edelgard Koch seit 1987 die "Bürgermeisterin" der so genannten Sandgma ist, eines Stammtisches für Geschäftsleute im Sand. 2014 hatte sie für ihren besonderen Einsatz in dieser Funktion die Stadtmedaille erhalten.
Zu den bekanntesten Veranstaltungen, die das Ehepaar für die "Sandgma" organisiert, gehört der Hahnenschlag bei der Sandkerwa. Dieser Traditionstermin sei ohne Adolf Koch undenkbar, sagte Starke, zumal dieser auch als Tänzer zur Verfügung stehe. Als geschickter Handwerker mache sich der Bamberger seit Jahrzehnten im Bürgerverein IV. Distrikt (Sand) als "Mädchen für alles" nützlich. Außerdem kümmere er sich seit 1984 um die Weihnachtskrippe in der Kirche St. Elisabeth.
Er kauft für Nachbarn ein
Der Oberbürgermeister erwähnte auch den "Tante-Emma-Laden", den das Ehepaar Koch von 1958 bis 2014 im Sand betrieben hat. Seit das Geschäft geschlossen ist, erledigt Adolf Koch für ältere Mitbürger im Stadtteil notwendige Besorgungen.
Zu Beginn der kleinen Feierstunde hatte Starke im Beisein von Bürgermeister Christian Lange (CSU) betont, dass das Ehrenamt eine wichtige "gesellschaftliche Klammer" sei, die in Bamberg glücklicherweise sehr ausgeprägt sei. Erst am Dienstag waren sechs schon länger ehrenamtlich tätige Frauen und Männer mit der Bamberger Bürgernadel dekoriert worden.