MIA. gaben bei ihrem Auftritt in Bamberg 120 Minuten Vollgas und feierten mit ihrem Publikum eine große Elektropop-Party. Das hätte durchaus mehr Zuhörer verdient.
Erstaunliche Leere auf dem Parkplatz der Stechert-Arena, kein Verkehrschaos auf den Zufahrtsstraßen, keine langen Menschenschlangen am Einlass: Dabei machten am Freitagabend doch MIA. auf ihrer "Tacheles"-Tour in Bamberg Station.
MIA. sind keineswegs Unbekannte in der Musikszene, bedenkt man, dass die vierköpfige Berliner Elektro-Musikgruppe um Lead-Sängerin Mieze Katz, Bassist Robert "Bob" Schütze, Drummer Gunnar Spies und Gitarrist Andi Penn nach dreijähriger Bandpause mit ihrem mittlerweile fünften Studioalbum "Tacheles" auf die deutschen Bühnen zurückkehren.
120 Minuten wirbelte Frontfrau Mieze über die Bühne, ließen ihre Musiker knackig-rockige Gitarrenriffs, basslastige, pulsierende Beats und tanzbaren Drum-Sound hören, zwei Zugabe-Runden und MIA.-Sprechchöre der Fans inklusive; in toto ein sehr gelungenes Konzert, das mehr als die etwa 500 Zuhörer verdient hätte.
Als Support-Act hatte das Trio Laing, ebenfalls aus Berlin, mit ihrer bekanntesten Single, der Coverversion von "Morgens bin ich immer müde", minimalistischen Outfits und dem sehr spielfreudigen Drummer mit dem für Erheiterung sorgenden Namen Friedemann eine halbe Stunde lang das Publikum bespaßt - eine durchaus engagierte Vorstellung.
MIA. gaben in Bamberg Vollgas
Pünktlich um 21 Uhr war es dann soweit: Vorhang auf für MIA., die von der ersten Minute an Vollgas gaben. Energiebündel Mieze, mal im weißen Federglitzerkleid, dann wieder im pinken Bärchen-Umhang, Matrosenoutfit oder goldenen Mantel, performte aktuelle, elektrolastige Albumtracks wie "Immer wieder" oder "Fallschirm" mit derselben Leidenschaft, wie sie ältere Hit-Singles à la "Mein Freund" und "Hungriges Herz" von der Bühne dem Publikum entgegenschmetterte.
Mieze turnt über den Köpfen der Zuhörer
Bunte, bisweilen auch trashige Selbstinszenierung gehört zum Konzept von MIA. Und davon gab es auch bei ihrem Auftritt in Bamberg reichlich: Mieze pustete Seifenblasen in den Zuschauerraum, beschoss die Fans aus Wasserpistolen, setzte sich einen pinkfarbenen Federkranz auf den Kopf, bestreute den Drummer mit Konfetti und turnte zum Song "Zirkus" minutenlang über den Köpfen der Band in einem an einem Seil befestigten Hula Hoop-Reifen. So viel Einsatz zeigen aktuell nur wenige Künstler.
In grellen Farben zuckten die Scheinwerfer über die Köpfe der Musiker hinweg, hüpften und klatschten die Fans, wurden Leuchtstäbchen geschwenkt und turnte Bassist Bob auf Stelzen über die Bühne.
MIA.-Fans sind verrückt
Auch ein kurzzeitiger Stromausfall brachte die Band nicht aus dem Konzept. Mieze konstatierte charmant: "Als MIA.-Fan muss man verrückt sein." Von dieser Dosis MIA.-Verrücktheit darf es gerne etwas mehr sein, zumal die musikalische Botschaft der vierköpfigen Formation den Aufruf zum toleranten Umgang miteinander ("Wir sind ein bunt gemischtes Völkchen. Hier ist jeder richtig.") und Spaß machende Elektropop-Klänge, eingebettet in eine schrille Show, verbindet.
... natürlich ist Bamberg Provinz, aber da kann ja erstmal keiner was dafür.

Wenn eine Band die vor 3 Jahren einmal populär war jetzt ein neues Album rausbringt und das Management glaubt, dass Sie auf anhieb wieder 5000+ Leute (in der Provinz) in eine Halle bekommt? Also bitte, wenns so einfach wäre...
Das hat auch bei Gott nix mit der Qualität der Musik zu tun oder dem Musikgeschmack der Einwohner. Die Band hat einfach offensichtlich keine breite Fanbase. Die Leute die damals MIA gekauft haben, hören heute andere Musik... die wissen wahrscheinlich garnicht, dass die Band ein neues Album hat und tourt... sagt ihnen ja keiner.
Also das nächste mal vielleicht erst Promo machen, Charts stürmen und dann die großen Hallen rocken... und für ne "Comeback"-Tour lieber den Liveclub buchen... da haben die Fans und bestimmt auch die Band mehr Spaß dabei...
Was hatte man denn bitte erwartet!?
Bamberg ist schließlich tiefste Provinz, auch wenn man sich dort gerne großstädtisch präsentieren möchte...!
wenn mir diese Art der Musik aber nicht gefällt, dann gehe ich auch nicht hin!
Hat mit Provinz nix zu tun!
So a saudummes Gschmarri immer
Genau darum geht's ja - in einer Großstadt finden sich (zumindest absolut gesehen) mehr potentielle Zuschauer als in einer provinziellen Kleinst-Stadt wie Bamberg..!
Und relativ gesehen wahrscheinlich auch, da der Musikgeschmack in größeren Städten oft etwas anders ist als der von abgeschieden lebenden Provnziellen!
Selten so einen Schwachsinn gelesen - frei nach Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat -einfach mal die Fresse halten.
Wer ist Mia ?