Was ändert sich für Bamberg mit dem neuen Bahn-Fahrplan? Viele ostdeutsche Städte sind schneller erreichbar. Auch der Nahverkehr soll besser werden.
Am 10. Dezember tritt der neue Fahrplan der Bahn in Kraft. Für Bamberg ergibt sich eine ganze Reihe von Veränderungen, die die überregionale Anbindung, aber auch den Nahverkehr betreffen. Die Stadt rückt gewissermaßen nun auch bahntechnisch in die Mitte Deutschlands.
Schneller nach Ostdeutschland
Durch die Fertigstellung der Neubaustrecke verlagern sich die Gewichte im gesamten deutschen Liniennetz nach Osten. Bamberg ist aus fast allen Teilen Deutschland durch eine halbtägige Bahnfahrt erreichbar.
Die Verbindungen Bambergs in den deutschen Osten werden deutlich schneller, auch Nordsee und Ostsee rücken näher an Bamberg heran. Nach Erfurt geht es in 45 Minuten (zwei Stunden schneller als bisher), nach Leipzig in 1:30 Stunden, nach Berlin in 2:45 Stunden.
Lückenschluss nach Nürnberg
Viele Pendler, die in Erlangen, Fürth oder Nürnberg arbeiten, werden es mit Freude hören: Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen auf dieser wichtigsten Nahverkehrsverbindung der Region fünf zusätzliche Regionalexpresszüge verkehren. .
Nach Coburg in 25 Minuten
Völlig neu wird das Gefühl für viele Reisende sein, die ab Dezember von Coburg nach Bamberg oder umgekehrt unterwegs sind. Die Reisedauer über die Neubaustrecke verkürzt sich auf nur noch 25 Minuten.
Die Bedeutung des Knoten Bambergs zeigt sich auch im Vergleich zu Erlangen. Laut dem neuen Fahrplan wird der ICE künftig 24 Mal am Tag halten, öfter als in Erlangen.
Ein positiver Nebeneffekt wird sich für den Landkreis aber schon heuer zeigen: Breitengüßbach mit seinen Nebengleisverbindungen wird als Systemhalt vom Regionalexpress Nürnberg Lichtenfels stündlich angefahren. Immerhin zweistündlich wird Zapfendorf mit dem Regionalexpress zu erreichen sein.
Schnelle Züge nach Hof und Frankfurt
Aber auch in Ost-West-Richtung bietet der Fahrplanwechsel neue Perspektiven. So soll künftig der von Hof kommende Main-Saaletal-Express mit schnelleren Zügen ausgestattet werden. Außerdem wird er mit dem in Bamberg nach Westen abgehenden Main-Spessart-Express so vertaktet, dass eine attraktivere und schnellere Verbindung von Hof nach Frankfurt und weiter nach Köln angeboten werden kann.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie hier.
Hallo,
es freut mich riesig, das man bald so unfassbar schnell ab Bamberg in den Norden reisen kann. Was mich aber betrübt ist die Tatsache, das man aus 30 täglichen Fernverkehrsverbindungen 24 gemacht hat. Der neue Fahrplan hat deutliche Taktlücken bekommen. Für die Pendler zwischen Bamberg und Nürnberg ergibt sich am Nachmittag, zwischen 16 und 18 Uhr eine 2h Lücke für den Heimweg, in beiden Fahrtrichtungen. Wer Arbeitgeber mit unflexibler Arbeitszeit hat, muss nun auf den Regionalverkeher oder sein Auto umsteigen. Denn keiner kauft ein ICE Monatsticket, wenn er den ICE nur morgens nutzen kann und Nachmittags auf den Komfort verzichten muss. Das verursacht der Sprinter, der an Bamberg vorbei rast. Auf Grund des noch recht lange dauernden Ausbaus zwischen Bamberg und Nürnberg, wird dieser ICE Sprinter wohl einige Jahre für 3 tägliche Taktlücken sorgen, die vor allem gut zahlende Pendler zu ertragen haben.
Grundsätzlich wurde auch der wunderbare Takt, der nur um wenige Minuten in jeder Stunde abwich, 3-4 mal täglich vollständig aus dem Rhythmus geholt. Aber es ist eigentlich nicht so tragisch, denn ab Dezember jagt der ICE mit 300 Sachen ab Bamberg in die Zukunft und diese Vorfreude kann auch durch einige ärgerliche Mängel nicht enttäuscht werden.