Schon ab August sollten mehr Busse für einen besseren ÖPNV im Landkreis Bamberg sorgen. Daraus wird wohl aber nichts. Der Kreistag hatte die Pläne ad acta gelegt.
Im Landkreis Bamberg wird es aus Kostengründen zunächst keinen erweiterten Busverkehr geben. Der Kreistag hob die Ausschreibung für die ab August geplanten Angebote auf, wie das Landratsamt am Donnerstag mitteilte. Grund seien Ausschreibungsergebnisse, die bei einem Vielfachen der kalkulierten Ausgaben lagen.
Mit einer nahezu auf vier Millionen verdoppelten Zahl der Linienbuskilometer sollte eine wesentlich bessere Taktung erreicht werden. Die Verkehrsverbindungen sollten optimiert und die Stadt-Umland-Verkehre aufeinander abgestimmt werden. Aber: viel zu teuer.
Viel zu teuer - Besseres Bus-Angebot im Kreis Bamberg gekippt
Noch im vergangenen Jahr wurden laut Landratsamt verschiedene Linien für 3,50 Euro pro gefahrenen Linienkilometer vergeben. Statt der kalkulierten rund vier Euro pro Bus-Kilometer und rund 16 Millionen Euro Gesamtkosten habe die Ausschreibung nun durchschnittlich 18 Euro pro gefahrenen Kilometer und 72 Millionen Euro Gesamtkosten ergeben, hieß es. Bei kalkulierten Einnahmen in einer Höhe von 11 bis 12 Millionen Euro wären rund 60 Millionen Defizit entstanden. "Das ist nicht darstellbar", sagte Landrat Johann Kalb (CSU).
Die Enttäuschung bei den Kreistagsmitgliedern sei groß. Insbesondere für den ländlichen Raum sei der ÖPNV von größter Bedeutung. "Unser Landkreis war bereit, deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen. Die gravierenden Veränderungen im Marktumfeld der Mobilität – insbesondere Antriebsformen und die Streichung von Fördermitteln - und die daraus entstehende Unsicherheit haben unsere großen Ambitionen zunichtegemacht", sagte Kalb.
Als einen wesentlichen Grund für die Kostenexplosion nannte das Landratsamt, dass die Bahn für den ICE-Ausbau in Bamberg bis 2035 auf Schienenersatzverkehr angewiesen sei und den Unternehmen - nach deren Bekunden - für den Ausschreibungszeitraum attraktive Konditionen biete.
Zugespitzt habe sich der Mangel an Busfahrern. Weil während der Ausschreibung Fördermittel gestrichen wurden, mussten zudem die Grundlagen für die Angebotsermittlung überarbeitet werden. Nicht zuletzt stelle das "Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetz" hohe Anforderungen an die einzusetzenden Busse. Das ÖPNV-Konzept werde nun überarbeitet und der bisherige Busverkehr per Übergangsvergabe für zunächst rund vier Jahre fortgeführt.
dieses ergebnis war vorauszusehen, hatte viele mütter und väter.
Also ehrlich, dass hab ich mir schon gedacht, als der Landrat es groß angekündigt hat. Vor einem halben Jahr haben die Stadtwerke wegen Personalmangel einige Linien gekürzt bzw. Takte verlängert und ich dachte noch wie soll das denn gehen?
Leider hat sich nicht nur die Bundes- und Landesregierung von der Realität verabschiedet, sondern gefühlt auch langsam die Bezirks- und Kommunalpolitik!
Ich mach mir wirklich Sorgen!
18 Euro pro gefahrenen Kilometer!
Ich glaube ich werde jetzt Busfahrer
Chapeau Joe ! Endlich mal was sinnvolles.
Sie werden nämlich dringendst gebraucht als Busfahrer und entspannen mit Ihrem Einsatz die Situation, weil diesen Beruf ja sonst kaum ein Deutscher mehr ergreifen möchte.