"Meeting": Die Standort-Frage spitzt sich zu

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Der Kultursenat lässt sich in der Frage, wo Wang Shugangs Kunstwerk "Meeting" dauerhaft stehen soll, Zeit. Zu viel Zeit, findet Alexander Ochs-Barwinek, der das Exponat nach Bamberg gebracht hat. Foto: Ronald Rinklef
Der Kultursenat lässt sich in der Frage, wo Wang Shugangs Kunstwerk "Meeting" dauerhaft stehen soll, Zeit. Zu viel Zeit, findet Alexander Ochs-Barwinek, der das Exponat nach Bamberg gebracht hat. Foto: Ronald Rinklef

Der Kultursenat ließ offen, wo Wang Shugangs Installation "Meeting" im Fall des Erwerbs aufgestellt werden soll. Alexander Ochs-Barwinek ist empört. Er sieht den Erfolg der Spenden-Aquise bedroht, die Freitagabend startet.

"Der Kultursenat zerstört jedes Vertrauen!" Unverblümt machte Alexander Ochs-Barwinek Donnerstagabend gegenüber der Lokalredaktion seinem Ärger darüber Luft, dass die Stadträte am Nachmittag die Standort-Frage für das Kunstwerk "Meeting" offen ließen.

Und er legte nach: "Es ist ein bisschen weltfremd, zu sagen, wir treiben Mittel für ein Kunstwerk ein, aber wir wissen nicht, wohin damit."

Die Stadt hat für Freitagabend alle zu einem Treffen eingeladen, die sich finanziell für einen Ankauf der Installation engagieren wollen. Laut Alexander Ochs ist jetzt der ideale Zeitraum zur Spenden-Aquise, weil potenzielle Sponsoren wie Unternehmen und Stiftungen am Ende eines Geschäftsjahrs entscheiden, wie viel Geld sie wofür spenden.

Er widerspricht entschieden Kulturreferent Bürgermeister Werner Hipelius (CSU), der im Kultursenat wiederholt versichert hatte, in der Standort-Frage gebe es keinen Zeitdruck. "Dann versteht er nichts von Ökonomie!" hält Ochs-Barwinek dagegen.

Der Mann, der Bamberg und seinen Bürgern die Ausstellung "Circles" schenkte und daraus die Installation am Schönleinsplatz zum Kauf für 240 000 Euro anbietet, nahm nicht an der Sitzung des Kultursenats teil.

Er war nach eigenen Angaben nicht eingeladen. Das Kulturamt soll ihm lapidar anheim gestellt haben, die öffentliche Sitzung zu besuchen. Ochs: "Ich lasse mich nicht zum Bittsteller machen."

So erfuhr er abends von Dritten, was der Kultursenat gerade beschlossen hatte. Die Mehrheit gab der Verwaltung den Auftrag, das Gespräch mit ihm über mögliche Alternativstandorte zu suchen. Ochs-Barwinek sagt, er hätte gerne vor der Sitzung mit allen gesprochen, die ein Problem mit dem Schönleinsplatz haben. Leider seien diejenigen nicht auf ihn zu gekommen.

Die SPD-Fraktion hatte am Donnerstag zwar den Antrag gestellt, die Skulpturen im Fall eines Ankaufs fest am Schönleinsplatz zu installieren, wo die Bamberger sie auch ins Herz geschlossen haben. Doch der Vorstoß wurde denkbar knapp abgelehnt, mit Stimmengleichheit.

Ochs fürchtet nun, dass das Unterstützer-Treffen zum Flop werden könnte. Damit das nicht der Fall ist, will er kurzfristig noch einiges bewegen.

Er kündigte an, das "Meeting" im Lauf des Freitags im Rosengarten Geyerswörth aufstellen und fotografieren zu lassen. Dann könnten Leute, die am Sponsoring interessiert sind und in den Theatertreff kommen, wenigstens auf Bildern die Wirkung des Kunstwerks an einem der etwaigen Alternativ-Standorte sehen.

Zwei weitere, die Michelsberger Aussichtsterrasse und die Grünanlage vor dem Justizgebäude am Wilhelmsplatz, kommen für ihn gar nicht in Frage.

Auch eine der acht Bronzefiguren, die Ochs-Barwinek schon im Hinblick auf den Verbleib des Kunstwerks in Bamberg anfertigen ließ, will er am Abend präsentieren.