Die Debatte um die Möblierung auf dem Bamberger Maxplatz ist um einen neuen Vorschlag reicher. Dort stehen seit heute Mittag die "Banzis.
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Bei den meisten Bamberger Bürgern stießen sie auf wenige Gegenliebe: die Sitzmöbel aus Kunststoff, die im Frühsommer auf dem Bamberger Maxplatz aufgetaucht waren. Zu klobig, zu unbequem, "scheußlich". Solche und ähnliche Sätze waren vielfach zu hören, nachdem die Stadt die "Enzis" genannten Liegen und Bänke testweise vor dem Rathaus platziert hatte.
Ein halbes Jahr später, der Stein des Anstoßes ist längst wieder weg, rückt der Maxplatz wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Gleichsam über Nacht sind die "Banzis" vom Himmel gefallen. Vielleicht finden sie ja mehr Gnade vor der öffentlichen Meinung?
Genaugenommen war es Dienstag, 14.30 Uhr, als die alternativen Bänke aus Holz unter tatkräftiger Hilfe einer Reihe von Bürgern den öffentlichen Raum vor der Tiefgaragenabfahrt okkupierten - eine Art augenzwinkernder, dinghaft gewordener Protest von Bambergern gegen die drohende Plastifizierung des Maxplatz.
Ist Bamberg eine Plastikstadt?
"Es ist ja immer leicht, über den Vorschlag der Stadtverwaltung zu meckern, aber wir wollten etwas Konstruktives dagegen setzen", sagt Stefan Kuhn. Bei der Bewertung der bisherigen Vorschläge waren sich der Rechtsanwalt und seine Mitstreiterin, die Unternehmerin Gisela Schlenker, einig: "Bamberg ist einfach keine Plastikstadt. Es muss doch möglich sein, etwas Angemesseneres und auch Preiswerteres in der Region zu finden", sagen sie.
In der "Kleberbudn" , Kleberstraße 25, wurden sie fündig. Die hier ansässige Künstler- und Handwerkergruppe ließ sich von dem Gedanken faszinieren, etwas für den wenige Meter entfernten Maxplatz zu entwerfen, sich gewissermaßen auf ein Experiment für den öffentlichen Raum einzulassen.
Der letzte Schliff fehlt noch
Gesucht wurde das Gegenstück zum knallbunten Enzi-Look, ebenso unverwüstlich, aber wärmer und weniger künstlich. Den ersten Holzmöbeln, die seit Dienstag auf dem Maxplatz zu bewundern sind, fehlt noch der letzte Schliff, darunter auch die für den längeren Aufenthalt im Freien nötige Lackierung. Doch ein Eindruck lässt sich schon gewinnen, wenige Wochen, bevor das Thema erneut im Stadtrat aufgerufen wird. Das junge Team, in dem auch eine Schreinerin mitarbeitet, zimmerte die Euro-Paletten zu durchaus gebrauchsfähigen Sitzmöbeln zusammen. Sie verleugnen ihren Werkstattcharakter nicht, ganz im Gegenteil. Durch das Recycling wird das Holz zum einzigartigen Gebrauchsgegenstand.
"Banzis" haben Gisela Schlenker und Stefan Kuhn die Anti-Enzis getauft. Glaubt man den Namensgebern, sollen sie das Praktische mit dem Anspruch verbinden, etwas Eigenständiges zu schaffen, das es nur hier in Bamberg gibt. Die ebenfalls aus Palettenholz gefertigten Rückenlehnen sind deshalb mit künstlerischen Bamberg-Motiven bedruckt, eine Kreation von Christoph Lilge, Stephan Schaumann, Philipp Zipfel und Bianca Kraus. Die Idee dahinter lässt aufhorchen: So sollen die Bamberger Sitzmöbel auf dem Maxplatz auch zu einer Freiluft-Galerie werden. Sollte sie ankommen, wäre das eine Initialzündung, um möglicherweise noch viel mehr Bänke in Bamberg aufzustellen. "Alle Bürger der Region könnten sich einbringen. Auch Schulklassen oder andere Institutionen wären aufgerufen, ihre eigene Rückenlehne zu entwerfen", sagt Christoph Lilge von der "Kleberbudn".
Einzelstück gegen Massenware? Bamberger gegen Wiener? Holz gegen Plastik? Ob sich der Charme der Paletten-Banzis durchsetzen kann, ist eine Frage, die nicht nur vom Echo in der Stadt abhängt, sondern von der Alltagstauglichkeit der Möbel. Man muss wissen: Die Debatte um die Maxplatzmöblierung drehte sich immer auch um Fragen wie Haltbarkeit, Sicherheit, Transport- und Stapelfähigkeit.
Und was kostet der Spaß? Das Budget für die Möblierung auf dem Maxplatz lag bisher bei 25 000 Euro, was für etwa 15 Enzis reichen würde. Dagegen sind die Palettenbänke fast schon ein Schnäppchen. Sie kosten etwa ein Drittel. "Für 25 000 Euro könnten wir etwa 85 Banzis bauen. Mit Kunstdruck auf der Lehne wären es immer noch 50", sagt Christoph Lilge.
Mir ist es generell lieber, wenn die Bewohner dieser Stadt auch die Stadtlandschaft gestalten und nicht irgendwelche Firmen, die aus welchen Gründen auch immer ausgewählt werden, "Kunst" und "Kultur" nach Bamberg zu bringen. Die Möglichkeit der Gestaltung für Schulklassen finde ich prima. Was die Haltbarkeit betrifft könnten auch jedes Jahr aufs neue Schülergenerationen neue Bänke kreieren. Klasse, dass sich überhaupt jemand der Anwohner dieser Stadt mal Gedanken darüber macht, wie wir mit einfachen, kostengünstigen Lösungen unser Bamberg gestalten können.
Die neuen Sitzmöbel finde ich schöner als dieses "Plastikzeugs".
Also wenn ich mir das (vorläufige) Ergebnis der Umfrage anschaue, erweckt das in mir den Eindruck, darin eine weitere Protestwahl zu sehen. Leute - mal ehrlich: es kann doch nicht Euer Ernst sein, Paletten als die bessere Lösung anzusehen. Als einzigen Vorteil sehe ich die Kostenersparnis, mehr nicht. Da sich hier die Mehrheit gegen die ursprünglichen Plastikmöbel ausgesprochen hat, sollte sich die Stadt nach ernst gemeinten Alternativen umsehen, die idealerweise auch noch im bezahlbaren Rahmen bleiben.
KlaRa
Paletten-Banzi, ein neues Schimpfwort für extrem hässliches Freiluft-Mobiliar...
.....darüber lässt sich streiten! Diese sündhaft teuren Plastikmöbel sind doch nur hässlich, dann schon lieber die kostengünstigeren Palettenmöbel, passende Sitzkissen gibts in so manchem Baumarkt. Außerdem hört man doch immer wieder, dass man Plastik vermeiden soll, also dann schon lieber Holz.
Mir ist es generell lieber, wenn die Bewohner dieser Stadt auch die Stadtlandschaft gestalten und nicht irgendwelche Firmen, die aus welchen Gründen auch immer ausgewählt werden, "Kunst" und "Kultur" nach Bamberg zu bringen. Die Möglichkeit der Gestaltung für Schulklassen finde ich prima. Was die Haltbarkeit betrifft könnten auch jedes Jahr aufs neue Schülergenerationen neue Bänke kreieren. Klasse, dass sich überhaupt jemand der Anwohner dieser Stadt mal Gedanken darüber macht, wie wir mit einfachen, kostengünstigen Lösungen unser Bamberg gestalten können.
Die neuen Sitzmöbel finde ich schöner als dieses "Plastikzeugs".
Also wenn ich mir das (vorläufige) Ergebnis der Umfrage anschaue, erweckt das in mir den Eindruck, darin eine weitere Protestwahl zu sehen. Leute - mal ehrlich: es kann doch nicht Euer Ernst sein, Paletten als die bessere Lösung anzusehen. Als einzigen Vorteil sehe ich die Kostenersparnis, mehr nicht. Da sich hier die Mehrheit gegen die ursprünglichen Plastikmöbel ausgesprochen hat, sollte sich die Stadt nach ernst gemeinten Alternativen umsehen, die idealerweise auch noch im bezahlbaren Rahmen bleiben.
Paletten-Banzi, ein neues Schimpfwort für extrem hässliches Freiluft-Mobiliar...
.....darüber lässt sich streiten! Diese sündhaft teuren Plastikmöbel sind doch nur hässlich, dann schon lieber die kostengünstigeren Palettenmöbel, passende Sitzkissen gibts in so manchem Baumarkt. Außerdem hört man doch immer wieder, dass man Plastik vermeiden soll, also dann schon lieber Holz.