Aufgrund des zu trockenen Sommers hat das Landratsamt ein Wasserentnahmeverbot für den Landkreis Bamberg ausgesprochen. An fast allen Flüssen im Landkreis wurde der Wasserstand als sehr niedrig eingestuft, teilt die Behörde mit.
Das Landratsamt Bamberg zieht Konsequenzen aus dem aktuellen Niedrigwasser an den Gewässern im Landkreis - und verbietet Wasserentnahmen bis auf Weiteres. Das geht aus einer Mitteilung der Behörde vom Donnerstag, 20. Juli 2023, hervor.
"Die Wasserentnahmen zur Bewässerung sind in der aktuellen Situation durch den Anliegergebrauch nicht mehr abgedeckt und daher verboten", begründet das Landratamt die Maßnahme. In langen Trockenperioden nehme der "Nutzungsdruck auf Fließgewässer" durch Anlieger und Eigentümer von Gewässergrundstücken zu.
Niedrigwasser an Gewässern - Wasserentnahmen im Landkreis Bamberg jetzt verboten
An fast allen "Gewässerstrecken" im Landkreis Bamberg sei der Wasserstand als sehr niedrig eingestuft worden. Bei Niedrigwasserstand sei "eine erhebliche Beeinträchtigung des Gewässers, seiner Ufer sowie der Tier- und Pflanzenwelt durch eine Wasserentnahme gegeben".
Die Wasserentnahmen zur Bewässerung sind in der aktuellen Situation durch den Anliegergebrauch nicht mehr abgedeckt und daher verboten.
Auch jeder, der eine wasserrechtliche Erlaubnis zur Wasserentnahme besitzt, müsse auf eine Mindestwasserführung im Gewässer achten, führt das Amt weiter aus. Hier gelte ebenfalls: Eine Wasserentnahme bei Niedrigwasserstand ist verboten. Nähere Auskünfte erteile der Fachbereich Wasserrecht am Landratsamt Bamberg. Erst am Vortag hatten zwei unterfränkische Landkreis zum Wassersparen aufgerufen.
Informationsdienst schlägt Alarm - 82 Prozent der Fließgewässerpegel in Bayern zu niedrig
Das Landratsamt weist darauf hin, dass die Wasserstände an größeren Flüssen auf den Internetseiten des Niedrigwasser-Informationsdienstes Bayern (NID)abgefragt werden können. Dort ist von einem "deutlich zu trockenen nordbayerischen Sommer" die Rede. Bei Wasserversorgern, die sich vorwiegend auf Quellwasser stützen, komme es in Einzelfällen zu Engpässen. "82 Prozent der Fließgewässerpegel zeigen niedrige Verhältnisse, erste Meldungen über Blaualgenblüten und Badeverbot."
Weiter stellt der Niedrigwasser-Lagebericht Bayern (Stand: 18. Juli, 13 Uhr) bezüglich der Fließgewässer fest: "In weiten Teilen Bayerns herrscht aufgrund des Niederschlagsdefizits weiterhin Niedrigwasser. Ca. 59 % der Messstellen in Bayern zeigen für die Jahreszeit niedrige Abflussverhältnisse. An 23 % der Messstellen werden aktuell Abflüsse unter dem langjährigen mittleren Niedrigwasserabfluss (MNQ) gemessen und als sehr niedrig eingestuft. Günstiger ist die Abflusssituation an Fließgewässerabschnitten, die durch Speicherabgaben gestützt werden."