Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre sorgte in der warmen Jahreszeit immer wieder für Probleme. Auch in diesem Jahr macht sich der fehlende Niederschlag bereits in Bayern bemerkbar. Zwei Landkreise haben deshalb Konsequenzen gezogen.
Der Start in den Sommer begann ungewöhnlich warm und trocken. Besonders in Unterfranken sind die Folgen spürbar. Der Regierungsbezirk gilt als trockenste Region in ganz Bayern. Die ersten Landkreise ziehen deshalb Konsequenzen und rufen zum Wassersparen auf.
"Insbesondere der Juni zeigte sich extrem trocken, auch im Juli setzt sich diese Trockenheitsphase fort. Die zunehmenden Wald- und Ackerbrände, niedrige Wasserstände an den Gewässern sowie die zunehmenden Hitzetage sind die spürbaren Folgen", schreibt das Landratsamt Miltenberg. "Weiterhin zeigen nahezu alle Gewässer im Landkreis niedrige bis sehr niedrige Abflusswerte. Dies kann sich auch auf den ökologischen Zustand der Gewässer auswirken, insbesondere bei kleinen Gewässern. Eine Entspannung wird es erst wieder nach flächendeckenden und länger anhaltenden, ergiebigen Niederschlägen geben, die derzeit aber nicht zu erwarten sind."
Anhaltende Trockenheit: Landkreise Würzburg und Miltenberg rufen zum Wassersparen auf
Um die negativen Folgen des ausbleibenden Niederschlages abzumildern und den Wasserhaushalt zu schonen, appelliert auch der Landkreis Würzburg Wasser zu sparen. "Sinnvolle Maßnahmen können unter anderem der Bau und die Nutzung von Zisternen sein, in welcher Regenwasser zur Gartenbewässerung gesammelt wird. Auch die Anschaffung von wassersparenden Duschköpfen oder stets vollständig befüllte Waschmaschinen und Geschirrspüler können in der Masse große Einsparungen bewirken", so der Landkreis.
Das Problem: Ausgedörrte Böden können große Wassermengen in kurzer Zeit nicht mehr aufnehmen. Das kann zu erheblicher Bodenerosion auf Feldern und in den Gemeinden zu Schäden an der Infrastruktur und Wohnhäusern führen. Auch die Neubildung von Grundwasser nimmt ab.
Um sicherzustellen, dass der Wasserhaushalt nicht zusätzlich belastet wird, ist die Entnahme von Grundwasser aus Brunnen im Landkreis Würzburg erlaubnispflichtig. Dafür muss ein Antrag beim Landratsamt gestellt werden, der dort vom Fachbereich für Wasserrecht geprüft wird. Die unerlaubte Grundwasserentnahme soll mit "empfindlichen Bußgeldern" geahndet werden. "Wir alle müssen sparsam mit Wasser umgehen, um unser aller Lebensgrundlage heute und für spätere Generationen sicherzustellen“, begründet Landrat Thomas Eberth die Entscheidung. Eine sparsame Wassernutzung sei "unumgänglich", so der Landkreis.
Landkreise rufen zum Wassersparen auf - Das muss beachtet werden
Auch in Miltenberg müssen bei Wasserentnahmen aus Flüssen und Bächen die gesetzlichen Vorgaben beobachtet werden. "Erlaubt sind nur Wasserentnahmen mit Handschöpfgefäßen oder in geringen Mengen zum Tränken von Vieh oder für den häuslichen Bedarf in der Landwirtschaft", gibt das Landratsamt bekannt. "Alle anderen Entnahmen, insbesondere mit Pumpen, sind verboten."
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Von der Bewässerung privater Rasenflächen, dem Befüllen von Pools oder dem Waschen des Autos sollte abgesehen werden. So sei auch die Bewässerung von Sportplätzen oder anderen öffentlichen Flächen in der Mittagssonne und bei hohen Temperaturen kein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser. "Jeder einzelne sollte verantwortungsvoll und sparsam mit unserer wichtigsten Ressource Wasser umgehen“, appelliert die Kreisbehörde Miltenberg.