Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags für die Lagarde-Kaserne erfüllt sich der dringende Wunsch der Stadt auf ein großes Stück vom Konversions-Kuchen.
9 Millionen Euro für 19,4 Hektar Fläche und zahlreiche Gebäude: Mit rund 46 Euro pro Quadratmeter ist das gewissermaßen ein Schnäppchen. So viel bezahlt die Stadt Bamberg der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) für den größten Teil der Lagarde-Kaserne - mit Ausnahme der Wohnblocks an der Wörthstraße, die bis auf Weiteres noch für die Bundespolizei freigehalten werden müssen. In wenigen Jahren sollen sie ebenfalls in den Besitz der Stadt übergehen.
Am Dienstag wurde im Rathaus am Maxplatz der Kaufvertrag in Gegenwart des Bamberger Notars Jens Eue von Oberbürgermeister Andreas Starke und Monika Maucher, der Bima-Hauptstellenleiterin Verkauf für Bayern und Baden-Württemberg, unterzeichnet. Dazu gab es strahlende Mienen bei den Anwesenden und - wenige Stunden später im Konversionssenat - anerkennendes Klopfen für die Unterhändler.
Jetzt geht's an die Arbeit
Bevor der Vertrag Rechtskraft erlangt, muss noch die Zustimmung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages abgewartet werden. Das kann nach Auskunft von Monika Maucher geraume Zeit dauern, mindestens bis zum Frühsommer. Für die Stadt werde das aber nicht von Nachteil sein, versicherte Oberbürgermeister Starke. Die verbleibende Zeit bis zum Besitzübergang werde man für die intensive Vorbereitung nutzen und das endgültige Konzept für den Lagarde-Campus - so der Arbeitstitel - unter Beteiligung der Bürgerschaft entwickeln.
Im Groben steht das Ziel fest. Der Campus soll ein lebendiges Quartier mit einer bunten Mischung werden: Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen, Kultur und Kunst sollen Platz und Raum bekommen - so wie in der Grafik (Bild 2) gezeigt.
Abstimmung am 2. Mai
Der Plan müsse jetzt verfeinert werden, sagte der OB. Dazu sei ein Workshop mit den Sprechern der Fraktionen im Konversionssenat geplant, aber auch der intensive Dialog mit den Bürgern, die eingeladen seien, ihre Ideen einzubringen. Das verfeinerte Konzept werde dem Konversionssenat am 2. Mai zur Abstimmung vorgelegt.
Sobald die Rahmenbedingungen feststünden, die einzelnen Grundstücke parzelliert und die Nutzungsarten definiert seien, werde man auf die Suche nach geeigneten Investoren gehen, die sich im Sinne des Konzepts auf dem Lagarde-Campus engagieren möchten.
OB Starke ließ anklingen, dass beim Amt für Konversionsmanagement und seinem Leiter Harald Lang schon "enorm viele" Anfragen vorlägen. Nach seinem Dafürhalten sollten möglichst viele Interessenten zum Zug kommen. Die gesamte Wirtschaft sei aufgerufen, das Angebot zu prüfen und Knowhow einzubringen.
Mindestens zwei Fixpunkte für den Campus gibt es aber schon. Im ehemaligen Headquarter der amerikanischen Garnison, dem großen zentralen Gebäude in der Mitte des Campus', wird die Zentralstelle Cybercrime der Bayerischen Justiz angesiedelt werden. Dank einer Sondererlaubnis sind dort schon Handwerker tätig, die das Haus im Auftrag der Stadtbau GmbH sanieren und umbauen. Die Eröffnung wird am 1. September dieses Jahres stattfinden.
Weiterhin ist der künftige Standort des Digitalen Gründerzentrums (DGZ) festgelegt worden: Dafür wird an der Ecke Berliner Ring/Zollnerstraße ein neues Haus unter Einbeziehung eines Teils der alten Ziegelgebäude errichtet und eine Zufahrt von der Zollnerstraße her geschaffen. Der Spatenstich erfolgt in genau einem Jahr, am 1. März 2018.
800 Wohneinheiten
Der Lagarde-Campus wird womöglich schon fertig gestellt sein, wenn die Stadt in drei bis fünf Jahren auch noch die verbleibenden sechs Häuser auf dem Gelände der Lagarde (zwei Ziegelbauten und vier Mannschaftsunterkünfte) an der Wörthstraße erwerben kann. Laut Oberbürgermeister Starke sollen insgesamt 800 Wohneinheiten entstehen.
Eine strahlende Miene gab es sicher auch beim Notar.
Die Einnahmen bei einem Immobilien-Kaufpreis von 9 Millionen EURO reichen sicher für ein schickes Auto.
Nochmal. 800 Neubauwohnungen, da können die einschlägigen Kreise wieder kräftig dran verdienen. Die intakten US-Wohnungen an der Pödeldorfer Straße die läßt man jetzt abwohnen, damit sie dann abgerissen werden können. Was ist das für eine Politik.
das hat mit politik nichts zu tun und ist auch keine frage der politik, das nennt man eine WIN-WIN-Situation, vorhandenen wohnraum verrotten lassen und neuen wohnraum woanders hochpreissig bauen, somit hat jeder was davon und keiner geht leer aus
19 ha von 400! Da bleibt einem selbst das Lachen im Hals stecken.
Abwarten.
Bei dem anderen Teil wurde auch erst groß rumgejubelt es sei alles in trockenen Tüchern, und dann ...