Immer wieder gibt das, was auf dem Pommersfeldener Kriegerdenkmal zu lesen ist, Anlass für Kritik und Beschwerden. Nun befasste sich der Gemeinderat damit. Zehn von 13 Gremiumsmitgliedern sehen keinen Handlungsbedarf.
Ist die Inschrift des Pommersfeldener Kriegerdenkmals kriegsverherrlichend und pure Nazi-Ideologie? "Lernt glauben - lernt kämpfen - lernt sterben" ist auf dem nahe bei der evangelischen Dorfkirche stehenden Denkmal zu lesen. Immer wieder stoßen sich Besucher an dem Schriftzug.
Erst im August dieses Jahres hat sich ein Historiker aus dem Rheinland zu Wort gemeldet und in seinem Schreiben beantragt, das Denkmal umzugestalten, da es "NS-Ideologie pur" sei. Jetzt sollten die Gemeinderäte in öffentlicher Sitzung darüber entscheiden, ob das 1935 - zwei Jahre nach Hitlers Machtergreifung - errichtete Denkmal unverändert bleiben soll.
Auskunft vom Steinmetz Bürgermeister Hans Beck (Wählerblock Sambach) hatte bereits einen örtlichen Steinmetz zu Rate gezogen. Er konnte daher schon die Kosten für das Entfernen der Inschrift mit rund 1000 Euro beziffern. Nach dem Vorschlag des Fachmanns könnte eine Mulde in den Stein geschliffen und so der Schriftzug entfernt werden. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wurde, hatte man das gleiche Thema im Gemeinderat bereits im Jahr 1999 behandelt und abgelehnt. Argumentiert habe man damals damit, dass die Inschrift verschiedene "Beurteilungen" zulasse.
In der Tat lasse die Inschrift - ganz nach dem Blickwinkel des jeweiligen Betrachters - mehrere Interpretationen zu, schreibt Beck in seiner Sitzungsvorlage. Er gab aber auch zu bedenken: "Wir kriegen regelmäßig Anrufe." Und nicht nur die Gemeinde, auch die Pfarrer würden immer wieder auf den Schriftzug hingewiesen.
Letztendlich würden die Pfarrer jedoch die Entscheidung dem Gemeinderat überlassen.
Zehn Räte dagegen "Wollen wir denn alles auslöschen", meldete sich Wolfgang Gumbrecht (Bürgerblock Pommersfelden) zu Wort. Das sei nun mal Geschichte und für ihn sei das Kriegerdenkmal ein Mahnmal. "Wenn das einem aus dem Rheinland nicht passt, soll er halt daheim bleiben," fand der Gemeinderat aus Pommersfelden. Für Konrad Seeger (Wählerblock Sambach) ist die Aussage eindeutig: "Jeder weiß, wie das gemeint ist. Das gehört weg", konterte er.
Bernd Amtmann (Bürgerblock Pommersfelden) machte einen Vorschlag, mit dem vielleicht alle leben könnten. Er plädierte dafür, das gesamte Denkmal zu entfernen und ein zeitgemäßes aufzustellen. Dies war jedoch nicht Tagesordnungspunkt und müsste in einer Sitzung neu diskutiert werden. Beim Beschluss votierten drei Räte für das Entfernen des Schriftzugs, zehn sprachen sich dagegen aus.
Zum Zitat von Herrn Seeger "Jeder weiß, wie das gemeint ist. Das gehört weg" fällt mir folgender Spruch ein:
"Das Schlechte was ich denk und tu, trau ich auch den andern zu."
Sehr geehrter Herr Seeger,
ich wage zu bezweifeln das "jeder" mit diesem Spruch auf den Kreuzen etwas anfangen kann. Es sind Menschen wie sie die versuchen in alles mögliche etwas "braunes" hineinzuinterpretieren.
Sehen Sie sich die Worte im Einzelnen an, vielleicht kommen Sie auch zur Einsicht.
"Lernt glauben" Wenn Sie ihren Glauben "leben" würden, wäre ihnen klar das dies er Erste Schritt ist den Sie als Gläubiger Mensch gehen müssen. Sie müssen lernen an Gott zu glauben. An was sonst sollten Sie den glauben? An Geld? An Macht? An Ruhm und dergleichen? Alles "vergängliche" Dinge.
"Lernt kämpfen" Lauschen Sie einmal aufmerksam einer Predigt von Dr. Ludwig Schick und Sie werden "hören" das Sie gegen die Versuchungen "kämpfen" müssen. In mir keimt der Verdacht Sie haben noch einen Kampf gegen Versuchungen, Verführungen aufgenommen sondern immer nachgegeben.
"Lernt sterben" Hier habe ich das Gefühl, Sie haben sich noch nicht mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. Andernfalls wären Sie über diese beiden Worte schon, im wahrsten Sinne des Wortes, gestolpert. Bemühen Sie doch einfach mal Google nach diesen Worten. Über 2 Millionen Treffer. Oder bei Amanzon. Dort finden Sie das Buch "Mammi, ich kann fliegen. Ein Kind lernt sterben". Ist das auch "braun"?
Zum Schluß nochmals den Hinweis auf mein obiges Zitat.
Tja, hätten die Nazis kämpfen gelernt, wären sie vielleicht nicht in Russland im Dreck gestorben.
Hätten sie gelernt das Leben zu ehren, hätten sie nie einen nutzlosen und fürchterlichen Krieg verursacht.
Und was das mit Glaube zu tun hat, überlasse ich der Deutungshoheit des Pfarrers.