Kostet der große Tunnel durch Bamberg drei Milliarden Euro?

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Der Bahnausbau durch Bamberg ist der umstrittene Abschluss der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin München. Ronald RInklef
Der Bahnausbau durch Bamberg ist der umstrittene Abschluss der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin München.  Ronald RInklef

Über 5300 Bürger in Bamberg haben für eine Untertunnelung Bambergs unterschrieben. Nun weckt der VCD Bamberg Zweifel an der Machbarkeit des Vorschlags.

Es ist der Versuch, mehr Klarheit in einer Frage zu schaffen, die die Stadt bewegt. Ist ein großer Bahntunnel samt tiefer gelegtem Bahnhof, wie es Norbert Tscherner und seine Mitstreiter fordern, überhaupt realisierbar?

Dieter Volk, Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland in Bamberg, lässt in seinem am Donnerstag vorgelegten Faktencheck wenig Zweifel daran, dass er ein solches Vorhaben für abwegig, wenn nicht gar gänzlich unmöglich hält.

Dabei sind es nicht nur die Kosten eines solchen Projekts, die er auf drei Milliarden Euro taxiert, die ihn zu diesem Fazit veranlassen. Volk zählt eine ganze Reihe von Gegenargumenten auf, die einem derart umfassenden Tunnelbau aus seiner Sicht im Wege stehen.

Dabei geht es nicht nur um das Grundwasser und den rechtlichen Status eines Überschwemmungsgebietes nördlich des Müllheizkraftwerkes. Glaubt man Volk, wäre es vor allem die offene Bauweise, die Bamberg auf bis zu 20 Jahre hinaus lähmen würde. Kilometerweise müssten Spundwände in den Boden gerammt werden. Volk spricht davon, dass der gesamte Bahnhof mit seinen Gleisen eingegraben werden müsste. Aus seiner Sicht wären es die Bahnkunden, die im weiten Umkreis das Projekt ausbaden müssten.

Norbert Tscherner will trotz der Gegenargumente von Dieter Volk, weiter Unterschriften für das Vorhaben sammeln, eine Art Bürgerbefragung, wie er sagt. Er und viele Unterstützer der gleisfreien Stadt erhoffen sich ein Ende der gefühlten Teilung, Freifläche, wo heute noch die Güterzüge durch die Stadt rumpeln und das Verschwinden von vier wenig schönen Unterführungen.

Was sagt die Stadt zu den widerstreitenden Aussagen? Claus Reinhardt, der Sprecher im Baureferat, hält sich mit Aussagen zurück. Grund ist auch: Ende November sollen die Ergebnisse der Projektstudie des Planungsbüros Emch und Berger veröffentlicht werden. Darin soll es um die Kosten, die Auswirkungen für den Verkehr und die Bauzeit eines solchen Vorhabens gehen.

Weitere Informationen in einem ausführlichen Hintergrundartikel finden Sie hier.