Das Veranstalter-Team hat wieder einen Volltreffer gelandet: Warteschlangen am Eingang, an Ständen und eine volle Turnhalle.
Weniger Platz, aber viel mehr Publikum: Damit hat das Kontakt-Team dieses Jahr wahrscheinlich nicht gerechnet. Das Festival hat bei der Bamberger Bevölkerung weiter an Popularität gewonnen, und so konnte man während des Wochenendes mit Sicherheit 99,9 Prozent aller Kulturschaffenden und Kulturinteressierten Bambergs auf dem Areal der Lagarde-Kaserne antreffen.
Einige Hürden allerdings mussten genommen werden: etwa eine halbe Stunde am Eingang stehen, dann noch eine zweite halbe Stunde warten, um einen Seitan-Burger kaufen zu können, und wenn man Pech hatte, war die Turnhalle zu den Konzertzeiten so überfüllt, dass man gar nicht mehr reingelassen wurde.
Doch nichtsdestotrotz lohnte sich all dieser Aufwand! Denn wer es dann endlich nach dem Anstehen auf das mit Liebe und Geschmack eingerichtete Gelände geschafft hatte, wurde von der Fülle des Programms, einem großen Angebot an Essen und Trinken sowie glücklich lächelnden Gesichtern überrascht.
Der Donnerstag ist bunt
Wer am Donnerstagabend in der alten Schreinerei einen Sitzplatz ergattert hatte, wurde Zuschauer und Zuhörer einer besonderen Lesung: "more human than human". Gedichte wurden kombiniert mit Soundeffekten, Musik und Ausdruckstanz. Anschließend wurde das musikalische Programm von der Band "Hannah Grosch" aus Nürnberg eröffnet. Mit düsterem Folk, zarter Elektronik und einer Soundmaschine wurde es im Kontakt-Hof geradezu melancholisch. Nach dem Best-of der Bamberger Kurzfilmtage in der Turnhalle gab es "Echo & Tito" aus Tel Aviv auf die Ohren und der Psychologiedozent "Ventolin" brachte eine schrullige Performance aus Prag mit.
Ein DJ darf nicht gehen
Am Freitag konnte n die Besucher dann draußen unter freiem Himmel tanzen, denn "Kosh" aus Nürnberg stand auf der Hofbühne.
Der Mann mit Mustache trieb das Tanzfieber an und so wollten ihn die meisten am liebsten gar nicht mehr gehen lassen. "Space Shuttle", ebenfalls aus Nürnberg, lieferten mit ihrer Musik und dem Look eine Mischung aus Jazz, Punk-Rock und Hysterie. Sie wurden von "Zerre" abgelöst, die mit ihrem Post-Hardcore die Fans schier zum Ausrasten brachten.
Perfekte Abkühlung
Die Nonnen von "Hildegard von Binge Drinking" wirkten im ersten Moment verstörend, doch schon beim zweiten Titel wurde es heiß in der Turnhalle und so bot "Better Call Soul", schon bekannt in Bamberg, die perfekte Abkühlung für diese Sommernacht.
Zu der vielfältigen Ausstellung in der Schlosserei mit Aztekenköpfen, Collagen, Installationen und Ready-Mades gab es einen "Markt der Schönen Dinge" und ein vielfältiges Kinderprogramm, dessen Teilnehmer meist bunt angemalt und neugierig sich unter das erwachsene Publikum mischten.
Fazit: Ein wunderschönes Festival für Alt und Jung ist es auch dieses Jahr geworden. Auch wenn es oft sehr eng zugegangen ist und der Platz knapp wurde, kam es noch zu schönen Begegnungen, Gesprächen und dem ein oder anderen Kuss.