Derzeit dürfen Cafés und Wirtshäuser nur Essen und Trinken zum Mitnehmen verkaufen. Doch ein Beispiel am Schönleinsplatz in Bamberg zeigt, dass es vor allem an den Kunden liegt, damit "To Go" auch funktioniert.
Es gibt wohl kaum einen bekannteren Treffpunkt in Bamberg als das Café Rondo am Schönleinsplatz. Der leckere Kaffee, die Atmosphäre, die Menschen, die man dort trifft - das alles lockt einen gerne dorthin. In Corona-Zeiten mit Lockdown, der sich ab 9. Dezember noch mal verschärfen wird, ist ein solch belebter Ort allerdings schwierig in Einklang zu bringen mit den derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen.
So schreibt ein Leser, dass er am Samstagabend unterwegs war und am Rondo viele Menschen gesehen hat, die dort Kaffee "To Go" im Stehen vor dem Café tranken. "Da macht man sich so seine Gedanken." Sind dort zu viele Menschen auf einem Haufen? Wird womöglich gegen Kontaktbeschränkungen verstoßen?
Bei der Stadt hatte es vor ein paar Wochen schon Beschwerden und Hinweise wegen der Situation am Rondo gegeben, erklärt Stadtsprecher Steffen Schützwohl. Daraufhin sei von der Stadt auch ein Gespräch mit dem Betreiber geführt worden. "Er wurde für die Problematik sensibilisiert." Denn ganz aus der Pflicht lässt die Stadt Gastronomen generell nicht: Ein Betreiber müsse auch schauen, was vor seiner Tür los sei, sagt Schützwohl.
Betreiber ist bemüht
Der Betreiber des Café Rondo, Franco Rubiu, ist bemüht. Im Lockdown sei weniger los als sonst - höchstens am Sonntag bei schönem Wetter kämen mal mehr Kunden, sagt er. Und die meisten holten ihren Kaffee und gingen wieder, nur wenige würden vor dem Rondo stehen bleiben. "Wir sagen den Leuten auch, sie sollen weitergehen." Auf einem deutlich sichtbaren Plakat vor der Tür wird auf die Maskenpflicht, die in diesem Bereich gilt, hingewiesen. Und im Café, das jeweils nur eine Person betreten darf, steht auf einem Schild auf dem Tresen der unmissverständliche Hinweis, dass der Kaffee mitgenommen werden soll.
Der Eindruck vieler Menschen am Rondo entsteht mitunter auch dadurch, weil viele Kunden mit Abstand anstehen, um einen Kaffee zu holen, das hat auch Schützwohl beobachtet. Und Rubiu selbst meint, dass darüber hinaus Fußgänger an der roten Ampel vor dem Rondo warteten, die wohl von vielen als Kunden wahrgenommen würden.
Muss die Polizei kontrollieren?
Und freilich: Es stehen auch immer wieder Menschen am Café mit Heißgetränk in der Hand. Rubiu sagt, er könne die Leute nicht mit Gewalt vertreiben. Es handelt sich um einen öffentlichen Platz. Muss also das Ordnungsamt oder die Polizei stärker kontrollieren? Laut Schützwohl hat die Polizei bereits kontrolliert und klar ist: "Die Leute unterliegen der Kontaktbeschränkung, es ist nicht erlaubt, dass sich Menschengruppen treffen." Das heißt: Weiterhin gilt, dass nur zwei Haushalte zusammenkommen dürfen mit maximal fünf Personen - auch beim Kaffee "To Go".
Längeres öffentliches Verweilen ist ab 9. Dezember zwar ohnehin nicht erwünscht. Die Frage, die Schützwohl aber in den Raum stellt: Wie weit weg ist "To Go"? Zehn Meter, 100 Meter? Die Auffassungen sind verschieden: Auf der Facebookseite des Fränkischen Tags findet Manuela R., dass es zu nah sei, den Kaffee gegenüber auf der Bank zu trinken. Andreas R. hält dagegen: "Die Läden sind auch voll bis zum Anschlag, da ist wenigstens frische Luft."
Beim Rondo läuft doch alles vorbildlich - wie man auch auf dem Foto sieht, wenn man genau hin sieht. 1 Person im Laden und alle anderen in der Schlange mit Abstand und Maske davor. Dass mal rechts oder links jemand mit seinem Kaffee steht, ist dem Rondo selbst nicht anzulasten. Die KundInnen täten aber für das Rondo besser daran, sich auf die andere Straßenseite zu begeben. Die gehört nicht mehr zum "Roten Innenstadtbereich".... das muss man zwar nicht verstehen, aber sich daran zu halten würde die erzürnten Gemüter evtl.. ach nein... dann gings eben dazu weiter