Die Merkendorfer Kindertagesstätte St. Martin wurde um eine "bewegte Kinderkrippe" erweitert. Dank des modernen Gestaltungskonzepts können die Krippenkinder ihren Bewegungsdrang und ihre Abenteuerlust frei ausleben.
Was für Eltern auf der Suche nach einer passenden Kinderkrippe zählt? Unter anderem deren Qualität. "Und die ist bei uns gewährleistet", betont der stellvertretende Landrat Georg Bogensperger (CSU) bei der Einweihung der beiden neuen Kinderkrippengruppen in Merkendorf.
Durch eine Umbaumaßnahme an der ehemaligen Schule konnte der bestehenden Kindertagesstätte St. Martin noch eine Kinderkrippe angeschlossen werden. In den früheren Klassenzimmern wurden ein "Eulennest" und eine "Bärenhöhle" eingerichtet.
Die beiden Gruppenräume verfügen jeweils über einen Ruheraum und sind mit einem Durchgang verbunden. "So können die Kinder einander auch besuchen, wenn sie möchten", erläutert Christina Görl, Leiterin der Kindertagesstätte.
Die Gestaltung der Räumlichkeiten wurde nach dem Prinzip der "bewegten Kinderkrippe" umgesetzt.
Gemäß dieses Raumgestaltungskonzepts wurden in den Gruppenräumen Spielhäuser mit unterschiedlichen Klettermöglichkeiten eingebaut, in denen die Krippenkinder ihrem Bewegungsdrang und ihrer Abenteuerlust nachgehen können.
Auch in den Ruheräumen wird der kindliche Bewegungsdrang ernst genommen: Sie sind mit Schlafpodesten ausgestattet, auf denen es keine vorgegebenen Schlafplätze mehr gibt.
Ziel des Konzepts der "bewegten Kinderkrippe" ist es, Bewegung als Basis der pädagogischen Arbeit umzusetzen. Kinder finden in allen Entwicklungsstufen Anreize und Möglichkeiten, den nächsten Schritt ihrer Bewegungsentwicklung eigenständig vollziehen zu können.
"Für euch Kleinen wurde hier eine Welt geschaffen, in der ihr euch spielend auf euer späteres Leben vorbereiten könnt", wand sich Memmelsdorfs Bürgermeister Johann Bäuerlein (WLW/CSU) bei der Einweihung der Kinderkrippe direkt an deren Schützlinge.
Durch den Bau der Bewegungskinderkrippe sieht er die Attraktivität der Kinderbetreuung in Merkendorf wesentlich erhöht.
Knapp 700 000 Euro betrugen die Kosten des Umbaus. 593 550 Euro - und damit 90 Prozent der Gesamtkosten - übernahm die Regierung von Oberfranken. Diese Förderung stammt aus dem Topf des Investitionsprogramms "Kinderbetreuungsfinanzierung" 2008 bis 2014 des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.
Entstanden sind die beiden Merkendorfer Kinderkrippengruppen in Folge einer Bedarfsumfrage, die im Februar und März 2013 durchgeführt und Anfang April ausgewertet wurde.
"Bereits Mitte Juni fanden die abschließenden Gespräche mit der Regierung von Oberfranken und dem Landratsamt Bamberg statt", erinnert sich Johann Bäuerlein. Die Planung und Bauleitung übernahm das Architektenbüro "Format4ier" aus Litzendorf. Und das war keine leichte Aufgabe, schließlich war der Bau nicht nur ursprünglich für eine völlig andere Nutzung vorgesehen, sondern es gab auch einen ziemlich engen Zeitrahmen einzuhalten.
Pünktlich zum 1. April bezogen Mit den Bauarbeiten wurde bereits Ende September begonnen. Die Fertigstellung des Umbaus erfolgte, wie von der Gemeinde Memmelsdorf vorgegeben, am 31. März nach einer Bauzeit von genau sechs Monaten. So konnten die neuen Räumlichkeiten pünktlich zum 1. April bezogen werden.
Zu den Kindern, die seit vorigen Dienstag die neue Bewegungskinderkrippe besuchen, gehört auch die zweijährige Olivia Lang. "Es gibt viel zu entdecken, die Kinder sind alle ganz begeistert", erzählt ihre Mutter Jutta Lang lächelnd. Währenddessen zieht die kleine Olivia schon mal mit ihrem Vater weiter, um ihm den Gruppenraum mit seinen vielen Klettermöglichkeiten zu zeigen.