Kirchen verlieren weiter Mitglieder - mit einer Ausnahme in Franken

1 Min
2016 gab es weniger Austritte und mehr Taufen - die Mitgliederzahlen in der katholischen und evangelischen Kirche sinken dennoch weiter. Foto: epd
2016 gab es weniger Austritte und mehr Taufen - die Mitgliederzahlen in der katholischen und evangelischen Kirche sinken dennoch weiter. Foto: epd

2016 gab es weniger Austritte und mehr Taufen - die Mitgliederzahlen in der katholischen und evangelischen Kirche sinken dennoch weiter. Mit einer Ausnahme.

Erstmals präsentierten die katholische und die evangelische Kirche am Freitag pünktlich um 12 Uhr ihre neuesten statistischen Zahlen für das vergangene Jahr gemeinsam. Gemein ist den großen Kirchen im Land dabei die Entwicklung der Mitgliederzahlen: nach unten nämlich. Auch wenn sich dieser Trend 2016 nur in abgeschwächter Form zeigte.

So verweist die Deutsche Bischofskonferenz in ihrer neuesten Statistik auf insgesamt 23,58 Millionen Mitglieder. (2015: 23,76 Mio.) Bei insgesamt 82,8 Millionen Einwohnern im Land entspricht das einem Bevölkerungsanteil von 28,5 Prozent.

Der evangelischen Kirche gehörten Ende letzten Jahres 21,92 Menschen an (2015: 22,27 Mio.). Das entspricht 26,7 Prozent der deutschen Bevölkerung. Insgesamt bekennen sich damit rund 60 Prozent der Deutschen zu einer der großen christlichen Glaubensgemeinschaften. Der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, erklärte, man freue sich, dass etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung der katholischen Kirche angehöre.
Rückläufig ist auch die Entwicklung der Austrittszahlen. In der katholischen Kirche erklärten 162.000 Menschen ihren Austritt (2015: 181.925), in der evangelischen Kirche waren es 190.000 (2015: 210.000).


Die fränkischen Bistümer

In den katholischen fränkischen Bistümern ergibt sich ein ähnliches Bild - mit einer Ausnahme: Während im Bistum Würzburg im Vergleich zum Jahr 2015 die Zahl der Gläubigen um 1,6 Prozent auf 755.156 zurückging, konnte das Erzbistum Bamberg im gleichen Zeitraum leicht zulegen. Von 689.456 Katholiken im Jahr 2015 auf jetzt 690.623. Aber sowohl in Würzburg wie auch in Bamberg haben sich die Austrittszahlen auf relativ hohem Niveau stabilisiert. Während in Würzburg im Jahr 2016 4721 Katholiken aus der Kirche austraten (2015: 5240) waren es in Bamberg 4815 (2015: 5241).


Hintergrund: Abkehr von Kirchen hat tiefwurzelnde Gründe

Für den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sind die leicht positiven Zahlen ein Zeichen der Hoffnung. Er sieht in der Entwicklung allerdings auch den Auftrag zu einer verstärkten Missionierungstätigkeit. Hoffnung machen Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann die rund 100.000 Katholiken, die in seinem Bistum den Sonntagsgottesdienst besuchen.