Kinder-Klassiker "Peterchens Mondfahrt" feiert in Bamberg Premiere

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Marie Nest und Benedikt Flörsch spielen Anneliese und Peterchen. Foto: Martin Kaufhold
Marie Nest und Benedikt Flörsch spielen Anneliese und Peterchen. Foto: Martin Kaufhold

Mit "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Bassewitz hat das E.T.A.-Hoffmann-Theater einen Klassiker zum Weihnachts- und Familienstück gekürt.

Erste Eindrücke im Leben können prägen, wusste z. B. Arno Schmidt, den seine frühe Jules-Verne- und Karl-May-Lektüre nie losließ. Erste Theaterbesuche sind wichtig, um Menschen möglichst ein Leben lang für die dramatische Kunst zu gewinnen. Kinder- oder wie sie heute gern genannt werden Familienstücke sind daher keine läppischen Pflichtübungen, sondern wichtige Bausteine einer künstlerischen Sozialisation.
Darüber hinaus ein Tummelplatz unbeschwerten Aufspielens für alle Akteure - und eine mentale und physische Meisterleistung der Schauspieler, die oft in zwei Vorstellungen hintereinander auf der Bühne stehen. So ist es auch dieses Jahr am E.T.A.-Hoffmann-Theater beim Kinder-Klassiker "Peterchens Mondfahrt", 1912 uraufgeführt, zweimal verfilmt, immer wieder einmal zu sehen. Jedoch wäre die Urfassung Gerdt von Bassewitz' zu aufwändig für heutige Bühnen.
Das Haus hat sich für eine Bearbeitung von Philipp Löhe entschieden, in der das Personal auf fünf Schauspieler reduziert ist, freilich in vielen verschiedenen Rollen. Worum geht es? Der Käfer Herr Sumsemann (Alexander Tröger) hat eines seiner Beinchen verloren. Der Übeltäter ist von einer Nachtfee auf den Mond verbannt worden - samt Beinchen. Um das wiederzuerlangen, braucht das Kerbtier zwei tierliebe Kinderchen, Anneliese (Sara Tamburini/Marie Nest) und Peterchen (Benedikt Flörsch). Auf der Reise zum Mond erlebt das Trio viele Abenteuer, begegnet Nachtfee und Nachtvetter, vielen Elementen wie Wind und Wasser, einem Mondmann und auch einem Mondungeheuer. Klar, dass der Käfer sein Bein wiederbekommt und die Kinder gesättigt mit Moral nach Hause gehen: "Es geht um Freundschaft, Mut, Abenteuer, auch darum, den anderen in seinen Schwächen zu lieben und anzuerkennen", sagt die erfahrene Jugend-Regisseurin Nicole Claudia Weber.
Die Musik hat Bettina Ostermeier komponiert, "richtige" Instrumentalmusik mit dem Violinisten Gustavo Strauß. Für die Kostüme und die Bühne zeichnet Tanja Hofmann verantwortlich. In weiteren Rollen sind Iris Hochberger und Florian Walter zu sehen. Sara Tamburini wird eine Zeitlang für die verletzte Marie Nest einspringen. Besonders freut es die Theaterleute, am Wochenende Vorstellungen für die ganze Familie anbieten zu können, von der Oma bis zum Enkel, "ein selten gewordenes Gemeinschaftserlebnis" (Weber).

Termine und Karten

Premiere Freitag, 20. November, E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg, Großes Haus, 11 Uhr Weitere Vorstellungen 21., 22., 28., 29. November, 8., 9., 10., 15., 16., 20., 21., 22., 23., 27. Dezember Karten unter Tel. 0951/873030, E-Mail kasse@theater.bamberg.de