Kaiserdom-Großbrand: Kippe war wohl die Ursache

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Mit einem Großaufgebot an Kräften bekämpften Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Bamberg am 21. Juli das Feuer in Gaustadt. Foto: Ronald Rinklef
Mit einem Großaufgebot an Kräften bekämpften Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Bamberg am 21. Juli das Feuer in Gaustadt. Foto: Ronald Rinklef

Die Experten der Kriminalpolizei gehen davon aus, dass die Beinahe-Katastrophe bei der Bamberger Kaiserdom-Brauerei durch Raucher ausgelöst wurde. Auch zur Schadenshöhe gibt es neue Erkenntnisse.

Hundertprozentig werde man die Brandursache vom 21. Juli nicht ermitteln können, meint Jürgen Stadter von der Pressestelle des Polizei-Präsidiums Oberfranken. Aber die "wahrscheinlichste Ursache" des Feuers bei der Kaiserdom-Brauerei sei, dass es versehentlich durch Raucher ausgelöst worden ist. Das erfuhr die Redaktion auf Nachfrage in Bayreuth

Brauerei-Besitzer Georg Wörner will von den Brandfahndern der Kripo noch eine zweite mögliche Variante erfahren haben. Auch Selbstenzündung wäre demnach nicht ganz auszuschließen, verursacht womöglich durch intensive Sonneneinstrahlung auf Glasscherben. "Wir haben dort unseren Wertstoffhof", so Wörner.

Auf jeden Fall dürfte nach Stadters Angaben trockenes Laub in der Nähe oder unter einer hölzernen Palette eine gewisse Rolle gespielt haben.
Es entzündete sich und setzte unbemerkt die Palette in Brand, von der die Flammen schließlich auf die Halle übergegriffen hätten.

In der Halle lagerte eine große Menge Verpackungsmaterial aus Pappe für Flaschen und Dosen, die in den Export gehen. Das Feuer fand also reiche Nahrung. So hatte es auch Stunden gedauert, bis die Freiwillige Feuerwehr Bamberg mit Hilfe von Landkreis-Wehren und dem Technischen Hilfswerk den Brand unter Kontrolle gebracht hatte.
Erst am nächsten Tag waren auch die letzten Brandnester ausgemerzt. Insgesamt waren am 21. Juli an die 200 Rettungskräfte an der Breitäckerstraße im Einsatz gewesen.

Den Schaden beziffert der Firmenchef "nach heutigem Wissensstand" auf 1,5 bis 2 Millionen Euro. Er ist zuversichtlich, dass die Versicherungen für den größten Teil aufkommen werden.

Dabei hatte man bei Kaiserdom noch Glück im Unglück, weil das Übergreifen der Flammen auf Produktionsstätten verhindert wurde. Wegen der starken Rauchentwicklung hatte man allerdings die Abfüllanlagen intensiv reinigen müssen.

Die Aufräumarbeiten dauerten bis 5. August. Seit 29. Juli läuft die Produktion wieder. Man habe kurzfristig zumindest so viel Verpackungsmaterial bekommen, dass die Brauerei aktuelle Lieferverpflichtungen habe erfüllen können.


"Raucher-Insel" aufgelöst

Aus der mutmaßlichen Brandursache hat die Firma Konsequenzen gezogen: Sie hat ein absolutes Rauchverbot verhängt. Die "Raucher-Insel", die es in rund 100 Meter Entfernung zum Brandort gegeben hat, wurde aufgelöst.

Vor dem 21. Juli durften Beschäftigte an dieser Stelle in ihren Pausen rauchen. Jetzt ist Tabakgenuss auf dem Betriebsgelände strikt untersagt. Wer in der Pause rauchen will, muss das Grundstück verlassen.