Junggänse sind Attraktion am Bamberger Schwanenweiher

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Die jungen Kanadagänse sind inzwischen so zutraulich, dass sie Spaziergängern aus der Hand fressen. Hier hat ihnen eine Frau eine ganze Packung Toastbrot . Foto: Matthias Hoch
Die jungen Kanadagänse sind inzwischen so zutraulich, dass sie Spaziergängern aus der Hand fressen. Hier hat ihnen eine Frau eine ganze Packung Toastbrot . Foto: Matthias Hoch
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Die Hinterlassenschaften der Kanadagänse sind nicht zu übersehen. Foto: Matthias Hoch
Die Hinterlassenschaften der Kanadagänse sind nicht zu übersehen. Foto: Matthias Hoch
 
Foto: Matthias Hoch
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Es gibt auch Entennachwuchs im Schwanenweiher.Foto: Matthias Hoch
Es gibt auch Entennachwuchs im Schwanenweiher.Foto: Matthias Hoch
 
 

Ein Kanadagänse-Paar hat den Schwanenweiher im Bamberger Hain als Lebensraum für sich und seinen Nachwuchs entdeckt.

Eine zehnköpfige Kanadagänse-Familie ist in diesem Sommer die Attraktion am Schwanenweiher im Bamberger Hain. Die schnatternde Schar erfreut sich so großer Beliebtheit bei den Spaziergängern, dass sich der Leiter des städtischen Garten- und Friedhofsamts, Robert Neuberth, an die überlieferten Geschichten vom früheren Haincafé und dessen Mini-Zoo erinnert fühlt und feststellt: "Jetzt gehen die Bamberger ,nimmä naus die Affen', sondern naus die Gänsla!"

Acht junge Kanadagänse sind es, die seit ein paar Wochen im Hain für Aufsehen und Entzücken sorgen. Mit ihren Eltern halten sie sich bevorzugt im Umgriff des Weihers auf. Die Vögel sind inzwischen so zutraulich, dass sie Tierfreunden, die Brot oder anderes mitbringen, aus der Hand fressen.

Die für den Hain zuständigen Gärtner berichten, dass das Gänsepaar schon seit Jahren im späten Frühling in der Nähe des Weihers auftaucht. Es komme meistens im Mai, niste und ziehe seinen Nachwuchs auf, ehe alle miteinander im September wegfliegen. Sechs Junge waren es 2016. Das ist auf Nachfrage von Neuberth und Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar zu erfahren. Bis zu neun Junge sollen bei Kanadagänsen nicht außergewöhnlich sein.

Nun sind die großen Entenvögel auch bekannt und berüchtigt dafür, dass sie viel fressen und ebenso viel hinterlassen. Wo auch immer sie massenhaft auftreten, sind Felder und Wiesen schnell leergefressen und extrem verschmutzt. Landwirte sind deshalb gar nicht gut auf diese größte Gänseart zu sprechen, die in Europa in freier Wildbahn zu beobachten ist. Ursprünglich kommt die Kanadagans aus Nordamerika.


Im Hain geduldet

Im Hain gibt es bisher keine Probleme mit den Gänsen. Siebenhaar formuliert den städtischen Standpunkt so: "Mit einem Paar leben wir halt . . ."

Sorgen um die Pflanzen rund um das Gewässer und vor allem im nahen Botanischen Garten mache er sich nicht, sagt Neuberth. Was in den frisch bestückten Rabatten und Beeten blüht und wächst steht nach seiner Kenntnis nicht auf dem Speiseplan von Kanadagänsen.

Sie bevorzugen Gras, verschmähen aber auch nicht, was ihnen Tierfreunde mitbringen. Erlaubt sei das Füttern laut Neuberth ja nicht. Weil so viele Leute ihre Freude an der Gänsefamilie haben, scheinen die Haingärtner aber ein Auge zuzudrücken.


Großer Reinigungsaufwand

Das einzige Problem, das die Gänse dem Gartenamt bereiten, nennt man dort lösbar: Es ist der nicht unerhebliche zusätzliche Reinigungsaufwand. Tatsächlich sind die frischen Hinterlassenschaften der Tiere auf den Wegen und Wiesen rund um den Schwanenweiher nicht zu übersehen.

Die Wege seien leichter zu reinigen als die Wiesen, gibt Neuberth zu bedenken. Dramatisieren will er die Sache aber nicht: "Wir schauen halt, dass wird das einigermaßen im Griff haben."

So lange sich nicht mehr Kanadagänse im Hain tummeln, sieht auch der Naturschutzbeauftragte der Stadt, Jürgen Gerdes, kein Konfliktpotenzial. Der Bamberger Stadtpark ist ein wertvolles Landschafts- und europäisches Naturschutzgebiet, weil dort viele alte Bäume stehen. Diese wiederum hätten von den Entenvögeln nichts zu befürchten.