Michael Stoschek bringt einen Hallenneubau ins Gespräch. Seine Aussage beruht auf einer Studie, in der es um die Zukunft des Basketballs in Bamberg geht.
Bayerns drittgrößte Veranstaltungshalle mit über 6000 Zuschauern bei Basketballspielen, die Brose-Arena, ist ihm nicht groß genug. Das hat Michael Stoschek, Chef des Hauptsponsors der Brose-Basketballer, schon länger deutlich gemacht. Nun sorgt eine erneute Aussage des 69 Jahre alten Milliardärs für Aufsehen: "Der Stadtspitze und uns wurde letzte Woche ein Projekt einer Halle mit 10.000 Plätzen auf dem ehemaligen Postgelände vorgestellt. Dahin will ich das Publikum und die Wirtschaft der gesamten Metropolregion Nürnberg als zusätzliche Sponsoren bringen", konkretisierte Stoschek in dieser Woche die Vorstellungen gegenüber der Bild-Zeitung, wo eine neue Halle entstehen könnte.
Studie im Rathaus vorgestellt
Stoschek hatte bereits gegenüber unserer Zeitung befunden, dass es von Nürnberg nach
Bamberg nicht weit sei: "Das ist ja über die Autobahn nur ein paar Meter." Das ehemalige Postgelände in der Gartenstadt scheint sich mit dem unmittelbaren Anschluss an die A 73 bei Memmelsdorf dafür zu eignen.
Stoscheks neuer Vorstoß beruht auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie, die Brose Bamberg in Sachen Hallenneubau vor Monaten in Auftrag gegeben hatte. Die Studie war, wie jetzt bekannt wurde, in der vergangenen Woche im Rathaus vorgestellt worden. Allerdings scheint ein möglicher Bau einer neuen Halle auf dem früheren Postgelände nur einen Bruchteil der Studie auszumachen.
Zukunftsfähigkeit des Basketballs
Vielmehr reiht sich die Studie in die allgemeinen Gedankenspiele um die Zukunft der Brose Bamberg ein. Eine größere Halle spielt dabei zwar eine wesentliche Rolle. "Wir wollten mit der Studie objektiv aufzeigen lassen, was möglich ist und was nicht", erklärte am Mittwoch Rolf Beyer, Geschäftsführer der Bamberger Basketball GmbH. Also: Ob ein Multifunktionsbetrieb verbunden mit Basketball in einer größeren Halle als der Brose-Arena denkbar sei. Langfristig soll es aber um die Konkurrenzfähigkeit der Basketballer gehen. Dazu hätten der Club, aber auch die Politik und die Metropolregion "Hausaufgaben" zu machen.
Das hat mit dem Erfolg und dem gewachsenen Anspruch zu tun: Das Team spielt derzeit erneut um die Deutsche Meisterschaft, ist auch in der Euroleague erfolgreich. In der Eliteklasse hatten die Basketballer in dieser Saison zwei Spiele in Nürnberg ausgetragen - vor rund 8000 Zuschauern. Das sind fast 2000 Fans mehr, als derzeit in die Bamberger Brose-Arena passen. Glaubt man den Aussagen der Verantwortlichen, ist das zu wenig, um künftig weiterhin so erfolgreichen Basketball zu bieten. Vor allem in Hinblick auf die starke Konkurrenz aus München.
Mäzen Stoschek schwebt deshalb ein "Projekt Franken" vor. Neben dem Hauptsponsor brauche es weitere Unterstützer aus der Wirtschaft und von Fans. "Wir wollen ein breiteres Publikum erschließen, das heißt aber nicht, dass wir nur noch in Nürnberg sind", sagt Geschäftsführer Beyer. Das Bekenntnis von Michael Stoschek zum Standort Bamberg passt dazu.
Keine konkreten Pläne
Akut scheint es aber keine genaueren Hallenpläne zu geben. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) begrüßt zwar, dass sich Stoschek Gedanken um die Zukunft des Basketballsports in der Domstadt mache: Es sei mit der Studie ein Stein ins Wasser geworfen worden, damit alle Verantwortlichen aus Sport, Politik und Wirtschaft sich Gedanken machten, wie Basketball in Bamberg gesichert werden könne. "Aber es gibt keine Konkretisierungsphase", sagte Starke zu einem möglichen Hallenneubau. "Es war lediglich eine Machbarkeitsstudie ohne Standortfestlegung."
Wie letztlich ein Neubau finanziert werden soll, steht ohnehin in den Sternen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Investment so einer Halle von der Kommune getragen werden kann", glaubt Horst Feulner, Geschäftsführer der Bamberger Arena Betriebsgesellschaft mbH. Sich darüber weitere Gedanken zu machen, sei ohnehin zu früh. Im ersten Schritt gehe es vielmehr darum, ein größeres Publikum zu erschließen, so der Hallenchef der Brose-Arena.
Skepsis ist vorhanden: Auf
inFranken.de haben sich in einer nicht-repräsentativen Umfrage fast 50 Prozent der knapp 800 abgegebenen Stimmen (Stand 19 Uhr) gegen die Idee ausgesprochen, aus dem "Projekt Brose Bamberg" ein "Projekt Brose Franken" zu machen.
Die Stadt kaufte die Halle mit Zustimmung der Stadträte was ein fataler Fehler gewesen ist. Dann kam Stechert den man nicht mehr haben wollte. Nun kam die Zeit von M.St.! Erst Namenäderung durch Einkauf in die Halle , nun ging es los mit den Forderungen. M.St. sagt was er will und die Stadt springt. Da bin ich mal gespannt was diesmal den Stadträten vorgegaukelt wir um sie zu überzeugen dass man (m.St.) eine neue Halle braucht. Aufgepasst ihr Stadträtinnen und Räte: Ihr verwaltet unser Geld. Ihr gebt unser Geld aus. Ihr verbrennt auch mal unser Geld. Und wenn ihr gesagt bekommt wir bekommen ja Fördergelder dann sin diese Gelder auch unser Geld. Das Geld der Bürgerschaft. Geld habt Ihr schon verbrannt durch den Kauf der Halle. Anstelle die kleinen Vereine , Handwerker zu unterstützen und zu schützen vor den Großen springt Ihr wenn bei Euch ein Konzern anklopft. Da haben nur wenige von Euch einen Arsch in der Hose um dagegen zu sein !
was ist, wenn der sportliche Erfolg mal ausbleibt und die Brösels sich vielleicht nur noch im Mittelfeld der Tabelle oder gar an deren Ende befinden.
Kaum 16 Jahre später grüßt das Murmeltier. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass jetzt eine Arena in den Ausmaßen entstehen soll, wie es die ursprünglichen Pläne einst vorsahen. Über den Nutzen und die Notwendigkeit einer solchen Halle, kann man durchaus streiten. Ich stehe einer neuen Arena offen und unbefangen gegenüber, denn meiner Meinung nach ist nicht die aktuelle Idee von Herrn Stoschek absurd, sondern die politischen Fehler der Vergangenheit. Das "Forum" war ehrlich betrachtet von Anfang an ein mittelprächtiger Kompromiss, der seine unglückliche Vollendung darin fand, dass die Stadt die Halle kaufte, nicht aber den Supermarkt auf dem sie steht. Bei richtiger Planung böte eine neue Arena die Möglichkeit reinen Tisch zu machen und sämtliche Unzulänglichkeiten der jetzigen brose Arena zu korrigieren. Es stellt sich also durchaus die Frage, ob es wirklich so falsch wäre die unendliche Geschichte "Forum" zu beenden und einen Neuanfang zu wagen. Wie man mit den Fehlern der Vergangenheit umgeht und was dann aus dem "städtischen Dachgarten" des Kauflands würde, ist eine andere und auch enorm wichtige Frage. Eine denkbare Möglichkeit könnte zum Beispiel ein modernes Tagungs- und Kongresszentrum sein, das dort deutlich besser untergebracht werden könnte, als in der Lagarde-Kaserne.
Sie haben nicht in allen Punkten Unrecht, manches klingt sogar ganz vernünftig. Aber die alles entscheidende Frage lautet doch: wer soll das bezahlen? Stoschek wird das sicher nicht tun. Und soll die Stadt die jetzige Halle abreißen und dort neu bauen? Das wird sie sicher auch nicht tun. Die Kosten sind bereits jetzt mit viel Glück bei einer schwarzen Null. Kongresshallen haben wir auch genug, ob nun die geplante Halle in der Lagarde Kaserne oder im jetzigen Konzert- und Kongresszentrum CCE. Und wozu außer bei nationalen Spitzenspielen bzw. internationalen Basketball-Veranstaltungen benötigt Bamberg eine Halle für 10.000 Besucher? Haben Sie sich mal die Auslastung der Brose Arena außerhalb der Basketball Veranstaltungen angesehen? Das können Sie im FT jedes Mal in den Berichten darüber nachlesen: 1.500 bis 4.000 Besucher sind im Schnitt dabei. Und auch ein James Blunt, Lang Lang oder wenige andere Spitzenstars kommen nur ein paar Mal im Jahr vorbei und sorgen dann für eine ausverkaufte Halle. Nix für ungut, aber Bamberg benötigt keine 2. Halle.
zum bauen braucht man geld, zum jubeln reichen klatschknechte, letztere sind genug vorhanden, ersteres fehlt, also projekt schon vorm start gestorben