Jeden Dienstag gibt's Jazz im Plattenladen in Bamberg

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Die "Jazzküche" brodelt jeden Dienstag im Plattenladen: Hier sind Oliver Herrmann (Saxophon) und Andreas Stieler (Trompete) mit Johannes Klütsch (Schlagzeug) und Nikolaus Durst (Bass, ganz rechts) zu sehen. Foto: Christopher Pfromm
Die "Jazzküche" brodelt jeden Dienstag im Plattenladen: Hier sind Oliver Herrmann (Saxophon) und Andreas Stieler (Trompete) mit Johannes Klütsch (Schlagzeug) und Nikolaus Durst (Bass, ganz rechts) zu sehen.  Foto: Christopher Pfromm

Nicht nur im Jazzkeller - auch in einer weiteren Kneipe in der Sandstraße erklingt Jazz. Musiker Nikolaus Durst verrät, was den Zuhörer in Bamberg erwartet

Seit Frühjahr sind im Plattenladen in der Sandstraße jazzige Klänge zu hören. Dort hat sich eine kleine Reihe etabliert, die sich "Say Yes 2 Jazz" nennt. Jeden Dienstag zwischen 21 und 0 Uhr wird in der Kneipe musiziert. Nikolaus Durst hat die Konzerte mit seiner Combo "Jazzküche" ins Leben gerufen. Der 26 Jahre alte Student erklärt, was dahinter steckt.

Wie kam es zu "Say Yes 2 Jazz"?
Nikolaus Durst: Wir hatten schon länger die Idee, im Raum Bamberg ein kleines, regelmäßiges Jazzprojekt zu starten. Es gab verschiedene Überlegungen, wo man das machen kann. Dann kamen die Jungs vom Plattenladen zufällig auf uns zu. So haben wir das ab April erst einmal für einen Monat getestet - und jetzt läuft es immer noch! (lacht)

Was ist die Idee dahinter?
Es geht grundsätzlich um die Live-Musik, was in Bamberg schon ganz gut funktioniert. Aber die Idee war, auch mehr Jazzmusik unter die Leute zu bringen. Ich sehe unsere Reihe als Ergänzung zum Jazzclub, als Möglichkeit gerade studentisches Publikum anzufixen. Das funktioniert: Es kommen aber auch ältere Zuhörer und Leute, die sonst im Plattenladen Hip-Hop hören. Und der hat seine Wurzeln schließlich auch im Jazz. Es kommt also alles zusammen.

Was fasziniert Dich am Jazz?
Vor allem die Spontanität und Interaktion - es geht um unglaublich viel Kommunikation innerhalb der Band. Die Zuhörer bekommen das mit. Sie können applaudieren, müssen aber nicht. Es ist auch schön, die Musik einfach im Hintergrund zu hören. Ich kenne wenig Musik, die beides zulässt.

Wer steht bei Euch auf der Bühne?
Das Konzept sieht vor, dass die Besetzung immer wechselt, rund 20 Leute sind es inzwischen. Das bringt jedes Mal frischen Wind. Wir spielen zwar immer dieselben Lieder aus einem Fundus von fast 100 Songs, aber die sind immer etwas anders. Es gibt Lieblingslieder, Jazzstandards wie "It don"t mean a thing" von Duke Ellington etwa, die wir gerne spielen.

Kann bei Euch jeder mitmachen?
Es ist keine Session im klassischen Sinn. Das haben wir uns lange überlegt, aber das gibt es ja bereits im Sound-n-Arts und Jazzkeller einmal im Monat. Ich glaube, dass es nicht cool wäre, noch mal eine Jam-Session zu machen. Daher organisiere ich das im Voraus per Rundmail. Wer also Lust hat, kann sich melden und einsteigen. Dazu muss man wissen: Es ist schon eine kleine Herausforderung, wer mitmacht, der spielt am Abend fast drei Stunden. Es ist aber auch gut für die eigene musikalische Entwicklung. Wir lernen ständig etwas Neues dazu!