In Stegaurach werden 86 Bäume gefällt

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Bei einem starken Windstoß im September brach der Baum mittendurch. Foto: Gemeinde Stegaurach
Bei einem starken Windstoß im September brach der Baum mittendurch. Foto: Gemeinde Stegaurach
Schon fast ganz hohl war der Stamm der Linde, die in Höfen umstürzte. Foto: Gemeinde Stegaurach
Schon fast ganz hohl war der Stamm der Linde, die in Höfen umstürzte. Foto: Gemeinde Stegaurach
 
Bäume, die gefällt werden müssen, sind schon markiert. Foto: hak
Bäume, die gefällt werden müssen, sind  schon  markiert. Foto: hak
 

Viele der in Stegaurach vor einem Vierteljahrhundert gepflanzten Bäume haben innere Schäden und müssen entfernt werden.

Die Bestandsaufnahme ergab Erschreckendes: Viele der Bäume in Stegaurach, die auf den ersten Blick frisch und gesund aussehen, haben schwere Schäden. Mindestens 86 von ihnen - verteilt über das gesamt Gemeindegebiet - müssen nun gefällt werden.Vor allem die Anwohner im Bereich Kreuzweiher und Lerchenweg, und Schwalbenweg müssen sich also auf eine einschneidende Veränderung des Straßenbildes einstellen.

Dass die Schäden nun auf einen Schlag und so massiv auftreten, liegt daran, dass der neue Bauhofleiter Egbert Hebendanz erstmals eine Zustandserfassung des gemeindlichen Baumbestands durchgeführt hat. Die Bauhofmitarbeiter wurden eigens geschult, nachdem bereits im Februar am Kreuzweiher mehrere Pappeln gefällt werden mussten. Die beiden großen, ortsbildprägenden Bäume waren nicht mehr standsicher und bruchgefährdet. Wegen ihres Standorts, direkt neben dem Geh- und Radweg an der Staatsstraße wurde die spektakuläre Baumfällaktion im Auftrag des Staatlichen Bauamts von einer Spezialfirma durchgeführt.

Sicherheitsgründe sind es nun auch, die die Gemeinde veranlassen, die schadhaften Bäume in ihrem Zuständigkeitsbereich zu entfernen. Das beschloss der Gemeinderat, nachdem Bauhofleiter Hebendanz seinen Sachstandbericht vorgetragen hatte. Demnach wurden seit Sommer die Bäume in Stegaurach, Debring und Unteraurach in Augenschein genommen. Noch während der Zustandserfassung stürzte im Ortsteil Höfen eine Linde um.
"Es war nicht mal ein Sturm, eher eine steife Brise", beschrieb Hebendanz die Windverhältnisse, bei denen der Stamm des Baumes in gut ei nem Meter Höhe einfach brach.

Der Vorfall machte deutlich, dass auch viele äußerlich intakt scheinende Bäume gefährdet sind und somit die Sicherheit von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern gefährden. Bei genau 86 Bäumen wurden entsprechende Frostaufbrüche festgestellt, die dazu führen, dass Nässe in die Stämme eindringt und im Temperatur wechsel zwischen Hitze und Frost das Innere zersetzt, morsch und faulig werden lässt. Noch nicht endgültig erfasst sind die Bäume in den Ortsteilen Mühlendorf, Hartlanden und Kreuzschuh. Dort sei aber mit weniger Schäden als im Hauptort zu rechnen, berichtete der Bauhofleiter den Gemeinderäten.

Das gehäufte Schadensbild in bestimmten Ortsbereichen hängt auch mit der Zeit der Pflanzung zusammen. Es liegt aber nicht am Alter der Bäume - diese sind mit etwa 25 bis 30 Jahren noch recht jung - sondern an der Tatsache, dass zu jener Zeit, als die neuen Wohngebiete begrünt wurden, schlicht und einfach die falschen Baumarten gewählt wurden. Diese erweisen sich jetzt als wenig winterfest und den klimatischen Bedingungen in der Region nicht gewachsen. Vor allem betroffen sind laut Hebendanz Spitzahorn und - trotz ihres Namens - Winterlinden.

"Das Sicherheitsrisiko können wir nicht stehen lassen", stellte Bürgermeister Siegfried Stengel (CSU) fest. Zur Demonstration hatte er den geborstenen Stumpf der Linde aus Höfen mitten in den Sitzungssaal stellen lassen.
Im Gemeinderat gab es denn auch keinen Widerspruch gegen die anstehende Abholzung. Einig war sich das Gremium auch, dass möglichst zeitnah Ersatz nachgepflanzt werden soll. Es müssten aber diesmal solche sein, die in der Region heimisch sind oder gar aus kälteren Regionen stammen, forderte Stengel. Schließlich dürfe man auch den Klimawandel mit voraussichtlich immer größeren Temperaturunterschieden zwischen Frost- und Hitzeperioden nicht außer Acht lassen.

Bauhofleiter Hebendanz stellte daraufhin einige Baumarten vor, die dafür geeignet erscheinen. Dazu gehören unter anderem Feldahorn, schmalkroniger Bergahorn, Säulenhainbuche oder Apfeldorn. Die Auswahl übertrug der Gemeinderat dem Bauhofleiter. Das Fällen der bereits von Bauhofmitarbeiter rot markierten Bäume könnte laut Geschäftsleiter Hans-Jürgen Uch im kommenden Winter erfolgen. Die Neubegrünung der Straßenzüge rund um die Kreuzweiher wäre dann ab dem nächsten Frühjahr möglich.