Die Zahl der Elektrofahrzeuge ist noch überschaubar, das Thema E-Mobilität ist aber trotzdem auch bei den Unternehmen in der Region ein Thema.
Es ist ein überaus ambitioniertes Ziel der Bundesregierung: Laut dem sogenannten "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität" sollen bis 2020 auf hiesigen Straßen eine Million Stromfahrzeuge rollen. Anfang Januar 2016 lag der Bestand an E-Autos jedoch erst bei rund 25 500.
Experten sind sich einig: So lange der Ölpreis auf dem niedrigen Niveau bleibt, wird es schwer, die Deutschen zum Kauf eines batteriebetriebenen und extern aufladbaren Elektroautos zu bewegen. Zumal die Ladezeit noch abschreckt und die Fahrzeuge bei Preisen von teils 40 000 Euro für die wenigsten erschwinglich sind. "Die Masse denkt immer noch: Für das Geld bekomme ich einen Top-Mittelklassewagen", sagt ADAC-Sprecher Christian Buric.
Ob da eine mögliche Kaufprämie von bis zu 5000 Euro Anreize schaffen kann, sei fraglich.
Dementsprechend sind Elektroautos auch in Franken noch eher die Seltenheit - gerade einmal knapp 5000 angemeldeten Fahrzeugen sind bayernweit gemeldet. Bei den größeren Unternehmen ist die E-Mobilität aber trotzdem schon längst ein Thema. Beispielsweise stellt die Firma Brose Brose ihren Mitarbeitern über die Fuhrparks in Coburg, Bamberg/Hallstadt und Würzburg jeweils einen Elektro-Kleinwagen für Dienstfahrten zur Verfügung.
E-Bikes als Leasing-Modell
Ähnlich sieht es bei der Firma Bosch aus. Am Standort in Ansbach steht den Mitarbeitern für geschäftlichen Fahrten ein E-Auto zur Verfügung. Hierzu besitzt das Unternehmen eine Elektroauto-Ladestation innerhalb des Werkes.
"Die Ladestation bietet zwei Ausgänge, sodass neben unserem Elektroauto auch Besucher ihr E-Auto aufladen können", so die Assistentin der kaufmännischen Werkleitung, Kathrin Bernhard.
Auch bei der HUK Coburg denkt man längst über E-Mobilität nach. Erst kürzlich wurde vor dem Verwaltungsgebäude in der Willi-Hussong-Straße zwei Ladestationen für maximal vier Autos installiert. Ein "Farbtupfer im Energiekonzept", freute sich HUK-Vorstand Wolfgang Weiler. Und natürlich ein Service für die Angestellten. "Die Stationen werden durchaus genutzt", berichtet HUK-Pressesprecher Stefan Eichhorn.
Eventuell kommt bald ein weiterer Farbtupfer hinzu. Wie andere Unternehmen prüft die HUK derzeit, "ob wir unseren Mitarbeitern E-Bikes mit einem Leasing-Modell zukommen lassen können", so Eichhorn.
Damit würde das Versicherungsunternehmen voll im Trend liegen: Immer mehr Firmen haben das kostengünstige Modell im Auge, auf Fahrradleasing spezialisierte Anbieter berichten von starker Nachfrage. "Wenn in einer Firma einer damit angefangen hat, wollen immer mehr ein Rad", berichtet beispielsweise Stephan Eichenseher von "LeaseRad" in Freiburg.
Das hat mehrere Gründe: Dank der Steuerregelung von 2012 gilt das Dienstwagenprivileg nämlich auch für (Elektro-) Fahrräder. Dadurch werden auch teurere E-Bikes erschwinglich. Ein weiterer Vorteil: Der Arbeitgeber fördert die Mobilität und Fitness des Mitarbeiters und kann nebenbei auch die firmeninterne Parkplatzproblematik entschärfen.
Längst zum Standard vieler (fränkischer) Unternehmen gehören Ladestationen für E-Bikes. Das ist auch Sicht des ADAC auch der richtige Weg. "Man sollte im E-Mobilitätssektor ständig neue Modelle testen.
Denn der Ölpreis wird nicht ewig so günstig bleiben", prophezeit Christian Buric. Arbeitgeber und Arbeitnehmer kämen nicht umhin, über alternative Antriebe nachzudenken. "Wenn den Angestellten neue Möglichkeiten geboten werden, stärkt dies das Unternehmen."
Eine rasante und geräsuchlose Spritztour im Elektroauto BMW i3
Zwei Jahre erschien monatlich eine Lichtenfelser Nummer auf dem Telefondisplay von BMW. Der Anrufer ist immer wieder Frank Herzog, Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens Concept Laser. Der 44-Jährige bleibt hartnäckig - möchte unbedingt ein Elektrofahrzeug leasen. Nach langer Zeit geben die Mitarbeiter nach und reservieren einen Produktionsplatz. Seit zwei Jahren steht das elektrische Dienstfahrzeug nun vor dem Firmengebäude.
Im Gespräch mit Frank Herzog wird deutlich: Er liebt seinen BMW i3. "Beim Fahren entstehen keine Emissionen, die Fahrt ist geräuschlos und ich bin als Fahrer aufmerksamer unterwegs." Vor einiger Zeit hatten Passanten ohne auf die Straße zu sehen die Fahrbahn betreten. Den geräuschlosen BMW hatten sie nicht kommen hören. Für solche Situationen ist der Unternehmer mittlerweile sensibilisiert.
Den Akku lädt er einmal in der Woche an der betriebseigenen Stromtankstelle auf oder am Netzstrom zu Hause. Ladestationen in
Lichtenfels kenne er nicht. "Die Reichweite von 130 bis 150 Kilometern ist für weitere Fahrten nicht geeignet. Außerdem gibt es kein ausgebautes Tankstellennetz."
Ebenfalls negativ: Für die breite Masse sei ein E-Auto zu teuer. "Die Anschaffungskosten sind zu hoch. Die laufenden Kosten hingegen sind sehr niedrig.
Ich muss nichts in Ersatz- und Verschleißteile investieren." Denn: Beim Elektrofahrzeug gehört der verrostete Auspuff der Vergangenheit an .
Zugegeben, 130 000 Euro für den BMW i3 sind kein Zuckerschlecken. Aber die Laufruhe und das Fahrverhalten des Wagens hauen den Geschäftsführer jedes Mal vom Hocker: "Die Beschleunigung macht großen Spaß. Oft schalte ich das Radio aus, um die Ruhe zu genießen."
Der Entschluss, das Elektroauto zu kaufen, sei eine Bauchentscheidung gewesen. "Ich leite ein Unternehmen mit über 170 Mitarbeitern. Als Chef kann ich auch ein Vorbild sein." Daher dürfen sich seine Mitarbeiter das Fahrzeug jederzeit ausleihen.
Als Geschäftsführer eines High-Tech Unternehmens ist er außerdem von einem Paradigmenwechsel in der Mobilität überzeugt. "Ich bin ein Visionär. Elektrofahrzeuge sind ein erster Schritt in Richtung neue Mobilität.
Wir fangen an, energiebewusster zu fahren. Vielleicht schaffen wir es irgendwann, auf Green-Technologie umzusteigen." Sein Wunsch: Ein selbst fahrendes Fahrzeug, das die Tochter von der Disco abholt.
Lesen Sie im vierten Teil der Verkehrsserie in der kommenden Woche: Wo sich die größten Bahnbaustellen Nordbayerns befinden.
die Bundesregierung am Volk vorbei "regiert" und den Reichen, die sich Zweit-und Drittautos leisten können, mal eben so 5ooo € zuschustern will, damit 2020 auch 1 Million E-Autos fahren werden.
Wie die Planwirtschaft der DDR doch noch so funktioniert ! Und jetzt erst recht so, wie es mit den Flüchtlingsscheinasylantenmigranten so geht unter Merkel. Sie will das unbedingt durchdrücken und Recht haben (wegen Seehofer).