Die Kritik am Verkehrskonzept der Bahn während der Vollsperrung der Gleise im nördlichen Landkreis Bamberg reißt nicht ab. Es bestehen starke Zweifel an den kalkulierten Fahrzeiten des Schienenersatzverkehrs. Die Bahn verweist auf Erfahrungswerte.
Mit dem Bus vom Bahnhof in Lichtenfels zum Bahnhof in Bamberg und umgekehrt in nur 33 Minuten? Diese Fahrzeit des "Expressbusses" ist im Ersatzfahrplan der Bahn vorgesehen, der bereits online auf
bahn.de abrufbar ist. Der Fahrplan soll während der Vollsperrung der Gleise ab dem 11. Januar gelten, wenn die Züge wegen des Trassenausbaus zwischen Lichtenfels und Bamberg stillstehen. In der Zeit kommen Fahrgäste nur noch mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) voran.
Doch bestehen Zweifel an den Fahrzeiten. Das vorgelegte Schienenersatzkonzept entspreche zwar bezüglich den Ankunfts- und Abfahrtszeiten im Wesentlichen dem bestehenden Verkehrsangebot, kommentiert Steffen Nickel, Kreisjurist des Landratsamtes Bamberg den Plan.
"Wir stellen allerdings in Frage, ob diese theoretische Planung auch tatsächlich praktisch umgesetzt werden kann und die Schüler und Pendler durch den Schienenersatzverkehr planmäßig befördert werden können."
Die Zweifel werden zum einen genährt vom zunehmenden Verkehr, der sich während der Sperrung von Januar bis September von der Schiene auf die Straße verlagert. Zum anderen von den nahezu zeitgleich stattfindende Arbeiten auf der A 73 bei Ebing und der Sperrung der Staatsstraße zwischen Zapfendorf und Breitengüßbach, wodurch Engpässe auf den Ausweichstrecken, speziell auf der B 4, entstehen könnten.
Ebensfelds Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) empörte sich jüngst im Lichtenfelser Kreistag über die Darstellung, der "Expressbus" werde nur eine halbe Stunde von Lichtenfels nach Bamberg benötigen.
"So viel Zeit brauche ich jetzt!" Wenn die A 73 durch die Baustelle nur noch halbseitig befahrbar sein wird, werde das nicht einzuhalten sein.
Probleme zu den Spitzenzeiten
Ein Verkehrsgutachten, das die Bahn nach großem Druck des Landratsamtes Bamberg und der betroffenen Gemeinden in Auftrag gegeben hat, liegt der Kreisverwaltung inzwischen vor. Laut dem Gutachten könnte es in den Spitzenzeiten zwischen 7 und 8 Uhr morgens und zwischen 17 und 18 Uhr auf den Straßen im nördlichen Landkreis zu Problemen kommen. Landrat Johann Kalb (CSU) kritisiert: Die Bahn müsse ehrlich sagen, um welchen Zeitfaktor sich die Fahrt verlängern werde, sollten Schwierigkeiten auftreten. Das habe das Unternehmen bisher nicht getan.
Laut Kreisjurist Nickel hätten der Landkreis und die betroffenen Gemeinden nachdrücklich darauf bestanden, dass in dem von der Bahn erstellten Verkehrsgutachten zusätzlich auch die Auswirkungen auf den Schienenersatzverkehr untersucht werden sollen. Landrat Kalb hat außerdem in Abstimmung mit den Bürgermeistern veranlasst, die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens von einem neutralen Gutachter nochmals auf ihre Plausibilität überprüfen zu lassen. Man wolle auf Nummer sicher gehen, so Kalb.
Die Bahn versucht die Zweifel zu zerstreuen. "Die Fahrzeiten wurden auf der Basis bereits vorhandener Erfahrungswerte ermittelt", erklärt ein Sprecher gegenüber dieser Zeitung. Die teilweise parallel laufenden Straßenbauarbeiten seien bei der Kalkulation berücksichtigt worden, stellten aber natürlich eine besondere Herausforderung dar. "Vor allem in der Hauptverkehrszeit wurden bei einzelnen Zeitlagen Fahrzeitverlängerungen berücksichtigt", so der Sprecher. Die gesamte Maßnahme werde durch Busdisponenten begleitet, um gegebenenfalls kurzfristig gegensteuern zu können.
diese unfähige Bahn bedient sich mal wieder ihrer Mafia-Strukturen:
Lügen bis sich die Balken biegen - die super schlauen Politiker schlafen solange bis alles zu spät ist.
Leute, es gibt keine Erfahrungswerte. So eine Totalsperre ALLER Verkehrssysteme hat es in Deutschland noch niemals gegeben. Strafbar wäre noch viel zu harmlos für diese verlogene Aussage. Eine halbseitige Auflösung der BAB ist in diesem Fall einem Ausfall des Umweges gleichzusetzen. Armes Scheßlitz, das 2016 gnadenlos ersticken wird.
Das fürchterliche daran ist, dass man noch nicht einmal genug Schulbusse als Ersatz einsetzen will. Rechnet doch einfach mal die Zahl der Schüler zwischen 7 und 8 Uhr zusammen. Aber die Bahn weiß, mit dem deutschen Michel kann man alles machen. Er hat ja keine Lobby(isten) und keinen Verkehrsminister auf seiner Seite
vermutlich wird man nächstes Jahr statt 30 Minuten dann 1 Stunde von Lichtenfels nach Bamberg und umgekehrt brauchen, denn bei Ebing/Breitengüssbach wird sich dann der Autoverkehr durch nur noch eine Fahrspur pressen müssen, was Staus in beiden Richtungen verursachen wird !!!
Ich höre schon die kommende tägliche Meldung auf Bayern 3: "Rückstau bis Zapfendorf" oder "Rückstau bis zum Bamberger Kreuz"!.......
auf dem Teilstück nun auch nicht, dass da kilometerlange Staus entstehen, auch wenn es mal einspurig läuft. Das wurde ja in den vergangenen Jahren immer wieder bei den Baustellen auf dem Teilstück bewiesen. Aber eine Fahrzeit von 33 Minuten von LIF nach BA ist dennoch sehr optimistisch, denn erstens muss man ja vom Bahnhof LIF erst einmal bis zur Autobahn und dann in BA auch von der Autobahn bis zum Bahnhof und da liegt meines Erachtens die größere Zeitverzögerung.
Das mag vielleicht unter Tags so sein. Aber fahren Sie mal früh zwischen 7 und 8 Uhr und abends zwischen 17 und 18 Uhr auf der Strecke, dann werden Sie das jetzt schon erhöhte Verkehrsaufkommen bemerken. Und: die bisherigen Baustellen und Verengungen auf eine Teilspur wurden aber alle ohne Vollsperrung der als möglichen Ausweichroute neben der Autobahn liegenden Bundesstrasse zwischen Zapfendorf und Breitengüssbach durchgeführt!