Noch gibt es keine Mehrheit im Stadtrat für eine Trassenvariante durch Bamberg. Auch CSU und SPD sind sich nicht einig, formulieren aber Forderungen.
Noch ist unklar, auf welcher Trasse der ICE durch Bamberg fahren soll. Im Stadtrat zeichnet sich vor der Entscheidung am 6. März bisher keine Mehrheit für eine Variante ab. Auch die große Kooperationsgemeinschaft aus CSU, SPD, FDP und BuB ist sich weiter uneins bei der Trassenfrage. Bei den Forderungen gegenüber der Bahn übt man sich dagegen inzwischen in Einigkeit: Die Fraktionsvorsitzenden Helmut Müller (CSU) und Klaus Stieringer (SPD) haben sich am Montag auf einen Zehn-Punkte-Katalog geeinigt, den auch FDP und BuB mittragen würden.
Das Ziel ist, der Bahn Bedingungen zu stellen, die sie im Falle eines Ausbaus zu erfüllen habe. Das würde verbindliche Zusicherungen zur Höhe der Lärmschutzwände, zum S-Bahn-Halt Süd oder zum Ablauf der Baumaßnahme betreffen. Sollte die Bahn nicht zustimmen, sei man in der GroKo bereit, einen Ausbau juristisch zu blockieren.
Wie die einzelnen Punkte aussehen und was die Bahn dazu sagt, lesen Sie im Premiumbereich.
entscheidung im sinne bambergs - reines wunschdenken
Die Forderungen beziehen sich laut meinem Verständnis alle auf die ebenerdige Durchfahrt. Heißt das, dass die GroKo sich jetzt bereit doch intern auf diese Variante verständigt hat, obwohl öffentlich noch Uneinigkeit zelebriert wird?
Dabei liegt in der wichtigsten Kategorie für die Stadt Bamberg "Umwelt und Stadtraum" die Variante ebenerdige Durchfahrt auf dem letzten Platz und ist somit eigentlich die schlechteste Lösung für Bamberg. Das sollte diese Variante für eine Auswahl durch einen objektiven Stadtrat disqualifizieren!
Aus meiner Sicht ist der lange Tunnel die beste Lösung für die Stadt Bamberg, da er in der Kategorie Stadt und Umwelt die beste Bewertung hat und hier sogar die Nulllösung der SPD schlägt. Auch ein S-Bahn-Halt wäre realisierbar. Aber da der lange Tunnel auch einige Nachteile in anderen Kategorien hat und relativ teuer wird, wäre ebenfalls der kurze Tunnel oder eine Kombination aus beiden eine annehmbare Lösung.
Hoffentlich trifft der Stadtrat diesmal eine Entscheidung im Sinne Bambergs und gibt nicht wieder den Interessen von Dritten den Vorrang!