Der jüngst von mehreren Seiten gestartete Versuch, die Diskussion um einen möglichen Nationalpark im Steigerwald zu versachlichen, ist gescheitert. Sowohl die Gegner als auch die Befürworter eines Schutzgebietes geben sich unversöhnlicher als je zuvor.
Heftig angegangen wird im Steigerwald-Streit jetzt das Landratsamt in Bamberg. Noch unter der Regie des damaligen Landrats Günther Denzler (CSU), der die Nationalpark-Idee forciert hat, wurde bei Ebrach ein 760 Hektar großes Waldschutzgebiet ausgewiesen.
Das, so Denzlers Idee, könnte die Keimzelle eines Nationalparks sein, jedenfalls aber die Grundlage für die Bewerbung um den Titel "Weltnaturerbe" für diesen Teil des Steigerwaldes mit vielen alten Buchen. Dieses Waldschutzgebiet wird aber wohl schon bald gefällt. Am Mittwoch hatte der Verein "Unser Steigerwald", der nach eigenen Angaben 15.000 bis 20.000 Bürger der Region vertritt, die keinen Nationalpark wollen, zu einer Informationsveranstaltung nach Handthal eingeladen.
Haus der Nachhaltigkeit
Dort wird am 12.
September das "Steigerwaldzentrum" eröffnet, ein "Haus der Nachhaltigkeit", in dem die Bayerischen Staatsforsten zeigen wollen, dass sich Forstwirtschaft und Naturschutz unter einen Hut bringen lassen, ohne ein Großschutzgebiet auszuweisen. Die Information geriet zu einer verbalen Konfrontation mit den Nationalpark-Befürwortern.
Der Vorsitzende des Vereins "Unser Steigerwald", Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) aus Donnersdorf, hatte den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Landtag, Thomas Kreuzer, um klare Worte zur jüngsten Entwicklung im Steigerwald gebeten. Kreuzer lieferte: Er bezeichnete das Vorgehen des Bamberger Ex-Landrats in Sachen Schutzgebiet als "rechtswidrig" und kündigte an, dass die CSU-Mehrheit im Landtag die Aufhebung des Ebracher Schutzgebietes durchsetzen wird.
Mehr noch: Man werde Vorkehrungen treffen, dass "so etwas", sprich der "Alleingang eines Verwaltungsbeamten" in Sachen Naturschutz, "nie wieder vorkommt".
Viele Trittsteine
Die CSU will, dass die Staatsforsten als Hausherr im Steigerwald ihr Naturschutzkonzept ausbauen: Es sieht statt eines Bewirtschaftungsstopps viele ökologische "Trittsteine" vor, um die herum wie bisher Holz eingeschlagen werden darf.
Mit diesem Modell, so hat Eck verlauten lassen, könnte sich der Steigerwald als Weltnaturerbe bewerben. Solche Aussagen sind für die Nationalpark-Befürworter eine Finte. Der neue Verein "Nationalpark Nordsteigerwald" mutmaßt, dass Eck und Co. bewusst eine aussichtslose Bewerbung lancieren wollen, um das Thema Weltnaturerbe im Steigerwald für alle Zeiten zu begraben. Der Streit geht weiter.
Alles, was in Oberfranken läuft, geht dem Mann mit den drei Buchstaben gegen den Strich. Am liebsten würde er uns verkaufen, und als gelernter Maurer hat er auch die Oberhoheit über das bayerische Rechtssystem und weiß, dass die CSU-Mehrheit im Landtag das Schutzgebiet aufheben wird - kann sie aber nicht. Dann lässt er noch seine Marionetten tanzen (hier: Kreuzer), doch danach ist der geschützte Landschaftsbestandteil weiterhin geschützt.
Mal sehen, was das Sommertheater noch so alles bringt! Eines ist klar: In zwei Jahren sitzt der Mann, der höchst fragwürdig 200000 Euro Steuergelder an seine Frau weitergereicht hat, nicht mehr im bayerischen Kabinett. Bis dahin wird er jedoch versuchen, durch möglichst tägliches Strohfeuer von seinen eigenen Problemen abzulenken. Früher oder später werden sie ihn jedoch einholen!
Die CSU-Landtagsabgeordneten Hr. Rudrof und Fr. Huml haben im Landtag gegen das neue Waldschutzgebiet bei Ebrach gestimmt. Wer solche Landtagsabgeordnete hat, der braucht keine Feinde!
Der Kreistag Bamberg mit Denzler an der Spitze hat bei Ebrach ein 760 Hektar großes Waldschutzgebiet ausgewiesen.
MdL Rudrof, der dem Kreistag als Kreisrat angehört, hat im Landtag (wann? In welcher Sitzung?) dagegen gestimmt.
Heißt das dann, dass Rudrof in München anders als in Bamberg abgestimmt hat? Da würde sich dessen wahrer Charakter zeigen!
Hier kann man alles ausführlich nachlesen.(Seite 1 -39)
Abstimmung ab Seite 39 in Anlage 6 und 7
https://www.bayern.landtag.de/webangebot2/Vorgangsmappe?typ=V&wp=17&drsnr=2285
... und Staatswald ist Gemeinschaftsbesitz. Wieso soll dieser dann diesem ominösen Verein gehören? Was wollt Ihr denn überhaupt noch schützen, wenn nicht sowas? Ich dachte auch nicht, dass Günter Denzler solche Beschlüsse allein gefällt hat, sondern mit der Mehrheit des Kreistages. Wieso ist das dann ein Alleingang eines Verwaltungsbeamten? Eigenartige Rechtsauslegung oder Lobbytum? Da kann sich jeder nun seine Meinung bilden.