"Wir hatten jedenfalls ein Konzept für die in der Eröffnungswoche geltenden Vorgaben", stellt Söder auch mit Verweis auf den Leiter des Hallstadter Freibads, Detlef Friedrich, fest. An Feinheiten, wie etwa der Markierung der Gehwege wäre noch zu arbeiten gewesen. "Aber wir waren schon ziemlich weit", so Söder. Markierungen sind noch aufzubringen, weitere kleinere Details des Konzepts umzusetzen.
Freilich ist man sich bei der Stadtverwaltung dessen bewusst, dass sich Vorgaben praktisch von einen Tag auf den anderen Tag ändern können, je nach der aktuellen Entwicklung. Allerdings geben Söder wie auch Giersberg zu bedenken, dass Bäder immer eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, um neue Vorgaben umsetzen zu können.
In Hallstadt arbeiten jedenfalls Fachfirmen seit dem Schadensereignis Tag und Nacht daran, dass es in Sachen Saisoneröffnung vorangeht.
Das Malheur war bei der Befüllung der Becken passiert. Da bei der aus dem Jahr 1979 stammenden Schwimmstätte mit relativ geringem Druck Becken befüllt werden, läuft dieser Vorgang auch in der Nacht. Da hat sich im Technikraum die Schelle eines Schlauches gelöst und für die fatale Überschwemmung gesorgt. Pumpe und Schaltschränke waren betroffen. Sie müssen ausgebaut, zerlegt, getrocknet, repariert und wieder eingebaut werden.
"Wir wollen das Bad so bald wie möglich aufmachen", steht für Söder fest. Daran ist auch Ingrid und Gerhard Helmreich gelegen, die seit zehn Jahren hier den Kiosk betreiben. Allein in die Vorbereitungen fließt immer viel Geld. "Dann kam heuer Corona," sagt die 61-Jährige und nichts war mehr planbar. Zum Glück geht ihr Mann zusätzlich auf die Arbeit, sonst wüsste man nicht, wie die Ausfälle zu bewältigen sind. Mit Zustimmung der Stadt ist wenigstens der Verkauf und Gastrobetrieb am Kiosk, angelaufen: sieben Tage die Woche von 11 bis 19 Uhr. An den Wochenenden bietet man einen fränkischen Mittagstisch. Über einen separaten Eingang gelangt man zum Kiosk, der auch Speisen zum Mitnehmen anbietet. "Man muss sich was einfallen lassen", sagt die Kioskdame.
Das will auch die Stadtverwaltung für die Badegäste, die sich den Besuch nicht übers Internet verschaffen können. "Wir werden einen Service bieten", so Söder. Helmreichs nicken zufrieden und hoffen, dass Söders Namensvetter in München vielleicht noch weitere Lockerungen für Freibäder verkündet, die ihnen mehr Kundschaft bescheren. Freilich, an so einem verregneten Tag wie gestern hätte das auch nicht mehr Besucher angelockt, trösten sie sich.