Das Lokal "Frei'lich" in Hallstadt wird am Montag nicht seinen Biergarten öffnen. "Solange unsere Regierung sich wie ein trotziges, unentschlossenes Kind verhält und keine klaren Linien schafft, sehen wir uns nicht in der Lage, normal zu öffnen", erklärt Inhaber Sandro.
Emotionaler Facebook-Post: Hallstadter Gastronom übt scharfe Kritik an Corona-Lockerungen. Seit Oktober 2020 ist das "Frei'lich" in Hallstadt (Landkreis Bamberg) nur noch für das To-go-Geschäft geöffnet. Ab kommendem Montag (10. Mai 2021) ist die Außengastronomie bis 22 Uhr bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz unter 100 wieder erlaubt. Dennoch soll das Restaurant geschlossen bleiben, wie es in einem Post auf Facebook heißt. Zum einen liegt die Inzidenz im Landkreis Bamberg bei über 100, zum anderen gehöre zu einer Wiedereröffnung "mehr als nur den Schlüssel umzudrehen".
"Da steckt so viel Organisation und Vorbereitung drin. Und auch die Kosten dafür wären sehr hoch. Allein für die Instandsetzung der Bierleitungen wären wir bei 300 bis 500 Euro. Und wir müssten Ware im vierstelligen Bereich bestellen", sagt Post-Verfasser Sandro gegenüber inFranken.de. "Um das alles zu bestellen und zu organisieren, damit wir dann mit Glück vielleicht zwei Wochen lang aufmachen dürfen, ist uns das Risiko zu groß."
"Frei'lich" in Hallstadt: Gastronom sieht Corona-Lage für Öffnung zu unstabil
"Es ist schlichtweg Irrsinn, jetzt mit dem ersten Glockenschlag unserer Regierung, das Restaurant aufzusperren", schreibt er in seinem Post. Die Lage bezüglich des Wetters und der Regelungen sei dafür zu unstabil, sagt Sandro. "Das, was der Staat uns vorgibt, ist nicht ordentlich gestaffelt. Es ist unklar, ob wir begrenzte Personenzahlen, Abstandsregelungen oder sonstige Regelungen haben", äußert er Kritik an der Erlaubnis zu öffnen.
"Solange unsere Regierung sich wie ein trotziges, unentschlossenes Kind verhält und keine klaren Linien schafft, sehen wir uns nicht in der Lage, normal zu öffnen", drückt Sandro es in seinem emotionalem Post aus. "Das letzte Jahr haben wir geblutet. Für uns ist es nicht lukrativ, unter diesen Umständen aufzumachen", sagt er inFranken.de. "Es ist eine Hoffnung und ein Angebot vom Staat, bei dem man zwar sagen kann, dass man so arbeiten kann, aber ob man das muss und ob wir damit glücklich werden, ist die zweite Frage", erklärt er weiter.
Ein weiteres Problem stelle in seinem Restaurant die Kombination aus einem geöffneten Außenbereich und dem To-go-Geschäft dar. "Wir müssen uns entscheiden, ob hop oder top. Beides gleichzeitig geht nicht. Nur aus Jux und Tollerei aufzumachen, ist für uns nicht logisch, deswegen ist es besser, so weiterzumachen wie bisher", sagt Sandro.
Hallstadt: "Frei'lich"-Re-Opening soll gut durchdacht sein
Wünschen würde sich Sandro einen festen Plan mit einer Perspektive für die nächsten Monate, um das Risiko auszuschließen, plötzlich das Restaurant wieder schließen zu müssen. "Es ist alles zu undurchsichtig. Und es gibt keine konkrete Aussage, wie es weitergeht", sagt er. Auf Facebook schreibt das Lokal, man bereite sich auf ein "durchdachtes und ordentliches" Re-Opening vor, bei dem das Frei'lich "noch leckerer" zurückkommen werde.
Für den Gastronom ein weiter Schlag ins Gesicht. Macht er auf, muss er seinen Laden komplett bestücken. Muss er nach 3 Tagen wieder zusperren hat er seine Ware umsonst eingekauft. Zudem kommen bestimmt 50% seiner Gäste nicht, weil sie (wie ich auch) nicht extra einen Schnelltest machen lassen um zum essen zu gehen. Dann hol ich lieber ab oder bleib komplett zuhause. Macht er nicht auf, fährt der Zug möglicherweise ohne ihn. Also ganz wie früher - ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht...
Recht hat er, der Gastwirt aus Hallstadt.
Die Inzidenz für die Stadt Bamberg war schon bei 55 unten, innerhalb von nur 2 Tagen ist sie heute früh wieder bei 86. Der Landkreis ist runter auf etwas über 110. Aber warten wir mal ab, was dieser heutige warme Sonntag für Auswirkungen haben wird. Ich vermute, die Inzidenz wird landesweit förmlich in die Höhe schnellen. Dieses Hin und Her der Politik ist schlichtweg planlos, heute Auf und in 5 Tagen wieder zu. So kann vielleicht der Bayerische Landtag funktionieren, einem Geschäftsmann ist das nicht mehr zuzumuten.
Seit über einem Jahr richten sich die entsprechenden Öffnungen nach den Inzidenzzahlen. Jetzt darüber zu meckern, ist schon jammern auf hohem Niveau.
Na klar, können sich die Zahlen recht schnell ändern, was aber dann auch genau auf solche Öffnungen zurückzuführen ist.
Und @Foeds Jeder kann das Virus auch übertragen, er braucht dafür selbst keine Symptome zu haben und da sind Tests sehr sinnvoll. Denken Sie einfach auch mal an die anderen und nicht nur an sich selbst.
Dass diese Testzahlen rein gar nichts aussagen, ist manchen auch nach über einem Jahr immer noch nicht klar. Und dass die Letalität bei 0,15% liegt auch nicht.
Die Rate der an oder mit COVID19 gestorbenen Menschen liegt in Deutschland bei 2,6% nicht bei 0,15%. Das heißt über die gesamte Bevölkerungsstruktur, ist jeder 40ste, bei dem das Virus mittels PCR Test nachgewiesen wurde, gestorben.
Lesen Sie Fachartikel, keine Querdenkerparolen, dann würden Sie hier nicht absichtlich mit falschen Zahlen, um sich werfen, um Ihren persönlichen Eindruck von der Harmlosigkeit der Krankheit zu untermauern.