Hallstadt versenkt viel Geld im Boden

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Kein schöner Anblick: Die Wertstoffcontainer am Parkplatz in Hallstadts Königshofstraße. Das soll sich ändern. Foto: Ronald Rinklef
Kein schöner Anblick: Die Wertstoffcontainer am Parkplatz in Hallstadts Königshofstraße. Das soll sich ändern. Foto: Ronald Rinklef
Der Parkplatz mit den Containern an der Königshofstraße.Foto: Ronald Rinklef
Der  Parkplatz mit den Containern  an der Königshofstraße.Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Es könnten Millionen sein, die Hallstadt im Boden versenkt: für Wertstoffcontainer, die unter die Erde sollen.

Klar ist schon jetzt: Hallstadt versenkt demnächst jede Menge Geld im Boden: Um im Stadtkern im Zuge der Marktplatz-Neugestaltung weitere Parkfläche zu schaffen, wird der Parkplatz in der Königshofstraße erweitert. Dabei sollen auch die Wertstoffcontainer im Boden versenkt werden. Denn unsachgemäß entsorgter Müll sorgt an dieser exponierten Stelle regelmäßig für Beschwerden.

Zu einem schönen Hallstadt und seiner neu gestalteten Mitte gehört auch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild. Dabei stören wild deponierte Wertstoffe enorm. Konkret am Parkplatz in der Königshofstraße.

Um im Stadtzentrum nun dringend benötigte weitere Parkplätze zu schaffen, wird der Parkplatz in der Königshofstraße erweitert. Das ist möglich, weil die Stadt hier eine angrenzende Fläche erwerben konnte. Seitens des Planungsbüros wurden vier Varianten entworfen, wie die Erweiterung aussehen könnte.

Weil auf diesem Parkplatz auch Wertstoffcontainer stehen, muss deren Unterbringung in der Planung berücksichtigt werden. Der unschöne Zustand wurde in der Stadtratsitzung mehrfach kritisiert.

Vor dem Stadtrat war die Sache im Bauausschuss behandelt worden. Der hatte sich geschlossen hinter die Variante mit den versenkbaren Containern gestellt. Wie Bürgermeister Thomas Söder (CSU) dazu weiter wissen ließ, "würde es auch die Abfallwirtschaft des Landkreises schön finden", wenn Hallstadt bei den versenkbaren Wertstoffcontainern eine Vorreiterrolle im Landkreis einnehmen würde.

Die oberirdischen Lösungen belaufen sich auf Kosten zwischen 150.000 und 190.000 Euro. Die mit den versenkbaren Containern schlägt mit 330 000 Euro zu Buche.

Bürgermeister Söder verwies darauf, dass bei der Stadt Bamberg bereits versenkbare Container in Betrieb sind. Freilich, so gestand er zu, bedeuten diese anfangs einen finanziellen Mehraufwand. 15 000 Euro kostet jeder der insgesamt zehn versenkbaren Wertstoffcontainer. Für das Stadtbild hingegen sieht er eine "deutliche Verbesserung".

Durch den Ausbau des Parkplatzes gewinnt Hallstadt weitere 13 Plätze im Zentrum dazu. Bisher verfügt der Parkplatz Königshofstraße über Platz für 31 Autos. Ohne die finden sich im Stadtzentrum (Marktplatz, Lichtenfelser Straße, Marktscheune) 197.

SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Wich (SPD) befand, die Unkosten seien sehr hoch und bezweifelte, ob allein diese Art von Containern schon für mehr Sauberkeit sorgen könne. Er meinte, dann sei auch eine Kameraüberwachung erforderlich. Was weitere Kosten verursache, die an der Stadt hängen bleiben.

Der Erhöhung der Parkplatz-Anzahl begrüßte Claudia Büttner namens des Bürgerblocks ausdrücklich. Doch fehlte ihr eine Berechnung der Folgekosten. Sie hatte sich in der Sitzung "noch Konkreteres" erwartet.

Im Sinne einer Gleichbehandlung sprach Werner Pflaum (SPD) auch die Ausstattung der anderen, bis zu neun restlichen Container-Standorte an, da sei man dann schnell bei "zwei, drei Millionen Euro", rechnete er vor.

Claudia Büttner forderte dann mit einem Antrag zur Geschäftsordnung, den Tagesordnungspunkt noch einmal zurückzustellen und die angesprochenen Fragen zu klären. Das forderte für die SPD auch Heiko Nitsche.
Was allerdings bei einem 10:10-Votum als abgelehnt galt.

Namens der CSU dankte Veit Popp für die schnelle Planung. Er sieht die Chance, nun am Königshofstraßen-Parkplatz in das Thema versenkbare Container einzusteigen. Er forderte aber auch: "Die Dinger müssen ausreichend dimensioniert sein." Er zeigte sich überzeugt: "Es wird deutlich besser aussehen."

Rita Deusel (Bürgerblock) hingegen meinte, das sei bei nicht versenkbaren Containern auch nicht anders. Sie forderte generell einen anderen Standort, statt den in der Königshofstraße und eine Reduzierung der Standorte.

Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf (Bürgerblock) fasste den Tenor im Gremium zusammen: "Wir sind uns einig, dass der jetzige Zustand untragbar ist."

Hans Partheimüller (CSU) gab auf den Weg, Fragen der Entwässerung mit abzuklären, wie es sich bei versenkten Containern angesichts von Regenwasser oder geschmolzenem Schnee verhält.

Sein Parteikollege Joachim Karl gab in Richtung Kameraüberwachung zu bedenken, dass man sich genau erkundigen müsse, unter welchen Bedingungen das möglich ist.

Die Anregungen und Bedenken flossen letztlich auch in die modifizierte Beschlussvorlage ein. So wurde einerseits die 330.000 Euro teuere Lösung mit den versenkbaren Containern beschlossen. Zuvor sollen andererseits auch die technischen Möglichkeiten der Entsorgung mit dem Landkreis abgeklärt werden. Schließlich ist noch zu überprüfen, ob eine Entwässerung der Containeranlage nötig ist. 13:7 lautet hier das Stadtratsvotum.


Kommentar: Wenn alles voll ist

ie Absicht, im Zentrum für Ordnung zu sorgen ist löblich. Doch irgendwann werden auch unterirdische Container ihr Fassungsvermögen erreichen. Wer gekommen ist, um Müll los zu werden, nimmt ihn sicher nicht mehr mit. Stattdessen wird bestimmt Kreativität darauf verwendet, Kameras auszutricksen.
Eine Chance wäre es möglicherweise, für entsprechend große Dimensionen und häufige Abfuhr zu sorgen.
Das gilt auch für herkömmliche Container. Ob Wertstoffentsorgung an dieser Stelle überhaupt optisch vertretbar ist, lässt sich fragen. Auf jeden Fall versenkt Hallstadt eine Menge Geld im Boden.