Hallstadt - Gundelsheim? Das wird dauern!

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Das Luftbild zeigt die Kreisstraße zwischen Hallstadt und Gundelsheim (Blick hier aus Richtung Gundelsheim). Ab Mai ist sie wegen Bauarbeiten gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
Das Luftbild zeigt die Kreisstraße zwischen Hallstadt und Gundelsheim (Blick hier aus Richtung Gundelsheim). Ab Mai ist sie wegen Bauarbeiten gesperrt. Foto: Ronald Rinklef
Die Kreisstraße, Blickrichtung HallstadtFoto: Ronald Rinklef
Die Kreisstraße, Blickrichtung HallstadtFoto: Ronald Rinklef
 
Die Kreisstraße Blickrichtung GundelsheimFoto: Ronald Rinklef
Die Kreisstraße Blickrichtung GundelsheimFoto: Ronald Rinklef
 
Die Kreisstraße von obenFoto: Ronald Rinklef
Die Kreisstraße von obenFoto: Ronald Rinklef
 

Wer von Hallstadt nach Gundelsheim will, muss in Kürze und wohl bis in den Herbst hinein mit längerer Fahrzeit rechnen: Die Kreisstraße wird ausgebaut.

Die Gundelsheimer lassen keinen Zweifel daran, dass sie sich eigentlich etwas anderes gewünscht hätten und auch hatten: Damit Radfahrer zwischen Gundelsheim und Hallstadt sicherer unterwegs sind, hatte die Ein-Ort-Gemeinde - auch unterstützt von Hallstadt - jahrelang um den Bau eines begleitenden Radwegs und eine Entschärfung der kurvenreichen Kreisstraße gerungen.

Dieses Vorhaben scheiterte letztlich an den komplexen Eigentumsverhältnissen und der Vielzahl an die Straße angrenzender Flurstücke, von denen man Teile gebraucht hätte. Die Mehrzahl der Grundstücksbesitzer zeigte sich nicht verkaufsbereit. Enteignung wäre ein Mittel der Wahl, aber ohne Erfolgsgarantie, Enteignungsverfahren ziehen sich zeitlich hin.

Da die Kreisstraße BA 5 ihrerseits jedoch dringend saniert werden muss, wurde unter Federführung von Landrat Johann Kalb (CSU) vor knapp zwei Jahren die Lösung erarbeitet, dass die BA5 nun ertüchtigt wird. Dafür, dass die Radfahrer diese Straße nicht mehr nutzen müssen, soll dann eine Radverbindung auf einem bestehenden und auszubauenden Wirtschaftsweg erfolgen, wofür noch ein kleiner Lückenschluss nötig ist. Der Wirtschaftsweg liegt jedoch abseits der Kreisstraße und bedeutet eine längere Strecke für die Radler. Zudem muss auf Gundelsheimer Seite erst eine Anbindung an den Wirtschaftsweg geschaffen werden.

Sie sei froh über den Weg, tat Grünen-Gemeinderätin Maria Tadda in der Gundelsheimer Gemeinderatssitzung kund. Was Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) so kommentierte, "gar nichts wäre noch schlimmer".

Eine Frage, die den Gundelsheimer Gemeinderat beschäftigt, ist die Umleitungsstrecke. Fürs Gremium ist es klar, dass etliche wohl nicht auf der offiziellen Route bleiben, sondern auf die Verbindung über Kramersfeld setzen.

Man müsse sehen, dass die Kramersfelder Strecke in Ordnung ist, befand CSU-Rat Andreas Hergenröder. "Die Kramersfelder werden sich freuen", merkte Bürgermeister Jonas Merzbacher (SPD) ironisch an. Wobei diese knapp 500 Meter lange Gemeindestraße zwischen Gundelsheim und dem Bamberger Stadtteil Mängel hat: "Die Straße ist schlecht", lautet die Feststellung des Bürgermeisters. Schon lange meint Gundelsheim, die Trasse sollte eigentlich Kreisstraße werden. Man wollte die Straße gerne loswerden, "aber keiner will sie", so Merzbacher.

Auf Nachfrage war im Landratsamt zu erfahren, dass die Arbeiten, die in zwei Abschnitten erfolgen, in der ersten Maiwoche beginnen und im Oktober abgeschlossen sein sollen. Die Umleitungsstrecke führt von Gundelsheim über Lichteneiche, über die Staatsstraße nach Bamberg bis zum Berliner Ring und dann stadtauswärts in Richtung Hallstadt/Breitengüßbach, analog in umgekehrter Richtung. Über Kramersfeld wird kein Umleitungsverkehr ausgeschildert, ist aus dem Landratsamt zu vernehmen.

Die Kosten für die Maßnahme sind mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt, Grunderwerb ist keiner erforderlich. Vorgesehen ist eine Erneuerung der Straße im Vollausbau auf der gesamten Strecke (1,8 Kilometer). Etwa 3000 Fahrzeuge sind täglich auf dieser Strecke unterwegs, so das Amt auf Nachfrage. Die Vollsperrung nutzt übrigens die Autobahndirektion, um an der Brücke Sanierungsarbeiten vorzunehmen.

Was den Radweg betrifft, so das Amt weiter, sollen Hallstadt und Gundelsheim eine Planung vorlegen. Danach wird der Kreis in Gespräche mit den beiden Kommunen eintreten, wie eine Unterstützung aussehen könnte.

In der Sitzung im Gundelsheimer Gemeinderat wurde einmal mehr thematisiert, dass man sich im Zuge des Kreisstraßenbaus die Errichtung einer Verkehrsinsel am westlichen Ortseingang wünscht. Vor 2019 wohl kaum eine realistische Chance, gab Bürgermeister Merzbacher zu verstehen.

Dass es zwischen Hallstadt und Gundelsheim endlich vorangeht, begrüßt auch Hallstadts Bürgermeister Thtomas Söder (CSU). "Das finde ich sehr gut." Das bezieht sich auch auf die Tatsache, dass die Kreisstraße nun sicherer und im Verlauf entschärft wird. Die Dinge seien nun geregelt und zwischen den Gemeinden und Landkreis "gut abgestimmt", findet er.

Im Zuge der Arbeite an der Kreisstraße wird der Landkreis auch den Lückenschluss auf dem Wirtschaftsweg, etwa 80 Meter, vollziehen weiß Söder. Der Ausbau des zwischen drei und 3,5 Meter breiten Weges wird jedoch erst in der letzten Bauphase der Straße erfolgen, damit nicht eine Ausweichroute für Autofahrer entsteht. Radfahrer und landwirtschaftliche Gefährte können die Trasse mit dem Lückenschluss nutzen.


Ein weiteres Verkehrsthema der Gundelsheimer Sitzung war dann noch der seitens der Autobahndirektion geplante Ausbau von Rastplätzen. In diesem Zusammenhang möchte Gundelsheim weiteren Lärmschutz, dies auch mit Blick auf das gerade entstehende neue Baugebiet. Aus den Reihen des Gremiums kam dazu der Wunsch nach einer Verlängerung des Lärmschutzes auch entlang der A 70. Wofür der Bürgermeister jedoch wenig Chancen sieht, da man dabei ebenfalls das Gebiet Bergwiesen erfassen müsse, wobei für effektiven Lärmschutz etliche hundert Meter nötig werden. Man müsse auf jeden Fall noch einmal mit der Autobahndirektion in Sachen Lärmschutz und Lückenschluss diskutieren, steht für Merzbacher in dieser Angelegenheit fest.

Merzbacher stellte fest, das Problem Lärmschutz sei in Gundelsheim lange unterschätzt worden . Früher hatte man "eine kleine Straße" - nun eine Verkehrsachse mit europaweiter Bedeutung.