Eine Frau wollte im Hallstadter Einkaufszentrum einkaufen gehen. Das Problem: Sie hatte keinen Mundschutz dabei - und zeigt sich wenig einsichtig.
Am Mittwochnachmittag (27.05.2020) machte sich eine Frau in Hallstadt (Kreis Bamberg) auf, ihren Einkauf zu erledigen - ohne Mundschutz. Wie die Polizeiinspektion Bamberg-Land mitteilt, mussten die Beamten letztendlich eingreifen. Ebenfalls in Oberfranken brach eine 87-Jährige vor kurzem das gegen sie verhängte Hausverbot eines Einkaufszentrums - und das noch ohne Mundschutz.
Die 51-Jährige ging dafür im Einkaufszentrum „Market“ in einen Supermarkt um ihre Besorgungen zu erledigen. Trotz wiederholter Hinweise von Mitarbeitern des Supermarkts, einen Mundschutz aufzusetzen, oder falls sie dem nicht nachkommen will, den Markt zu verlassen, weigerte sich die Frau vehement den Forderungen nachzukommen.
Einkaufen ohne Mundschutz: Polizei musste eingreifen
Deswegen verständigten die Mitarbeiter die zuständige Polizeiinspektion Bamberg Land. Die konnte die Situation dann auflösen.
Die 51-Jährige erwartet nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und wegen dem Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz.
Bei jungen Männern und Frauen mittleren Alters öfters zu beobachten. Ein Wunder, dass die Polizei gekommen ist.
Weil es auch ein Schmarrn ist! Jeder Zwölftklässer mit rudimentären Grundkenntnissen in Stochastik kann ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, jemandem zu begegnen, der SarCov2-positiv ist. (ok, früher konnten die das jedenfalls.)
Es derart unwahrscheinlich bei der aktuellen Prävalenz, dass die Maßnahme auch angesichts der recht überschaubaren Gefährlichkeit des Virus vollkommen überzogen ist.
egal...
... ein guterrr deutscherrr Bürrrger hält sich an die Gesetze
Ich spiele mal a weng mit den Zahlen und der Binomialverteilung:
Wir haben heute 8989 Infizierte in Deutschland bei 83,02 Millionen Einwohnern, was zu einer Grundwahrscheinlichkeit von 0,0108275 % führt.
Nehmen wir mal vollkommen überzogen an, dass dreimal so viel Infizierte herumlaufen als wir gemessen haben, was zu einer Eintretenswahrscheinlichkeit von 0,0324825 % führt.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, mindestens einem Infizierter zu begegnen, wenn man z.B. am Tag 100 Menschen trifft. Das ist wohl recht viel, die wenigsten von uns sind in diesem Bereich.
Dafür bemühen wir eine Binomialverteilung, berechnen die Wahrscheinlichkeit q 0 zu treffen und ziehen diese von 1 ab, also p=1-q. Diese ist in diesem Fall dann 3,19 %.
Das unter der Voraussetzung, dass die Dunkelziffer dreimal so hoch ist wie die gemessene Anzahl, wir 100 Personen am Tag richtig nah treffen UND diese Personen sich nicht haben testen lassen, also alle miteinander symptomfrei durch die Gegend laufen, was auch reichlich überzogen erscheint.
Bei zehn nahen Treffen 0,032435 %.
Bei weitem nicht jeder enge Kontakt führt zur Infektion. Auch hier wäre die Wahrscheinlichkeit weiter zu reduzieren.
Wenn wir annehmen, dass die vielen symptomfreien Infizierten, derentwegen Maskenpflicht besteht auch wieder den gleichen Anteil an symptomfreien Infektionen erzeugen, dann hätten reduziert sich das Erkrankungsrisiko weiter.
Die Gefahreneinschätzung kann somit jeder selber treffen. Es stellt sich die Frage, ob der materielle und psychische Aufwand unter diesen Bedingungen gerechtfertigt ist.
Warum solche Modelle nicht in den vielen Dashboards in denen so dramatisch die exponentielle Ausbreitung und Überlastung der Intensivmedizin dargestellt wurde, für jeden zugänglich angeboten wurden, verstehe ich nicht. Um zu erreichen 50%, muss ich aktuell 2150 Menschen nah begegnen.