Gudrun Bauer-Besslein zeigt neue Werke

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Gudrun Besslein-Bauer in ihrem Ateliermuseum an der Nonnenbrücke. Dort wirkten bereits ihre Eltern. Foto: pr
Gudrun Besslein-Bauer in ihrem Ateliermuseum an der Nonnenbrücke. Dort wirkten bereits ihre Eltern.  Foto: pr
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Wieder einmal zeigt Gudrun Besslein-Bauer in ihrem Ateliermuseum an der Nonnenbrücke aktuelle Werke. Es sind Früchte imaginärer und realer Reisen.

Die interessantesten Reisen sind die im eigenen Kopf, heißt es. Das ist sicher nicht ganz falsch, doch muss man den Satz nicht dogmatisch sehen. Gudrun Besslein-Bauer tut das nicht. Die Bambergerin, Tochter der Künstler Robert und Ina Bauer-Haderlein, die ihr (haupt-)berufliches Leben in Erlangen verbrachte und dort wohnt und ihr Arbeitsatelier eingerichtet hat, pflegt die elterliche Wohnung an der Nonnenbrücke. Dort ist ein "Ateliermuseum" eingerichtet ganz im Geiste E.T.A. Hoffmanns, der hier auch einmal wohnte. Und ab und an öffnet dieses Ateliermuseum seine Pforten. Immer dann, wenn die Kunsterzieherin im Ruhestand und Mitglied des Berufsverbands Bildender Künstler neue Werke geschaffen hat. Morgen ist es wieder so weit, wenn die Künstlerin zur Vernissage der Ausstellung mit dem Titel - es ist eher ein Arbeitstitel - "Antike Fragmente" am Samstagnachmittag einlädt.
Ja, es sind Reisen, von denen sie inspiriert wurde zu den aktuellen Werken in den für ihr Schaffen charakteristischen Erdfarben. Sie arbeitet mit Mineralfarben und Schelllack, mitunter Spuren von Blattsilber in Schichttechnik. Reliefartig erheben sich schließlich Gebilde auf dem Papier, die an Architektur erinnern. Es ist jedoch eine fragmentarische Architektur, eine nur in der Fantasie existierende vielleicht, wie fremde Planeten in der Vorstellung der Science Fiction.
Verwurzelt jedoch auch wieder in der Realität, in antiken Stätten, die Besslein-Bauer auf zahlreichen Reisen besucht hat: Pompeji, Palmyra, Petra und viele andere. Zerstört zum Teil durch natürlichen Verfall, aber auch durch Raubgrabungen, Krieg und barbarische Zerstörungslust radikaler Muslime. So gesehen, ist ihre Arbeitsweise, die auch fotografische Elemente in ihre "Palimpseste" einfügt, sehr aktuell und angemessen.
Letzten Endes fügen sich die Fragmente ihrer "archäologischen " Arbeitsweise erst im Auge bzw. Hirn des Betrachters zusammen. Man sollte sich jedoch nicht von den warmen Farben, den manchmal idyllisch scheinenden Landschaften täuschen lassen: In den Wüsten- und Gerölllandschaften waltet nicht nur die Majestät des Anorganischen, es droht auch etwas Dämonisches, karge, menschenleere Ödnis und Einsamkeit.