Grünes Licht für Wohnblock am Kunigundendamm in Bamberg

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Am Kunigundendamm in Bamberg kann das zeitweise umstrittene Wohngebäude entstehen: Der Investor hat in dem Verfahren auf ein Geschoss verzichtet und die Tiefgaragenzufahrt verlegt. Darstellung: Klappan-Gruppe/Archiv
Am Kunigundendamm in Bamberg kann das zeitweise umstrittene Wohngebäude entstehen: Der  Investor hat in dem Verfahren auf ein Geschoss verzichtet und die Tiefgaragenzufahrt verlegt. Darstellung: Klappan-Gruppe/Archiv

Der Bausenat der Stadt Bamberg hat den Plänen für ein Wohngebäude am Kunigundendamm zugestimmt - doch nach wie vor finden nicht alle das Projekt gut.

Jetzt ist es entschieden: In Bamberg entsteht ein neuer Wohnblock - es ist das wohl größte Wohnhaus, das in der Stadt seit langem gebaut wird. Geplant ist das vier- bis achtgeschossige Gebäude am Kunigundendamm auf dem ehemaligen Gelände des Autohauses Sperber. Das Unternehmen war in diesem Sommer an den Berliner Ring umgezogen.

Dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das "Hochhaus" am Kunigundendamm hat der Bausenat der Stadt in der vergangenen Woche zugestimmt. Somit könnten die Arbeiten am Kunigundendamm schon ab kommendem Jahr beginnen.

Sozialklausel im Gebäude

Geplant sind vom Investor, der MUC Wohnbau Bamberg GmbH, einem Unternehmen der Bamberger Klappan-Gruppe, rund 120 Wohnungen. Davon sollen 20 Prozent (rund 24 Wohnungen) als sozialer Wohnraum mit einer günstigeren Kaltmiete von 8,09 Euro pro Quadratmeter garantiert werden - die Sozialklausel wird, vertraglich gesichert, im Gebäude erfüllt. Für die Sozialklausel im Haus hatten sich vor allem die Grünen eingesetzt. Ursprünglich sollte die Klausel ersatzweise in Gaustadt erfüllt werden. Dass es nun anders kommt, freute einmal mehr Ursula Sowa (GAL): "Das ist der richtige Weg, ich hoffe, es macht Schule." Die Sozialklausel soll ab Bezugsfertigkeit für 20 Jahre Bestand haben.

Bei der Höhe des umstrittenen Gebäudes mussten die Planer Kompromisse eingehen. Ursprünglich waren neun Geschosse am Kunigundendamm vorgesehen. Nun ist das Gebäude um ein Geschoss geschrumpft. Auch die komplette Erschließung ist jetzt am Kunigundendamm geplant, dort soll eine eingehauste Tiefgaragenzufahrt entstehen.

Die Größe des Hauses passt aus Sicht der Verwaltung grundsätzlich in die Umgebung: Im Nachbarhaus nördlich des ehemaligen Sperber-Geländes gibt es zehn und im so genannten Ypsilon-Haus am Luitpoldhain acht Geschosse. Das in sich gegliederte Gebäude solle zwischen den Bebauungen im Süden und Norden vermitteln. Vor allem Anwohner hinter dem geplanten Wohnblock hatten sich aber gegen die Größe des Baukörpers gewehrt, unter anderem aufgrund des befürchteten Schattenwurfs.

Kompromiss überzeugt nicht alle

"Ich meine, dass die vorgenommenen Änderungen sehr positiv ausfallen", sagte im Bausenat Franz-Wilhelm Heller von der CSU-Fraktion. Es könnten nun viele Wohnungen geschaffen werden. So sah es auch Heinz Kuntke (SPD): Er habe zwar Verständnis für den Ärger der Anwohner, "dafür, dass ihnen ein achtstöckiges Gebäude vor die Nase gestellt wird", doch müsse man mit einem Kompromiss leben. Alle Anregungen seien von Seiten der Stadt aufgegriffen worden, um den sozialen Frieden herzustellen. Dass der Investor die Sozialklausel erfüllt, war laut Kuntke mit entscheidend dafür, dass die SPD nun Grünes Licht geben könne. Die Fraktion drückt aufs Tempo: "Wir hoffen, dass das Vorhaben schnell verwirklicht wird."

Die Begeisterung für das Projekt kann die Bamberger Allianz (BA), als einzige Fraktion im Stadtrat, nicht teilen: Der Gruppierung ist das Gebäude nach wie vor viel zu wuchtig. "Es hat eine erdrückende Wirkung, so etwas kann man dort aus unserer Sicht nicht sehen", begründete Michael Bosch von der BA-Fraktion die Ablehnung.