Im Bamberger Rathaus wird an einer Neuordnung für den Wochenmarkt in der Fußgängerzone getüftelt. Ziel ist eine Lösung, mit der die Beschicker leben können und die auch die ansässigen Geschäftsleute zufrieden stellt. Sie fühlen sich vom Passantenstrom abgehängt.
Jetzt muss es Christine Feldbauer richten. Die Leiterin des städtischen Ordnungsamts soll eine Lösung finden, wie das Neben- und Miteinander der Geschäftsleute am Grünen Markt und der Markthändler vor ihren Türen und Schaufenstern reibungsloser funktionieren könnte.
Zu beneiden ist die Amtsleiterin nicht um diese Aufgabe, denn der Konflikt schwelt, seit der Wochenmarkt vom Maxplatz vor die Martinskirche gezogen ist. Das ist gut zehn Jahre her. Immer wieder hörte man seither Klagen aus den Reihen der fest ansässigen Händler gegen die "Mauer" aus Marktständen vor den Geschäftshäusern.
Neu hochgekocht ist das Problem während des Weihnachtsmarkts 2014, als sich die Geschäftsleute in der östlichen Häuserzeile vollends abgeschnitten sahen vom Fußgängerstrom zwischen Obere Brücke und Maxplatz und somit von den Umsätzen. Zornige Briefe von Karl-Hans Hartmann, dem Inhaber des alteingesessenen gleichnamigen Damenmodengeschäfts am Haus Nummer 6, brachten das Thema zurück auf die Tagesordnung von Politik und Verwaltung.
Protest löst Antrag aus Hartmanns Protest löste einen Antrag der Freien Wähler aus: Der Oberbürgermeister möge dem Stadtrat Alternativen zur geltenden Marktaufstellung aufzeigen. An Christine Feldbauer ist es nun, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten und der Politik möglichst im April zu präsentieren.
Sie strebt einen Kompromiss an und will auf der Suche danach Gespräche mit allen Beteiligten führen. Die ersten fanden schon statt.
Im Ordnungsamt, das auch für die Bamberger Märkte zuständig ist, sieht man sehr wohl die Folgen des Strukturwandels - Stichwort Online-Handel - für alle, die ihr Geld in den Innenstädten verdienen müssen. Feldbauer wörtlich: "Wir nehmen die Sache sehr ernst. Wir sehen, dass an beiden Seiten Existenzen dranhängen."
Die beiden Seiten: Das sind zum Einen Geschäftsleute wie Hartmann oder die ihm benachbarte Hutmacherin Julia Schneider-Koch, die in der 1a-Lage Fußgängerzone zwar hohe Mieten zahlen, sich durch den Markt aber vom Passantenstrom abgehängt und in eine 1b-Lage, wenn nicht gar in eine 1c-Lage verdrängt sehen.
Auf der anderen Seite stehen die Marktbeschicker, die auch schon wesentlich bessere Zeiten erlebt haben und gern an der aus ihrer Sicht optimalen Stand-Anordnung festhalten würden.
Verständnis für die jeweils andere Seite Immerhin: Beide Seiten zeigen Verständnis für die Klagen und Sorgen der jeweils anderen. Sowohl Hartmann, der sich zum Sprecher der ansässigen Geschäftsleute gemacht hat, als auch Fatih Sahin namens der Obst- und Gemüsehändler hoffen auf einen für alle tragbaren Kompromiss.
Die aus beider Sicht beste Lösung wäre es, die Stände einfach weniger eng zu stellen. Dann wäre dazwischen genug Luft, könnten Fußgänger aus der Mitte des Grünen Marktes nach rechts und links zu den Läden und Schaufenstern wechseln und umgekehrt.
Was so einfach klingt, scheint schwer umsetzbar zu sein. Man habe es auf der Strecke zwischen Karstadt und Gabelmann mit vielen Gegebenheiten zu tun, die jede Änderung schwierig machen, heißt es im Ordnungsamt: "Alles in diesem Bereich hat Auswirkungen auf alles in diesem Bereich."
Da seien zum Beispiel die Standorte der Leuchten und der versenkbaren Elektrik und nicht zuletzt frei zu haltende Rettungswege. Knackpunkt ist die Einmündung der Jesuitenstraße in den Grünen Markt: Die Feuerwehr müsse in der Lage sein, die Kurve mit ihrem Drehleiterfahrzeug zu nehmen, und zwar in beide Richtungen.
Seit die Martinskirche saniert wird, geht es an dieser Stelle wegen der Baustelleneinrichtung noch enger zu als sonst.
Mit der Folge, dass der Markt als Ganzes ein Stück nach Osten gerückt werden musste und den Geschäftshäusern noch näher kam.
Die Reaktionen von dort sind nicht ausgeblieben.
Matthäus 21,12-13
Eine der wenigen Stellen, in denen der Bibelleser Jesus wütend erlebt. Der kann es nicht mit ansehen, wie im (baufälligen) Haus Gottes Handel betrieben wird und schmeißt die Händler mit aller Deutlichkeit hinaus.
"Jesus ging in den (maroden) Tempel und trieb alle Händler und Käufer hinaus; er stieß die Tische der Obst- und Gemüsehändler um und sagte: "Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber macht daraus eine Räuberhöhle."
wenn man die Stände der Gemüsehändler Rücken an Rücken in die Mitte des Grünen Marktes stellen würde, falls die Lösung von schumannba nicht akzeptiert wird?
Die Markthändler gehören auf den Maxplatz, ebenso die Erzeuger in der Hauptwachstraße und am Samstag auch der Bauernmarktbeschicker. Dann kommt Leben auf den Platz. Allerdings muss den Händlern garantiert werden dass sie nicht vertrieben werden wenn wieder ein Event oder Spaßveranstaltung bevorsteht. Zusätzlich wäre eine Rotation ( Platztausch) angebracht und zu gewährleisten dass jeder mal vorne steht. Sollte jedoch ein Händler drohen das geht nicht dann gehen wir nach Hallstadt so wird sich sicher für seinen Platz ein anderer finden. Über die Frage des Angebotes will ich her nichts sagen da gäbe es viele Möglichkeiten. Ich sag nur mal Naschmarkt ect.
aber man muss auch die Wetterverhältnisse dort kennen.
Der Maxplatz glänzt halt durch seltsam verstärkte Winde und vor allem teils ungehinderte Sonneneinstrahlung. Ob das so gut ist für des Gmüse? Ich bin mir da gar nicht so sicher.
Die Hauptwachstraße wundert mich eh scho ewig lang. Da kann kein Rettungswagen gscheit durch, wenn des mal nötig ist. War das nicth ein Grund warum bei Bamberg zaubert die Händler vom Gabelmann weg sollten? Es ist schon ne Gedränge wenn der Geldtransporter ausgerechnet Samstag mittag mitten durch fahren muss. Andererseits ist es schon ein Flair bei den Herstellern so hautnah einkaufen zu können.
warum denn immer gar so umständlich und weltfremd
zu was haben wir denn den großen häßlichen Maxplatz, der dringend Besucher und Leben braucht. Schmeißt dort die nervenden Stände von den professionellen Bettlerfirmen der Hilfsorganisationen weg und siedelt alle Wohnwagenhändler dort an. zu was müssen denn die auch noch bei den Gemüsehändlern im Weg rumstehen? und schon ist der Platz da um die Obsthändler etwas weiter auseinander zu stellen.
Alles wird lockerer und die Läden verdienen auch wieder was. Am Wochenende kommt man ja fast gar nicht mehr nach hinten durch. Ganz bescheuert ist auch, dass der eine Gmüsestand sogar den Durchgang beim Gabelmoo total zugestellt hat. Mein Kinderwagen kommt da nicht mehr durch.
Warum man noch irgend ne Lösung überlegen muss, fragt man sich schon. Typisch Ordnungsamt eben. Kein Wunder bei dem genialen Chef mit den "geistreichen" Pfandringchen.