Geschäfte auf der Herbstmesse könnten besser gehen

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Das Foto entstand vergangene Woche, als Regen das Seine dazu beitrug, dass die Marktstände auf dem Maxplatz wenig besucht waren. Foto: M. Hoch
Das Foto entstand vergangene Woche, als Regen das Seine dazu beitrug, dass die Marktstände auf dem Maxplatz wenig besucht waren. Foto: M. Hoch
Georg Fischer an seinem Süßwarenstand Foto: Matthias Hoch
Georg Fischer an seinem Süßwarenstand  Foto: Matthias Hoch
 

Die rückläufige Kundenfrequenz in der Innenstadt bekommen auch die ambulanten Händler zu spüren.

Die Bamberger Herbstmesse kämpfe halt mit den selben Problemen wie der örtliche Einzelhandel: An den Ständen auf dem Maxplatz könne nicht mehr los sein, wenn die Leute nicht mehr in die Stadt kommen - entweder, weil sie zu alt und nicht mehr mobil sind, oder weil sie im Internet oder auf der "grünen Wiese" einkaufen. Das sagt Georg Fischer, der Vorsitzende der Bezirksstelle Bamberg im Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller, wenn man von ihm wissen will, wie die Herbstmesse läuft. Sie dauert noch bis Samstag.

Mit seinem Süßwarenstand steht Fischer auch heuer wieder vorne rechts auf dem Maxplatz, Rücken an Rücken mit den Telefonstelen. Wenn er von dort aus zwischen den dekorierten Lebkuchenherzen hindurch über den Maxplatz schaut, erblickt er viele Lücken zwischen den Ständen und an der Nordseite viel leeren Raum.
 


2006 kamen noch 60 Beschicker

Doch er versichert: Die Zahl der Händler sei nicht weiter gesunken. Auch wenn man als Besucher einen anderen Eindruck hat - laut Fischer sind es seit einigen Jahren gleich bleibend so um die 25 Kollegen, die den traditionellen Bamberger Marktterminen im Frühjahr und Herbst die Treue halten.

Weil es noch vor zehn Jahren über 60 Händler waren und damit es in Zukunft nicht noch weniger werden, kommt die Stadtverwaltung den Beschickern inzwischen finanziell entgegen. Sie hat seit zwei Jahren die Standgebühren für Herbst- und Frühjahrsmesse nicht erhöht, während sie für andere Märkte gestiegen ist.

Auch 2017 will die Kommune die Beschicker der beiden Traditionstermine nicht stärker belasten, um den Fortbestand der Märkte zu gewährleisten. Das bestätigt auf Anfrage Christine Feldbauer, die Leiterin des auch für das Marktwesen zuständigen Ordnungsamtes.

Das in Teilen etwas altmodisch wirkende Sortiment der Märkte hat aus Sicht der Ordnungsamts-Leiterin nach wie vor seine Berechtigung: "Es muss auch für Kittelschürzen ein Angebot geben."

Anders äußert sich Ulrike Siebenhaar, die Leiterin der städtischen Pressestelle. Sie meint, dass die Händler bessere Geschäfte machen würden, wenn ihr Angebot zeitgemäßer wäre. Der italienische Markt oder der deutsch-niederländische Stoffmarkt sind für sie zwei Beispiele dafür, dass Märkte nach wie vor viel Publikum haben können, wenn sich das Sortiment am Bedarf orientiert.

Fischer dagegen glaubt nicht, dass die Herbst- und Frühjahrsmessen mit einem veränderten Sortiment besser frequentiert wären. Die Märkte seien das Spiegelbild des stationären Einzelhandels und sei mit den selben Problemen konfrontiert. Man kämpfe den selben Kampf: gegen die Konkurrenz im Internet und gegen die kostenlosen Parkplätze in den Gewerbegebieten auf der "grünen Wiese".

Bamberg kann nach seinen Worten noch froh sein, dass es in der Innenstadt so viele Arztpraxen gibt. Sie würden viele Menschen anziehen, behauptet Georg Fischer. Er will beobachtet haben, dass es am Mittwoch Nachmittag, wenn manche Praxis geschlossen ist, rund um den Maxplatz noch ruhiger ist als an den anderen Tagen.
 


"Niemand wird gezwungen . . ."

Auch wenn die Geschäfte auf der Bamberger Herbstmesse schon deutlich besser gegangen sind - Grund zur Klage haben die Beschicker anscheinend keinen. Fischer jedenfalls ist überzeugt, dass seine Kollegen nicht nach Bamberg kommen würden, wenn es sich für sie nicht rentieren würde. "Wir zwingen niemanden."

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