Fünf Meter hohe Wände mitten in Hallstadt

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Links und rechts am Bildrand werden beim ICE-Bau Lärmschutzwände gebaut, fünf Meter hohe. Alle Fotos: Barbara Herbst
Links und rechts am Bildrand werden beim ICE-Bau Lärmschutzwände gebaut, fünf Meter hohe. Alle Fotos: Barbara Herbst
 
 
Diesen Zugang zu Gleis 1 wird man nicht mehr benötigen.
Diesen Zugang zu Gleis 1 wird man nicht mehr benötigen.
 
Das Thema Parken überlässt die Bahn der Stadt
Das Thema Parken überlässt die Bahn der Stadt
 
Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten gibt es später nur noch über einen einzigen, den Mittelbahnsteig.
Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten gibt es später nur noch über einen einzigen, den Mittelbahnsteig.
 
Auch hier werden hohe Lärmschutzwände stehen
Auch hier werden hohe Lärmschutzwände stehen
 
Blick RichtungSüden
Blick RichtungSüden
 

Beim Ausbau der Strecke durch Hallstadt sind aktive Schallschutzmaßnahmen vorgesehen. Die Bahn stellte ihre Planungen vor. Hallstadter vermissen dabei die Berücksichtigung eines Behindertenaufzugs.

2018 ist gar nicht mehr so weit weg. 2018 soll die ICE-Strecke auch durch Hallstadt gebaut werden. Einblick in das, was dabei auf die Stadt zukommt, gaben Experten der DB Netze, mit Projektleiter Dieter Thormann an der Spitze. Beim Ausbau der Strecke Nürnberg- Erfurt gehört der Bereich in Hallstadt zu dem abschnitt, der zwischen hier und Zapfendorf verwirklicht wird.

Der Ausbau bedeutet für die Stadt die Aufstockung der bestehenden Gleise um zwei weitere, so dass die Trasse künftig vier davon umfassen wird. Um den Zeitrahmen einzuhalten, bleibt eine mögliche Umplanung in Bamberg etwa die so genannten Ostumfahrung, die dann auch auf Hallstadt Auswirkungen haben würde, beim weiteren Vorgehen also im Planfeststellungsverfahren zunächst unberücksichtigt.


Anderer Aufprallschutz

In ihrer bestehenden Form soll auch die Autobahnbrücke bleiben, auf der die A 70
verläuft. Gleiches gilt für die unmittelbar dahinter befindliche Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Vor der Autobahnbrücke wiederum werden Aufprallschutz-Vorrichtungen modifiziert. Sichtbarste Veränderungen der neuen ICE-Trasse werden die Lärmschutzwände sein.

Diese beruhen auf gesetzlichen Vorgaben. In dem Bereich, in dem zwischen den Gleisen eine Mittelwand angebracht wird, sind die äußeren Wände zwischen zwei und drei Meter hoch.

Auf eine Mittelwand wird am Mittelbahnsteig (dem einzigen und etwa 210 Meter langen) verzichtet. Er bedient beide Richtungen, weshalb die Lärmschutzwände westlich und östlich der Gleise dann bis zu fünf Meter hoch werden.
Der Zugang zu dem Bahnsteig bleibt wie er derzeit ist, also von der Unterführung her. Die Hoffnungen Hallstadts auf einen behindertengerechten Zugang, und damit konkret auf einen Aufzug machten die Bahn-Experten zunichte. Dafür würden die Ein- und Aussteigezahlen (täglich 1000) nicht ausreichen. Sie sicherten aber zu, dass ihre Maßnahmen so realisiert werden, dass ein nachträglicher Aufzugbau möglich ist.

Ungelöst bleibt aus Sicht der Bahn auch die Parkplatzfrage, hier werden keine eigens geschaffen. Gewisse Herausforderungen werden die Arbeiten nahe des Sportgeländes (TVH) bedeuten, da die Bahn relativ nahe an das Sportgelände heran muss. Ansonsten werden Straßen und Wege gegebenenfalls verlegt und neu an die vorhandenen Verkehrswege angebunden. Verlegt werden müssen auch verschiedene Durchlässe.

Auf den äußeren, also den ICE-Gleisen selbst, werden Geschwindigkeiten bis 200 Stundenkilometer möglich sein, auf den inneren, auf denen Güterverkehr rollt, ist das Tempo auf 160 Kilometer pro Stunde begrenzt.
Ein Überholgleis Richtung Norden wird es dann in Breitengüßbach, in einem so genannten Überholbahnhof geben.

Einhausung zu teuer

Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf (BB) meinte angesichts der Topografie böte sich für den Schallschutz eine Einhausung an. Dieser erteilten die Bahn-Experten alleine schon aus Kostengründen eine Absage.

Am Ende der Präsentation nahm der Stadtrat die Ausführungen der Bahn-Referenten geschlossen zur Kenntnis. Die Planungen sollen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ab dem Sommer öffentlich ausgelegt werden.

Interessierte Bürger können sich über die Planungen im Internet unter www.vde8.de informieren.