Frei.Wild-Debatte: Viel Trubel um wenig Musik

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Sänger Philipp Fips Burger der Band Frei.Wild während eines Konzertes im Rahmen des Wacken Open Air 2011 Festivals. Foto: imago
Sänger Philipp Fips Burger der Band Frei.Wild während eines Konzertes im Rahmen des Wacken Open Air 2011 Festivals. Foto: imago

Sich mit der Musik von Frei.Wild auseinander zu setzen ist schwierig. Die Gruppe aus Südtirol beweist ein Talent, medienwirksam Springseil mit dem guten Geschmack zu hüpfen, während die Übergänge zwischen Folklore und politischen Aussagen verschwimmen.

Die Debatte, ob Frei.Wild rechts oder nur heimatverbunden ist, scheint die Freunde ihrer Musik zwar zu ermüden, doch die Band selbst zelebriert geradezu das Image der "bösen Buben, die doch eigentlich ganz nette Jungs sind".

Es ist schwierig, sich mit der Musik der vier Südtiroler auseinander zu setzen, da die Übergänge zwischen Folklore und (politischen) Aussagen verschwimmen. Wer sagt, dass alle Freunde der Gröl-Balladen Rechte sind, hat genauso wenig Recht, wie einer, der behauptet, die Musik sei nur patriotisch. Die Gruppe beweist ein Talent, medienwirksam Springseil mit dem guten Geschmack zu hüpfen. Da werden in Songs übertrieben nationale Aussagen getroffen und gleich wieder verharmlost. Das liefert sowohl Futter für ihre Verteidiger als auch die Gegner.

Auch Volksmusiker treffen Aussagen wie "Mei, daheim ist's am schönsten". Diese Branche lässt aber Kritik zu. Wer wie Freiwild keine Gegenstimmen zur eigenen Meinung akzeptiert, hat offenkundig ein eingeschränktes Weltbild. Die Stadt Bamberg hat schon mehrfach Farbe gegen die einseitigen Auffassungen Rechter bekannt. Die jetzige Rechtslage wird der Stadt wohl eine Lehre sein, keine Blanko-Verträge zu unterschreiben. Ein Konzert-Verbot wäre im Nachhinein der falsche Weg; nicht über die gefährlichen Tendenzen zu informieren, allerdings auch.

Es ist zwar schön, wenn ehemals Rechte dieser Szene den Rücken kehren, leider scheint diese Haltung bei Frei.Wild noch nicht in allen Texten angekommen zu sein.