Fränkische Toskana, Ellertal und mehr: Das ist Litzendorf

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Inmitten der Fränkischen Toskana lädt Litzendorf zum Wandern in der Natur ein. Doch die kleine Gemeinde östlich von Bamberg hat noch mehr zu bieten. Foto: Andreas Spörlein
Inmitten der Fränkischen Toskana lädt Litzendorf zum Wandern in der Natur ein. Doch die kleine Gemeinde östlich von Bamberg hat noch mehr zu bieten.  Foto: Andreas Spörlein

Inmitten der Fränkischen Toskana lädt Litzendorf zum Wandern in der Natur ein. Doch die kleine Gemeinde östlich von Bamberg hat noch mehr zu bieten.

Die oberfränkische Gemeinde Litzendorf im Landkreis Bamberg ist Heimat von knapp 6100 Bürgern und gliedert sich in sieben Gemeindeteile. Zu Litzendorf gehören Lohndorf, Melkendorf, Naisa, Pödeldorf, Schammelsdorf und Tiefenellern.


Geschichtlicher Abriss

Litzendorf fand seine erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1129, als es noch "Licindorf" genannt wurde. Wechselnde Grundherrschaftsverhältnisse sorgten letztendlich dafür, dass das Dorf in den Besitz des Hochstiftes Bamberg fiel. Kurz darauf etablierte sich die Litzendorfer Pfarrei und laut schriftlicher Zeugnisse aus dem 15. Jahrhundert wurde im Ort Wein angebaut.

Kriege forderten ihren Tribut von den Bürgern und der Ortsstruktur Litzendorfs, dennoch konnte 1715 die katholische Pfarrkirche St. Wenzeslaus errichtet werden. Von da an folgten weitere Verwaltungsgebäude wie ein Postamt und eine Schule und machten Litzendorf zu einem attraktiven Wohnort. Der Ort fuhr in den beiden Weltkriegen große Verluste ein, wurde aber nicht zerstört und besteht daher bis heute in seiner ursprünglichen Form.


Wanderparadies Litzendorf

Dank seiner Lage vor den Toren des Naturparks "Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst" im Ellertal hat Litzendorf schöne Landschaften zu bieten. Der fränkische Jura thront über dem Ort und ist eine zusätzliche Attraktion für Wanderer und Radfahrer. Um ihren Besuchern noch mehr bieten zu können, haben sich die Gemeinden Litzendorf, Memmelsdorf und Strullendorf im Jahr 2004 unter dem vielversprechenden Namen "Fränkische Toskana" zusammengeschlossen.

Der Name geht auf das Buch "Meine Fränkische Toskana - Das Ellertal" des Bamberger Mundartpoeten Gerhard C. Krischker zurück und beschreibt die Hügel der Litzendorfer Ecke. Die Region ist zum beliebten Naherholungsziel geworden und zieht Urlauber von Nah und Fern an.


Sehenswertes

Die barocke Kirche des Ortes Litzendorf ist ein vom Baumeister Johann Dientzenhofer errichteter Bau, der aus den für die oberfränkische Region typischen gelben Eisensandstein erbaut wurde. Dieses Baumaterial wurde und wird im Süddeutschen Jura abgebaut und wurde für viele monumentale Gebäude im fränkischen Raum verwendet. Im Ensemble mit dem barocken Pfarrhaus ist St. Wenzeslaus schon von außen eine Augenweide.

Der Innenraum strotzt vor barocken Schmuckelementen und wertvollen Materialien. Zahlreiche aufwendig gestaltete Heiligenfiguren zieren das Gebäude sowohl außen als auch innen. Eine künstlerische Besonderheit zwischen den Dörfern Litzendorf, Lohndorf und Tiefenellern ist die Fränkische Straße der Skulpturen. Der Initiator und in Lohndorf ansässiger Künstler Ad Freundorfer möchte die Kunst von den Grenzen des musealen Raumes befreien und öffentlich zugänglich machen.

Auf sein Zutun hin stellen Bildhauer und Künstler ihre dreidimensionalen Werke für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung. Ein Relikt der frühkeltischen Besiedelung des Gebiets ist ein Grabhügelfeld unweit von Litzendorf entfernt. Die Sammlung frühkeltischer Grabhügel befindet sich im Schutze eines Waldes und beherbergt eine Vielzahl großer Grabhügel.

von Vanessa Höfner