Daham ist daham? Oder doch dahem? Die Nuancen des Fränkischen sind vielschichtig. Deshalb haben wir einen Text von Mundartdichtern aus verschiedenen Regionen vor der Kamera interpretieren lassen.
Für Nichtfranken mag sich der fränkische Dialekt wie Kauderwelsch anhören. Für Franken ist es Sprachkunst pur.
Doch Fränkisch ist nicht gleich Fränkisch. Mit den unterschiedlichen Regionen und ihren Beschaffenheiten wechseln auch Vokale, fallen Silben weg oder gibt es für dieselbe Bedeutung auch komplett unterschiedliche Bezeichnungen.
Um diese Unterschiede zu verdeutlichen, haben wir neun Mundartspezialisten in neun verschiedenen Ecken Frankens denselben Text zum Vorsprechen gegeben.
Hier der Originaltext zum Nachlesen:
"Unser Frankenland
Es gibt Flecken auf dieser Erde, bei deren Entstehung den ganzen Tag die Sonne geschienen haben muss. Die Region Ober-, Mittel und Unterfranken gehört da sicher dazu. Landschaftlich unverwechselbar, durchströmt von Main und Regnitz, vielgestaltig und dazu bewohnt von einem Menschenschlag, der den Charakter Frankens auf wunderbare Weise widerspiegelt.
Großzügig und kleingestaltig gleichermaßen, mit weiten Feldern und Wiesen im Unterfränkischen, einem Fluss, der sich bei Volkach wie eine Schlange durch die Landschaft windet, und an seinen
Ufern dem Weinfreund die besten Silvanerlagen bietet. Kleinteiliger beim Wechsel durch den Steigerwald ins Oberfränkische, wenn es den Jura hinaufgeht. Das Klima etwas unterkühlter, ebenso der Volksschlag, dem die weinfränkische Lebensart des Würzburgers abgeht. Der dafür aber eine der deutschen Genussregionen schlechthin kreiert hat. Insbesondere im Gottesgarten am Obermain, um Vierzehnheiligen und Kloster Banz.
Aber auch um Bamberg, einem einzigartigen Rückzugsgebiet der Braukunst mit immer noch gut 100 Brauereien auf engstem Raum. Oder um Kulmbach, der heimlichen Hauptstadt des Biers. Was dem Unterfranken der Wein, ist dem Oberfranken sein Bier. Und beiden gemein ist die Vorliebe für eine deftige Brotzeit. Das eint die Franken, die Freude am Genuss, die Richtung Mittelfranken ihren Ausdruck im fränkischen Spiegelkarpfen und der Nürnberger Bratwurst findet.
Und dann erst die Juwelen Frankens - die Städte.
Egal ob Rothenburg, Bamberg, Würzburg oder Kulmbach, eine schöner als die andere. Zentren, in denen der Franke mit Genuss lebt, arbeitet, studiert. Wo sich zahlreiche Zeugnisse dafür finden, dass Kunst und Kultur seit Jahrhunderten eine besondere Pflege erfahren. Dürer, Riemenschneider, Lukas Cranach oder Wagner, sie stehen für fränkische Genialität und künstlerische Meisterleistungen. Es ist ein Irrtum anzunehmen, der Franke wäre ein unterkühlter Charakter. Ein regelrechter Heißsporn kann er werden, wenn es um Sport geht.
Besonders beim Fußball oder Basketball. Es gibt eben nur einen "Club" auf dieser Welt. Und für etwas anderes als den 1.FC Nürnberg hat der echte Franke keinen Platz im Herzen. Und beim Basketball geraten die Fans aus Freak City regelrecht aus dem Häuschen, wenn die Brose Baskets in heimischer Halle einen Gegner wieder einmal regelrecht zerlegt haben.
Die Menschen wissen halt,, dass sie sich zwischen Aschaffenburg und Hof, zwischen Ludwigsstadt und Gunzenhausen einen der schönsten Flecken auf dieser Erde ausgesucht haben. Franken ist ihre Heimat, hier sind sie daheim."
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Kann (darf) man Wetten abschließen?
... worauf es zurückzuführen ist, daß die schöne kleine Stadt Königsberg heute den Zusatz "in Bayern" trägt. Noch im Staatsvertrag, der den Beitritt des "Freistaats Coburg" zum "Freistaat Bayern" (1920) ist ausschließlich von "Königsberg in Franken" die Rede (Königsberg war eine Exklave des Coburger Herzogtums). Weiß wer, wann und warum "Künzberg" derart bavarisiert wurde?
Geschah vermutlich vor 1933 oder nach 45. Dazwischen lag es ja im Gau "Mainfranken".
Sind Sie vielleicht besser fündig geworden?
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„Franken“ als Herrschafts-Region geht historisch zurück auf Karl den Großen (um 800 n. Chr.) und umfasste hauptsachlich Gebiete des heutigen „Frank“-reich (France).
Der Aufbau und „Aufstieg“ Bambergs begann im Wesentlichen mit dem Ausbau der ehemaligen Ottonischen Königsburg zu einer Pfalz (heute „Alte Hofhaltung“) durch den BAYERISCHEN Herzog Heinrich II. („der Zänker“); dessen Sohn – vormals BAYERISCHER Herzog Heinrich IV. – dann deutscher König (1002) Heinrich II. – ab 1200 sogar der „Heilige“ – legte in Bamberg so um das Jahr 1000 richtig los und drückte 1007 sogar die Bistumsgründung durch.
Schon in SEINEM Wappen fanden sich die weiß-blauen Rauten des bayerischen Herzogtums – bis heute deutlich sicht bar auf der Grabplatte des Riemenschneider’schen Kaisergrabs (1499 - 1513) im Bamberger Dom zu Füßen Kaiser (ab 1014) Heinrichs.
Was heute unter den selbsternannten fränkischen Provinz-Patrioten abgeht ist doch Ausdruck der Ohnmacht gegenüber der Bayerischen Vor- und Ober-Herrschaft aus der Landeshauptstadt München sowie der regionalen Benachteiligung unserer angestammten schönen Heimat mit ihren unverkennbaren liebenswerten Eigen- und Besonderheiten. Bei den größten „Schberrmäulern“ kommt auch noch ein gehöriger ausgewachsener Minderwertigkeits-Komplex hinzu.
Hier in den Kommentaren sowie in den Bierzelten und Stammtischen begegnen wir doch oft nur einem selbstgefälligen Maulheldentum mit weiß-roter Rechen-Symbolik und wirklichkeitsfremdem Wunschdenken. Ihnen fehlt z. B. die ernst gemeinte Courage gegen Polit-Marionetten vom Schlage Hohlmeier, Söder oder Beckstein!
Franken hat HEUTE seinen Platz in einem „Europa der (individuellen und differenziellen) Regionen“; das Geplärre von einem „Freistaat“ oder „eigenem Bundesland“ Franken ist schlichtweg atavistischer obsoleter Quatsch!
"Zänker" war sächsischer Ottone und wurde nach Absetzung des vorherigen als neuer bayerischer Herzog eingesetzt. Bei Bamberg handelt es sich nicht um eine "bayerische Gründung". Der sächsisch Herzog der Bayern war in Personalunion in dieser Zeit gleichzeitig Burgherr zu Bamberg. Es handelte sich dabei um ein Reichslehen. Der Hintergrund war, dass Franken in dieser Zeit als "Königsland" relativ unmittelbar dem jeweiligen König unterstand und Gefolgsleute mit fränkischen Reichslehen belohnt wurden, die auch wieder entzogen werden konnten.
Bei dem Wappen auf Riemenschneiders Kaisergrab handelt es sich um das Wappen der bayerischen Herzöge zur Zeit Riemenschneiders. Weis-blaue Rauten waren devinitiv nicht Bestandteil eines Wappens eines Ottonen.
Sorry ciao, da liegen Sie falsch.
Gut nachvollziehbar ist anhand Ihres Beitrages allerdings, wie man staatlicherseits versucht, ein falsches Geschichtsbild zu vermittel und wie das dann brav nachgeplappert wird. Auf der Seite des BR kann man sich einen Filmausschnitt zu der Bambergfolge der neuen Serie "Bayerisches Jahrtausend" anschauen: Tapfere Rittersleute mit einer weiß-blauen Standarte kämpfen sich durch einen gefährlichen Urwald, um die Zivilisation in diese Region zu bringen. Schade, dass Sie das nachplappern.