Bamberg muss heuer 500 zusätzliche Flüchtlinge unterbringen. 300 von ihnen soll ab Sommer auf das ehemalige Kasernengelände ziehen: Die Regierung mietet dort zwei Wohnblocks der "Flynn Housing Area" als Gemeinschaftsunterkunft an. Eine Ausweichunterkunft entsteht in der Neuerbstraße.
Von den rund 500 Asylsuchenden, die Bamberg im Lauf des Jahres voraussichtlich zugewiesen werden, soll der größte Teil in der "Flynn Housing Area" der ehemaligen US-Kaserne wohnen.
Die Regierung von Oberfranken wird ab Jahresmitte zunächst zwei Häuser der 25 Blöcke umfassenden Anlage als Gemeinschaftsunterkunft betreiben.
Damit konkretisieren sich Überlegungen, die Regierungspräsident Wilhelm Wenning im Herbst gegenüber unserer Zeitung bestätigt hat: Wenn der Flüchtlingsstrom nach Deutschland unverändert anhält, müsse und wolle man einige Hundert Menschen auf dem frei gewordenen Bamberger Kasernengelände unterbringen.
Regierung mietet zwei Häuser
Platz für etwa 300 Personen gebe es in den beiden Gebäuden, informierte Sozialreferent Ralf Haupt die Stadträte. Das Thema war kurzfristig auf die Tagesordnung ihrer Vollsitzung gesetzt worden, wenige Tage nach einer Besprechung in Bayreuth, an der neben Vertretern der Stadt Bamberg auch Repräsentanten der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und der Immobilien Freistaat Bayern (Imby) teilnahmen.
Der Bima-Vertreter habe erklärt, die Immobilien der "Flynn Housing Area" mietfrei als Gemeinschaftsunterkunft zur Verfügung zu stellen, sagte Haupt. Als Mieter werde die Imby auftreten. Das Land Bayern werde auch die Betriebskosten und die der Erschließung tragen.
Die Stadträte gaben die Zustimmung, um die man aus Bayreuth bat. Ausdrücklich bezieht sie sich auf zunächst nur zwei von vier Häusern der "Flynn Housing Area", die die Regierung ins Auge gefasst hat. Bamberg wolle an der dezentralen Unterbringung festhalten.
Wohnungen werden umgebaut
Die ehedem von US-Streitkräften genützten Immobilien müssen erst umgebaut werden. Die Wohnungen sind sehr groß und offen gebaut und hätten - amerikanischen Gepflogenheiten entsprechend - weder Flur noch Diele. Regierungssprecher Oliver Hempfling geht von einer Bezugsfertigkeit nicht vor Mitte 2015 aus.
Für die Stadt bedeutet dies, dass sie zusätzliche Kapazitäten braucht, um die Zeit bis Juli/August zu überbrücken. Laut Haupt sind aktuell noch 72 Plätze in den vorhandenen Unterkünften frei. Bleibt es bei den Zuweisungen von wöchentlich etwa zehn Personen, wären sie Ende März belegt.
Viel Lob bekamen der Sozialreferent und sein Team von den Stadträten, weil sie Lösungsvorschläge dabei hatten. So kann die Stadt in der Baunacher Straße das Erdgeschoss einer Immobilie dazu mieten, die bereits im ersten und zweiten Stockwerk als Ausweichquartier für Flüchtlinge dient.
Der Betreiber hat laut Haupt angeboten, die ehemaligen Büroräume parterre umzubauen. Voraussichtlich im April könnten 40 Personen einziehen.
Parallel hofft die Stadt, auf die ersten von 24 kleinen Wohnungen in der Neuerbstraße zurückgreifen zu können. Auch dort war es laut Haupt der Eigentümer, der seine Immobilien der Stadt angeboten hat und bereit sein soll, die Einheiten auf eigene Kosten mit Bädern, Duschen, Küchen, Waschmaschinen und Kühl-Gefrierschränken auszustatten.
Der Sozialreferent hält die Immobilien für geeignet: Die meisten Wohnungen bestünden aus zwei Zimmern, es gebe Kellerräume für Fahrräder und Freiflächen hinter den Häusern, auf denen Kinder spielen könnten.
Stadträte-Lob fürs Sozialreferat
Sprecher aller Fraktionen begrüßten es ausdrücklich, wie offensiv die Verwaltung das Thema inzwischen angehe und, dass sie auch gleich eine Informationsveranstaltung für Bürger ins Auge gefasst hat. Diese findet voraussichtlich Anfang März im Pfarrsaal von St. Heinrich statt, sagte Rathaus-Sprecherin Ulrike Siebenhaar auf Anfrage.
Koordinierungsstelle überfällig
Die neue Flüchtlingswelle wird auch die Ehrenamtlichen von "Freund statt fremd" vor neue, noch größere Herausforderungen stellen. Sie wollen zum 1. April eine professionelle Koordinierung der vielen Freiwilligen starten - finanziert aus Spenden und so, wie es aussieht, keinen Tag zu früh.
GAL-Stadträtin Christiane Laaser vom Vorstand der Initiative, die inzwischen als eingetragener Verein firmiert, hofft, dass in den neuen Unterkünften von Anfang an Räume für Ehrenamtliche und Sozialdienste zur Verfügung stehen. Das sei bisher leider nicht der Fall gewesen.
Für die Neuerbstraße wusste Laaser, dass an entsprechende Anlaufstellen bereits gedacht sei. Regierungssprecher Hempfling sagte, sie würden auch für die neue Unterkunft in der "Flynn Area" eingeplant: "Wir lernen dazu."
Die Angst vor der Namensnennung ist begründet, aber nicht wegen evtl. ausländerfeindlicher Äußerungen, sondern wegen der abgebrühten Planung dieses “Geschäfts“, denn der Verdacht einer geplanten Aktion lässt sich nicht leugnen. Oder wie es ein Stadtrat mal formulierte: “Nirgends wird in Bamberg so viel gemauschelt und geschoben wie in der Bau- und Immobilienwirtschaft.“ Und bei solchen Versicherungen applaudiert die Verwaltung auch noch!
will man damit die Wirtschaft ankurbeln oder nur Geld verbrennen?
Wenn die Wohnungen zu groß sind, warum nimmt man dann nicht die Mannschaftsgebäude. Dort sind wie in jeder Kaserne 6er-Zimmer, mit Duschen und Toiletten auf dem Flur. Wenn ein Zimmer für einen Familienclan zu klein ist kann man ja zwei nebeneinanderliegende nehmen. Was für Soldaten gut war, kann auch für Flüchtlinge ausreichend sein. Oder lebten die bisher alle im Luxushotel in ihrer Heimat. Zwischen den Gebäuden befinden sich auch wie überall die Küchengebäude mit Speisesäalen. Dort könnten sie sich selbst verpflegen und das kochen was sie auch essen wollen. Was brauchen sie für den "vorübergehenden" Aufenthalt mehr. Eine Moschee?...gut, dann kann man ja auch ein Zimmer dafür vorsehen. Auch eine Trennung zwischen den Staaten kann man mit der Unterbringung in den diversen Mannschaftsgebäuden erreichen. Aber der Mensch denkt und Gott - halt nein, an den denkt ja keiner - die ausgewählten Politiker lenken und steuern alles, weil sie ja "die" Fachleute sind.
Für mich nimmt das ganze Flüchtlingsszenario immer mehr den Charakter von "organisatorische Hektik gepaart mit geistiger Windstille" an! Hals-über-Kopf-gesteuert werden da Pläne über Pläne in die Runde geworfen, die sich doch bei genauer Betrachtung immer nur an den Möglichkeiten des "schnellen Geldes" orientieren und von Nachhaltigkeit um Lichtjahre entfernt sind!
Warum verwendet man nicht die vorhandenen einfacheren Mannschaftsunterkünfte für die Unterbringung von Flüchtlingen? Warum baut man nicht einfachere Bestandsgebäude oder Hallen zu Flüchtlingsunterkünften um - das ist noch immer viel komfortabler, als eine Unterkunft in der Machart eines "Containerdorfes"? Warum vertreibt man unter falschen Vorwänden Bürger aus ihren Wohnungen, um danach nach dem Motto zu handeln "was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern"?
Es ist eine einzige peinliche SCHANDE! Solche Entwicklungen und derart unüberlegtes Handeln spielen den fremdenfeindlichen Bewegungen maximal ungeschickt in die Hände! Das schürt Unzufriedenheit und Feindseligkeit. Wenn sich schon die ganze Region als hilfsbereit zeigen und rühmen will, dann ist es dazu absolut unpassend, wenn die eigenen Leute derart in die Ecke geschubst werden!
..zum Kotzen was in unserem Land getrieben (und zugelassen) wird. Egal ob Staat oder Stadt.
Alle gehören Gerichtlich, samt ihrer Lobby belangt.
. . . hat der DER HAINGEIST wieder mal völlig Recht:
"Manchen Menschen ist der Geldwert der wichtigste Wert des Lebens geworden. Und wenn es dann reizt und juckt, knisternde Geldscheine in den gierigen Gichtfingern zu spüren, geht das Fingerspitzengefühl meist endgültig verloren."
Aus: TCR-Aphorismen